Spektakuläre Szenen des 16. Spieltags in der Bundesliga - © /
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16. Spieltag im Fokus: Darüber spricht die Bundesliga

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Die Bundesliga erlebt einen torreichen Auftakt ins neue Jahr, 41 Treffer sind der Bestwert dieser Saison. Der 1. FC Köln und der VfL Wolfsburg feiern Kantersiege, beim Comeback von Sebastien Haller geht es in Dortmund zur Sache - die Themen des 16. Spieltags.

1) 1:1 zwischen Leipzig und Bayern macht Lust auf mehr

Der erste Hochkaräter des Bundesligajahres 2023 endete Unentschieden. Mit dem 1:1 von Spitzenreiter FC Bayern München bei Verfolger RB Leipzig konnten beiden Seiten leben, wobei FCB-Coach Julian Nagelsmann richtig anmerkte: "Wenn man auf die Tabelle schaut, können wir mit dem Ergebnis noch etwas glücklicher sein.“ In der Tat hatte RB einen Sieg im Sinn, um den Rückstand auf den Serienmeister auf drei Punkte zu verkürzen. Und der Dreier wäre drin gewesen, wenn der DFB-Pokalsieger sein Chancenplus auf die Anzeigentafel übersetzt hätte. Die gute Nachricht für die Bundesliga: Bayern scheint nicht unschlagbar, gab in Sachsen nach zuvor sechs Siegen in Folge erstmals wieder Punkte ab.

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Die gute Nachricht für die Münchner: Die Mannschaft scheint ihre starke Form aus dem Jahresfinale 2022 über die WM- und Winterpause ins neue Jahr getragen zu haben. Eric Maxim Choupo-Moting bestätigte seine Tauglichkeit als Torgarant mit seinem zwölften Pflichtspieltor in dieser Saison – persönlicher Karrierebestwert! Sein Führungstreffer wurde eingeleitet von einem blitzgescheiten Steilpass von Leroy Sane und vorbereitet von einer punktgenauen Musterflanke von Serge Gnabry. Zwischen den Pfosten war Neuer-Ersatz Yann Sommer in seinem ersten Spiel als Bayern-Keeper erst nahezu beschäftigungs- und bei Marcel Halstenbergs Ausgleichstor dann machtlos. Joshua Kimmich hatte erst den Ball und anschließend den entscheidenden Zweikampf verloren. Als "unnötig" stufte Nagelsmann das Gegentor und damit den Punktverlust ein.

Bayern baute seinen Vorsprung an der Spitze mit dem Remis aber sogar aus, steht nun fünf Zähler vor der Konkurrenz, die sich zum Hinrundenfinale unter der Woche allerdings extrem breit aufstellt: Frankfurt, Union Berlin und Freiburg stehen allesamt bei 30 Punkten, Leipzig folgt mit 29 – beste Voraussetzungen für ein packendes Rennen um die Spitze. Der Start verlief schon einmal vielversprechend.

2) SGE und FCU überholen Freiburg

Weil der SC Freiburg verlor, konnten sich Eintracht Frankfurt (3:0 gegen Schalke) und der 1. FC Union Berlin (3:1 gegen Hoffenheim) an der Elf aus dem Breisgau vorbei schieben und bilden nun zusammen mit Freiburg das Trio der Bayern-Jäger. Frankfurt und Union shatten zwar einige Probleme in ihren Partien, waren am Ende aber trotzdem siegreich.

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Die SGE verlor das xG-Duell mit 1,25 zu 1,76 und machte aus drei Abschlüssen aufs Tor drei Tore, während Schalke vier Mal an einem bockstarken Kevin Trapp scheiterte. Insgesamt 19 Abschlüsse der Schalker ließ die Eintracht zu. Doch Jesper Lindström und Rafael Borré entschieden mit jeweils einem Tor und einem Assist das Duell für die Hessen und bliesen ins Jagdhorn in Richtung Tabellenspitze.

SGE dank Trapp ein Meisterschafts-Kandidat

Für Union sah es zur Halbzeit gegen die TSG nicht besonders rosig aus: Ein verschossener Elfmeter (Pfosten) und kein einziger Torschuss kamen zustande, die Elf von Urs Fischer lag mit 0:1 zurück. Doch über eine Vielzahl von Standards (neun Ecken, 13 Freistöße) erkämpften sich die Eisernen im zweiten Durchgang eine Chance nach der anderen, feuerten insgesamt 22 Mal in Richtung Hoffenheimer Tor und drehten das Spiel dank zwei Kopfballtoren von Danilho Doekhi nach Ecken.

3) Spektakel beim Haller-Comeback

Sechs Tore in Wolfsburg, acht in Köln - da wollten sich Borussia Dortmund und der FC Augsburg nicht lumpen lassen. Beim 4:3 im SIGNAL IDUNA PARK bekamen die 81.365 Zuschauer an der Strobelallee einiges geboten. Dreimal konnten die Gäste aus der Fuggerstadt dabei einen Rückstand ausgleichen, zweimal sogar innerhalb weniger Minuten. Doch am Ende jubelte der BVB, weil Giovanni Reyna mit einem wunderschönen Schuss über FCA-Torwart Rafal Gikiewicz hinweg das letzte Wort hatte.

Angesichts des Spielverlaufs ging die schönste Geschichte des Spieltags fast ein wenig unter, denn in der 62. Minute betrat Sebastien Haller den Rasen. Der Angreifer, der eine lange Leidenszeit hinter sich hat, kam zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz für die Borussia und zeigte in dieser Zeit, dass er eine echte Bereicherung für den BVB sein kann, wenngleich ihm noch kein Treffer zum Einstand vergönnt war. "Die Begrüßung war unglaublich und unvergesslich", sagte er über den Jubel der Fans nach seiner Einwechslung. "Es war verrückt, so etwas zu erleben."

Nun will sich der Ivorer nach und nach wieder an sein Top-Niveau herankämpfen. Dass es mit dahin noch ein bisschen dauern kann, ließ Haller durchblicken: "Ich bin zurück, weil ich mit dem Team wieder spielen kann, aber ich es gibt noch viel zu tun, bis ich meine volle Fitness wieder erreiche. Im Moment fokussiere ich mich nur darauf."

4) Im Rausch: Köln und Wolfsburg mit Traumstart

Keine zehn Minuten war der Start nach der Winterpause alt, da wurde beim 1. FC Köln bereits gefeiert. Linton Maina traf gegen Werder Bremen früh zum 1:0. Was dann folgte, hätten nicht einmal die kühnsten Träumer als Weihnachtswunsch formuliert: Nach 36 Minuten führte das Team von Steffen Baumgart mit sage und schreibe 5:0 gegen die Norddeutschen. Am Spielende feierte die Domstadt ein überragendes 7:1.

Nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Tore der Kölner waren atemberaubend. Doppelpacker Steffen Tigges etwa traf aus rund 47 Metern ins verwaiste Bremer Tor zum 3:0. Aus so großer Distanz wie Tigges hat diese Saison noch kein Bundesliga-Spieler getroffen. Ellyes Skhiri verwandelte seinerseits nach Flanke von Linton Maina per Seitfallzieher zum 6:1. "So ein Spiel hast du einmal im Leben", freute sich FC-Coach Steffen Baumgart.

Die Trainerstimmen zum Bundesliga-Wochenende

Auch sein Kollege Niko Kovac hatte gut lachen. Mit einem breiten Grinsen schritt der Cheftrainer des VfL Wolfsburg zum Interview. Klar, seine Mannschaft hatte gerade eine überragende Leistung gezeigt und den Sport-Club Freiburg, bis dahin Tabellenzweiter der Bundesliga, mit 6:0 abgeschossen. "Das ist irreal, das ist nicht normal", sagte Kovac mehr als zufrieden, "wir haben gegen eine unheimlich starke Mannschaft richtig guten Fußball gespielt."

Die völlig wilde Bundesliga ist zurück!

Die Machtdemonstration war alles andere als eine Eintagsfliege. Für den VfL war es der fünfte Sieg in Folge bei 17:1 Toren, erstmals seit Herbst 2014 schaffte Wolfsburg wieder so eine Serie. Und in den jüngsten neun ungeschlagenen Spielen holte das Kovac-Team 21 Punkte, nur die Bayern sammelten mit 23 mehr. Zudem war es das siebte Spiel in Folge, in dem Wolfsburg mindestens zweimal traf – letztmals war das den Niedersachsen in der Saison 2008/09 gelungen, am Ende war der VfL Deutscher Meister. Kovac warnte trotzdem: "Wir dürfen das genießen, aber auch nicht abheben. Das müssen wir wiederholen." Damit fand er ähnliche Worte wie Baumgart, der ebenfalls nicht in Euphorie verfiel und sagte: "Wir kommen alle schon wieder runter. Wir können es gut einordnen."

5) Neues Selbstvertrauen: Bochum verlässt die Abstiegsplätze

Der VfL Bochum feierte einen gelungenen Einstand ins neue Jahr. Nicht nur, dass die Mannschaft von Thomas Letsch beim 3:1 (2:0) gegen Hertha BSC den vierten Heimsieg in Folge feierte, sie verließ mit dem Dreier gegen den direkten Konkurrenten im Kellerduell auch erstmals seit dem 2. Spieltag die Abstiegsplätze. Mit 16 Zählern liegt Bochum damit jetzt einen Punkt vor Stuttgart auf rang 16.

Die Zahlen zum 16. Spieltag

Bochum scheint dort weiterzumachen, wo es vor der langen Winterpause aufgehört hat. Drei Mal in Folge konnte Bochum in der Bundesliga jetzt dreifach punkten, das gelang zuletzt vor über 15 Jahren. Unter Letsch scheint es für das Team aus dem Ruhrpott zu laufen. Mit Keven Schlotterbeck schenkte er gleich einem Neuzugang das Vertrauen, der dankte es mit seinem ersten Bundesliga-Tor im 71. Bundesliga-Spiel und machte das 2:0 seiner Mannschaft (44.). Zuvor hatte Philipp Hofmann getroffen (22.), der später sogar noch ein zweites Tor nachlegte (56.) und das neue Selbstvertrauen der Bochumer deutlich machte.

Die Tabelle der Bundesliga

In den nächsten Spielen wird sich zeigen, ob sich die Mannschaft weiter vom Tabellenkeller entfernen kann. In der englischen Woche stehen jetzt zwei Auswärtsspiele gegen Leverkusen und Mainz 05 bevor. Es scheint jedoch, dass sich der VfL von der langen Winterpause nicht aus dem Tritt hat bringen lassen.