2. Bundesliga

Wahnsinn in der Nachspielzeit! Heidenheim gewinnt in Regensburg und steigt auf

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Der 1. FC Heidenheim 1846 hat beim SSV Jahn Regensburg in einem unglaublichen Spiel durch zwei ganz späte Tore mit 3:2 gewonnen und damit den ersten Bundesliga-Aufstieg der Clubhistorie perfekt gemacht. Prince Osei Owusu (51., 57.) brachte Regensburg zunächst mit 2:0 in Führung, aber ein Eigentor von Benedikt Saller (58.), sowie Treffer von Jan-Niklas Beste (90.+3) und Tim Kleindienst (90.+9) machten das Märchen perfekt. Der FCH sicherte sich durch den Erfolg sogar noch die Zweitliga-Meisterschaft.

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Hans-Joachim Watzke, Sprecher des DFL-Präsidiums, äußerte sich kurz nach Spielschluss zum Erfolg der Schmidt-Elf: "Herzliche Gratulation an den 1. FC Heidenheim 1846 zum ersten Aufstieg in die Bundesliga in seiner Vereinsgeschichte. Nicht erst die neun Jahre in der 2. Bundesliga seit 2014 waren von Kontinuität geprägt: Trainer Frank Schmidt ist gebürtiger Heidenheimer, früherer Profi des Clubs und bereits seit 2007 Chefcoach. Und schon fast drei Jahrzehnte ist der Vorstandsvorsitzende Holger Sanwald in Führungspositionen tätig. Mit dem 1. FC Heidenheim heißen wir das 57. Bundesliga-Mitglied seit der Premiere in der Saison 1963/64 willkommen. Nochmals Glückwünsche an die Vereinsführung, die Mannschaft, an den Trainerstab und die Fans!"

Gut drei Stunden zuvor ging der historische Tag mit der Bekanntgabe der Aufstellungen in die heiße Phase. Der SSV Jahn Regensburg musste dabei neben dem Gelb-Rot-gesperrten Charalambos Makridis im vorerst letzten Zweitliga-Spiel auch auf Christian Viet und den zuletzt starken Kaan Caliskaner verzichten. Dafür rückten Prince Osei Owusu, Konrad Faber und Steve Breitkreuz in die erste Elf.

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Frank Schmidt setzte beim ebenfalls potenziell vorerst letzten Zweitligaspiel auf seine Erfolgself und ließ dieselbe Startformation wie in der Vorwoche beim Sieg gegen Sandhausen beginnen.

Komplette Ekstase: Heidenheim macht in der 100. Minute den Aufstieg perfekt - Alexander Hassenstein/Getty Images

Owusu bestraft Schimmer-Fehlschuss

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Die Anfangsphase kontrollierte zunächst der Aufstiegskandidat, aber die erste gute Möglichkeit hatte der Jahn: Owusu scheiterte nach feinem Zuspiel von Leon Guwara an FCH-Schlussmann Kevin Müller (10.). Diese Gelegenheit stärkte das Regensburger Selbstvertrauen, während die Gäste ein wenig mit gebremstem Schaum spielten. Wirklich gefährliche Aktionen gab es aber vor beiden Toren im ersten Durchgang nicht mehr. Ein Distanzschuss von Tim Kleindienst (31.) für Heidenheim sowie ein Seitfallzieher von Faber für Regensburg (43.) waren jeweils die besten Situationen der Teams. So ging es fast folgerichtig mit dem 0:0 in die Kabinen.

Zur Pause wechselte Frank Schmidt, der nach 35 Minuten schon Kevin Sessa für Florian Pick brachte, ein weiteres Mal. Stefan Schimmer kam für Jan Schöppner und sorgte so für eine etwas offensivere Ausrichtung. Der Joker hatte schon nach wenigen Augenblicken die Führung auf dem Fuß, verzog aber freistehend aus vier Metern (48.). Die vergebene Chance rächte sich fast postwendend, denn drei Minuten später köpfte Owusu den Jahn nach einer Faber-Ecke in Führung.

Beste trifft in der Nachspielzeit vom Punkt und zeigt an: Da geht noch was! - IMAGO/Eibner-Pressefoto/IMAGO/Eibner

Kleindienst mit unglaublicher Ruhe

Heidenheim wirkte kurz geschockt - und das nutzte Regensburg aus. Benedikt Saller hatte halbrechts viel Platz und hielt aus 18 Metern drauf. Der Schuss wäre links vorbei gegangen, aber Owusu hielt den Fuß in die Flugbahn und fälschte die Kugel genau ins linke Eck ab. Nun war der Weg in die Bundesliga für die Gäste richtig weit, aber das Schmidt-Team zeigte sofort Moral.

Eine Flanke von Sessa landete auf Umwegen bei Schimmer, der aus zehn Metern zum Abschluss kam. Jonas Urbig konnte zwar parieren, aber der Ball prallte ans Schienbein von Saller und von dort ins eigene Netz. Heidenheim war damit zurück im Spiel. Nach einem Foul von Steve Breitkreuz an Patrick Mainka gab es in der Nachspielzeit Elfmeter für Regensburg, den Jan-Niklas Beste sicher zum Ausgleich verwandelte. Dem FCH fehlte damit nur ein Tor bis zur Bundesliga - und das sollte noch fallen. Eine Flanke von Beste rutschte zu Kleindienst am langen Pfosten durch und der Top-Torjäger schob seelenruhig ins linke Eck ein. Weil Darmstadt im Parallelspiel verlor, reichte das späte 3:2 neben dem Aufstieg auch zur Meisterschaft in der 2. Bundesliga.