Grifo in Top-Form, Musiala und Hofmann sind Top-Scorer - © Imago Images / Getty
Grifo in Top-Form, Musiala und Hofmann sind Top-Scorer - © Imago Images / Getty
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15. Spieltag im Fokus: Darüber spricht die Bundesliga

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Matchwinner Jamal Musiala und der FC Bayern München überwintern an der Tabellenspitze, Jonas Hofmann von Borussia Mönchengladbach ist der beste deutsche Scorer im Kalenderjahr 2022 und in der 2. Bundesliga regnet es zum Hinrunden-Ende Tore - die Themen des 15. Spieltags.

1) Dank Musiala: FCB überwintert als Tabellenführer

Nachdem der FC Bayern München am fünften Spieltag die Tabellenführung verloren hatte, konnten sie sich am 13. Spieltag rechtzeitig vor der langen Winterpause die Tabellenführung zurückeroben. Jetzt behauptete der FCB den Spitzenplatz mit einem 6:1 gegen Bremen und einem 2:0 bei Schalke. Damit überwintert der Rekordmeister auf dem ersten Tabellenplatz und startet in der Pole Position ins Jahr 2023.

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Das Ganze funktionierte vor allem dank ihrem Topscorer Jamal Musiala. Der Youngster erzielte neun Bundesliga-Tore selbst, bereitete sechs weitere Tore seiner Teamkollegen vor und liegt mit 15 kombinierten Scorern auf Platz eins der Bundesliga – und das mit nur 19 Jahren.

Dabei verdrängte Musiala sogar Routinier Thomas Müller aus der Startelf, über den Louis van Gaal einst sagte: „Müller spielt immer!“ Doch nun spielt Musiala immer – und kam am 15. Spieltag zu seinem 100. Bundesliga-Einsatz für die Roten. Als erster Spieler in der Geschichte des FC Bayern erreichte er diese Marke noch vor seinem 20. Geburtstag. Jamal Musiala ist Bayerns Unterschiedsspieler.

2) Hofmann glänzte im spektakulären Borussen-Duell

Das Duell Borussia Mönchengladbach gegen Borussia Dortmund bot bereits zum Start des 15. Spieltags beste Unterhaltung. Beim 4:2-Sieg der "Fohlenelf" am Freitagabend überzeugte insbesondere Jonas Hofmann, der dem Bundestrainer kurz nach seiner Nominierung für die Weltmeisterschaft in Katar nun auch Argumente für einen Startelfplatz in der DFB-Elf lieferte. "Ein rundum geiler Abend. Wenn man gewinnt, macht das auf jeden Fall Spaß. Und wenn man dann noch so helfen kann, freut das einen besonders", schwärmte der Mittelfeldspieler, der das 1:0 selbst erzielte, zwei weitere Treffer direkt vorbereitete und am vierten auch mit einer vorhergehenden Balleroberung beteiligt war.

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In der laufenden Saison hat Hofmann damit seine Statistiken auf fünf Tore und vier Assists hochgeschraubt - in nur 15 Bundesliga-Spielen. Noch besser sieht es für den 30-Jährigen im Kalenderjahr 2022 aus. In etwas mehr als zehn Monaten hat Hofmann in der Bundesliga zehn Tore erzielt und neun Torvorlagen gegeben. Das ist der Bestwert unter allen deutschen Spielern in den fünf großen europäischen Ligen im WM-Jahr. In offensiver Rolle bei der "Fohlenelf" glänzt der Nationalspieler derzeit mit WM-reifer Topform, in der DFB-Auswahl setzt ihn Flick öfter als Rechtsverteidiger ein. "Die Position liegt mir auch", betont Hofmann und schiebt direkt nach: "Ich fahre mit einer Riesenfreude zur WM“, so der 30-Jährige. Mit Riesenfreude und in toller Verfassung.

3) Leverkusen, Leipzig und Wolfsburg sind die Gewinner der Englischen Woche

Drei Spiele, neun Punkte! Besser hätte die Englische Woche für RB Leipzig, Bayer 04 Leverkusen und den VfL Wolfsburg nicht laufen können. Alle drei Teams machten reichlich Plätze gut. Die Roten Bullen kletterten nach den drei Erfolgen gegen Hoffenheim (3:1), Freiburg (3:1) und Bremen (2:1) sogar auf den zweiten Tabellenplatz, sind nun direkter Verfolger der Bayern. Seit der Amtsübernahme von Cheftrainer Marco Rose holte kein Bundesligist mehr Punkte als RBL (23 in zehn Partien). Bei 14:7 Torschüssen und einem xGoals-Wert von 1,9 zu 0,7 war der 50. Auswärtssieg im 110. Bundesliga-Auswärtsspiel verdient. In der Bundesliga-Geschichte knackte kein anderes Team diese Marke so früh.

Auch die Werkself hat eine fulminante Englische Woche hinter sich. Nach der Leistungsexplosion gegen Union Berlin (5:0), folgte der 2:1-Derbysieg beim 1. FC Köln sowie das souveräne 2:0 über den VfB Stuttgart. Bayer 04 sammelte mit neun Zählern aus drei Spielen so viele Punkte wie in den ersten zwölf Partien zusammen. "Wir haben die Einzelqualitäten der Spieler wieder gezeigt. Man sieht bei den Toren, dass man mit diesen Qualitäten gewinnt", analysierte der in den letzten Spielen aufblühende Nadiem Amiri den Aufschwung unter Trainer Xabi Alonso, unter dem noch kein Heimspiel verloren ging (drei Siege, ein Remis). Leverkusen verabschiedet sich mit Platz zwölf in die lange Winterpause.

Die Tabelle der Bundesliga

Wolfsburg zählt ebenfalls zu den Teams der Stunde. Beginnend mit dem 3:0 beim 1. FSV Mainz 05 folgte ein 2:0 gegen Borussia Dortmund und zum Jahresabschluss ein 2:1 gegen die TSG Hoffenheim. Seit acht Spielen sind die Niedersachsen nun ungeschlagen, holten daraus 18 von 24 möglichen Punkten (fünf Siege, drei Remis). Erstmals seit 14 Monaten feiert der VfL vier Bundesliga-Siege in Serie. Das Team von Niko Kovac erarbeitete sich den Erfolg bei der TSG, profitierte aber auch von einem Eigentor von Ozan Kabak. Mit dem sechsten Saisonsieg überwintern die Wölfe auf einem vielversprechenden siebten Platz.

4) Nicht aufzuhalten: Der SC Freiburg überrennt Union Berlin

Der Sport-Club Freiburg überwintert auf dem zweiten Platz! Damit hätte vor der Saison wohl niemand gerechnet. Aber Christian Streich hat auch in dieser Saison wieder eine perfekte Truppe geformt, die in der Defensive diszipliniert agiert und ansehnlichen Kombinationsfußball im Angriff bietet. Was alles in den Breisgauern steckt, zeigten die im letzten Bundesligaspiel des Jahres: Der SC gewann mit 4:1 gegen den 1. FC Union Berlin – der ja immerhin sieben Spieltage an der Spitze der Bundesliga standen.

Die Zahlen zum 15. Spieltag

Bereits nach 20 Minuten stand es 3:0 für Freiburg, drei Mal netzte Vincenzo Grifo ein. Ein lupenreiner Hattrick vom italienischen Nationalspieler, der früheste seit über 31 Jahren und der erste Dreierpack für Grifo in der Bundesliga. In der zehnten Minute hätten die Gäste per Elfmeter auf 1:2 verkürzen können, doch Robin Knoche vergab. Neun Zeigerumdrehungen später gab es dann Rot gegen Diogo Leite und den zweiten Strafstoß für den SC. Kurz vor der Halbzeit stellte Michael Gregoritsch schon auf 4:0. Die tapferen Köpenicker belohnten sich in der zweiten Halbzeit noch mit dem Ehrentreffer durch Sven Michel (84.).

Platz zwei vor der WM-Pause, in der Europa League hat man sich souverän den Gruppensieg geholt und im DFB-Pokal steht der Finalist der Saison 2021/22 auch schon wieder im Achtelfinale. Zudem geht es dort gegen den Hinrunden-Letzten der 2. Bundesliga, dem SV Sandhausen. Der sechste Platz plus Pokalfinale: Die für die Freiburger überragende vergangene Saison könnte nochmals von Streich und Co. getoppt werden.

5) Torflut in der 2. Bundesliga: Der HSV und Heidenheim bringen sich hinter Darmstadt in Stellung

Auch in der 2. Bundesliga war zum Jahresabschluss so einiges geboten: Alleine bei den drei Spielen vom Samstagmittag regnete es Tore: 23 Buden gab es in den Partien zwischen dem Hamburger SV und dem SV Sandhausen (4:2), dem 1. FC Heidenheim 1846 und dem SSV Jahn Regensburg (5:4) sowie dem Karlsruher SC und dem FC St. Pauli (4:4). Durch die Erfolge in den turbulenten Spielen brachten sich der HSV und der FCH von der Brenz in Lauerstellung: Die Rothosen beenden die Hinrunde als Zweiter mit 34 Punkten, Heidenheim ist mit 33 Zählern dicht dahinter.

"Wir haben einen Zwei-Punkte-Schnitt, von daher sind viele Spiele gut gelaufen. Dennoch gibt es auch Verbesserungspotenziale. Die Vorrunde war sehr intensiv, im neuen Jahr greifen wir wieder an!", schickte HSV-Coach Tim Walter eine Kampfansage an den Tabellenführer. Auch Frank Schmidt ist nur voll des Lobes für seine Heidenheimer: "Das wir nach dem 4:4 in der 94. Minute einfach noch das 5:4 machen, spricht einfach für die Mannschaft und die Moral, nie aufzugeben und immer weiterzumachen. Deswegen ein Riesenkompliment an meine Mannschaft, das ist großes Kino, was sie sich in der ganzen Vorrunde erspielt und erarbeitet hat.“

Die Trainerstimmen zum Bundesliga-Wochenende

Die Herbstmeisterschaft sicherte sich nämlich der SV Darmstadt 98: Die Mannschaft von Torsten Lieberknecht kam gegen die SpVgg Greuther Fürth, die unter ihrem neuen Trainer Alexander Zorniger noch kein Spiel verloren hat, trotz Überzahl nur zu einem 1:1. Die "Lilien" stehen mit 36 Punkten an der Spitze, haben nur ein Spiel in dieser Saison der 2. Bundesliga verloren: Am 1. Spieltag verloren die Hessen mit 0:2 in Regensburg. "In der Hinrunde haben wir nur eine Niederlage hinnehmen müssen, haben alle anderen Spiele gewonnen oder Unentschieden geholt und sind im Pokal weiter. Daher bin ich massiv stolz", sagte Lieberknecht nach der Punkteteilung gegen Fürth. "Wir haben eine fantastische Hinrunde gespielt, die Jungs machen einen sensationellen Job. Dennoch sind wir froh, dass wir in die Pause gehen und uns sammeln können. Dann freuen wir uns auf alles, was noch kommt." Ein spannender Aufstiegskampf steht 2023 bevor.