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Keven Schlotterbeck feiert sein Tor-Debüt in der Bundesliga - © IMAGO/kolbert-press/Marc Niemeyer/IMAGO/kolbert-press
Keven Schlotterbeck feiert sein Tor-Debüt in der Bundesliga - © IMAGO/kolbert-press/Marc Niemeyer/IMAGO/kolbert-press
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Der VfL Bochum will jetzt auch auswärts punkten

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Der Start des VfL Bochum in das Jahr 2023 darf als gelungen bezeichnet werden. Mit einem klaren Sieg gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf ist die Aufholjagd der Blau-Weißen in vollem Gange! Trainer Thomas Letsch hat beim VfL alles im Griff.

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Als Schiedsrichter Martin Petersen das Spiel des VfL Bochum gegen Hertha BSC am späten Samstagnachmittag abpfiff, brachen an der Castroper Straße alle Dämme. Kilometerweit muss war der Jubel aus dem Stadion noch zu hören gewesen sein, so groß war die Freude bei den Blau-Weißen. Gerade hatte Bochum den Konkurrenten im Abstiegskampf mit 3:1 (2:0) besiegt und feierte einen Auftakt nach Maß ins Fußballjahr 2023.

Die Blau-Weißen aus dem Ruhrgebiet scheinen dort weiter zu machen, wo sie vor der langen zehnwöchigen Winterpause aufgehört haben: mit der Aufholjagd in Sachen Klassenerhalt. Und die ist jetzt in vollem Gange. Der Erfolg gegen die "Alte Dame" aus Berlin ist für die Mannschaft von Thomas Letsch der dritte Sieg in Folge.

Der VfL Bochum feiert mit seinen Fans - IMAGO/kolbert-press/Marc Niemeyer/IMAGO/kolbert-press

Letsch dreht an den richtigen Schrauben

Der Trainer scheint dem Team neues Leben eingehaucht zu haben. Seit er nach dem 7. Spieltag sein Amt an der Castroper Straße übernommen hat, geht es mit dem VfL langsam, aber stetig bergauf. Eine kurze Kennenlernphase brauchten Mannschaft und Coach, um sich aneinander zu gewöhnen. Doch seit man sich bekannt ist, kommt man bestens miteinander aus. Noch am 10. Spieltag stand Bochum mit nur vier Punkten auf dem letzten Platz. Der Abstand zum rettenden Ufer, wo damals übrigens Hertha stand, betrug vier Zähler.

Am Samstag haben die Bochumer die Abstiegsränge erstmals seit dem 2. Spieltag wieder verlassen. Und Hertha BSC haben sie gleichzeitig unter den ominösen Strich geschickt. Auch weil Letsch wieder an den richtigen Schrauben gedreht hat: Mit Keven Schlotterbeck hatte er einen Wintertransfer gleich in die Startelf gestellt. Durchaus mutig, war der Innenverteidiger doch fast ohne jegliche Spielpraxis aus Freiburg gekommen, wo er nur zwei Kurzeinsätze hatte in dieser Saison.

Schlotterbeck fügt sich perfekt ins Team ein

Für Bochum scheint der 25-Jährige allerdings genau der richtige Mann zu sein. Neben Ivan Ordets machte Schlotterbeck eine richtig gute Figur in der Innenverteidigung. 69 Prozent seiner Zweikämpfe gewann der Bruder von Nationalspieler Nico Schlotterbeck, in dessen Schatten er in den letzten Jahren immer gestanden hatte. In Bochum scheint Keven jetzt aufzublühen. Denn während er hinten für Ordnung sorgte, stiftete er vorne Unruhe. Kurz vor der Pause stahl er sich bei einer Ecke von Philipp Förster der rechten Seite davon und war dann am zweiten Pfosten völlig frei, um in seinem 71. Bundesliga-Spiel sein erstes Bundesliga-Tor zu machen (44.).

"Erstes Spiel, erster Sieg, erstes Tor. Das ist einfach etwas Wunderschönes, was ich hier heute erleben durfte", freute sich ein zufriedener Schlotterbeck nach dem Spiel. Wie man das macht hatte er sich 20 Minuten vorher bei seinem Mitspieler Philipp Hofmann abschauen können. Der Stoßstürmer war eine Förster-Flanke von links ebenfalls am zweiten Pfosten mit dem Kopf erfolgreich gewesen und hatte seine Bochumer damit auf die Siegerstraße gebracht (22.). Auch Hofmann blüht unter dem neuen Trainer richtig auf. Hatte er in der Anfangsphase der Saison unter Letschs Vorgänger Thomas Reis (jetzt FC Schalke 04) nur ein einziges Mal getroffen, hat er jetzt fünf weitere Tore zu verzeichnen. Denn auch der dritte Treffer gegen die Hertha ging auf seine Kappe - wenngleich er diesmal mit dem Fuß erfolgreich war (56.).

Philipp Hofmann köpft das erste Tor der Bochumer im neuen Jahr - IMAGO/Dennis Ewert/RHR-FOTO/IMAGO/RHR-Foto

Jetzt auch auswärts punkten

"Die Atmosphäre mit den Fans im Rücken war der Wahnsinn", beschrieb Schlotterbeck dann noch sein Debüt im Bochum-Trikot. Die dürfen auf dem Weg zum Klassenerhalt auch nicht vergessen werden, denn sie geben ihrer Mannschaft die nötigen letzten Prozent, um sich im Zirkus der Großen behaupten zu können. Besonders vor eigenem Publikum ist der VfL zuletzt immer besonders stark gewesen. Vier Heimsiege in Folge stehen jetzt zu Buche, eine derartige Serie gab es zuletzt vor knapp 26 Jahren in Bochum. "Wir freuen uns sehr darüber", sagte Letsch, der weiß, worauf es in Bochum ankommt. Seine Mannschaft habe "mit Leidenschaft und Mentalität gespielt, sich in jeden Ball reingeworfen. Dieser unbedingte Willen zeichnet unsere Mannschaft aus. Anders geht es nicht, um in der Bundesliga erfolgreich zu sein."

Doch noch ist nichts gewonnen: So gut sich Bochum zuhause präsentiert, auswärts lief es bislang noch nicht so gut. Erst drei Punkte aus dem Sieg gegen Augsburg vor der Winterpause wurden dort eingefahren. Deshalb hebt Hofmann bei aller Freude auch den mahnenden Zeigefinger: "Es war kein Endspiel, aber ein wichtiges Spiel. Umso wichtiger, dass wir gewonnen haben. Wir haben aber noch nichts erreicht. Ich trete immer gerne auf die Bremse."

Die nächsten Spiele könnten ein kleiner Fingerzeig werden für die Bochumer. In der englischen Woche stehen jetzt nämlich zwei Auswärtsspiele bevor. Zunächst geht es am Mittwoch zu Bayer 04 Leverkusen, dann folgt die Partie am Samstag beim 1. FSV Mainz 05. Gegen Hertha hat die Einstellung der VfL-Spieler gestimmt. "So müssen wir nun auch auswärts auftreten", erklärt Hofmann. Das Selbstvertrauen dafür dürften die Spieler nach dem gelungenen Jahresauftakt auf jeden Fall haben.