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Am 9. Spieltag jubeln unter anderem Anthony Modeste, Jude Bellingham und Serge Gnabry - © imago images (2), DFL/Getty Images (1)
Am 9. Spieltag jubeln unter anderem Anthony Modeste, Jude Bellingham und Serge Gnabry - © imago images (2), DFL/Getty Images (1)
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9. Spieltag im Fokus: Darüber spricht die Bundesliga

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Beim Sieg des FC Bayern München gegen die TSG Hoffenheim erreicht Manuel Neuer einen historischen Meilenstein, Borussia Dortmund gewinnt auch ohne den verletzten Erling Haaland und Anthony Modeste glänzt mit einem Doppelpack gegen Leverkusen - die Themen des Bundesliga-Wochenendes.

1) Historischer Meilenstein für Neuer, Lewandowski weiter in Topform

Die überraschende 1:2-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt vor zwei Wochen hat der FC Bayern längst weggesteckt: Auf das 5:1 im Topspiel gegen Bayer 04 Leverkusen ließ der Rekordmeister ein ebenso überzeugendes 4:0 gegen die TSG Hoffenheim folgen. Serge Gnabry (16.), Robert Lewandowski (30.), Eric Maxim Choupo-Moting (82.) und Kingsley Coman (87.) schossen die Münchener, die wie schon im Champions-League-Spiel unter der Woche von Dino Toppmöller anstelle des positiv auf das Coronavirus getestesten Julian Nagelsmann gecoacht wurden, zu einem nie gefährdeten Heimsieg gegen überforderte Gäste.

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"Manchmal ist es nicht so leicht, nach einem Champions League-Spiel", konstatierte Torschütze Lewandowski nach dem Abpfiff: "Aber wir haben einen super Kader, auch die Jungs, die von der Bank kommen. Wir haben vier Tore gemacht und jeder hatte viel Freude. Ich bin sehr zufrieden, es war ein schönes Tor, das kann man einfach genießen", so der polnische Weltfußballer, der in seinen 26 Bundesliga-Spielen dieses Kalenderjahres 34 Tore erzielte. Persönlicher Rekord - und es ist erst Oktober! Auch der historische Rekord scheint für Lewandowski machbar: Gerd Müller erzielte im Kalenderjahr 1972 42 Tore.

Einen historischen Meilenstein erreichte durch den ungefährdeten Heimsieg über Hoffenheim derweil Manuel Neuer: Als erst zweiter Akteur der Bundesliga-Historie feierte der Kapitän des Rekordmeisters seinen 300. Bundesliga-Sieg. Nur Legende Oliver Kahn erreichte diese Marke zuvor, 310 Mal gewann der jetzige Vorstandsvorsitzende des FC Bayern zwischen 1987 und 2008 mit den Münchnern und dem Karlsruher SC. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis Neuer einen weiteren neuen Rekord aufstellt. Bei dem Weltmeister von 2014 handelt es sich bereits um den Torwart mit den meisten Zu-Null-Spielen (206). Auch in dieser Kategorie ließ er Kahn (204) kürzlich hinter sich.

2) Borussia Dortmund trotzt dem Haaland-Ausfall

Die Vorzeichen standen nicht allzu gut für Borussia Dortmund vor dem Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld: Unter der Woche war der BVB in der Champions League mit 0:4 in Amsterdam baden gegangen, musste darüber hinaus noch den verletzungsbedingten Ausfall von Top-Torjäger Erling Haaland, der aufgrund einer Hüftbeugerblessur länger fehlen wird, verkraften. Und trotz der personellen Probleme lösten die Schwarzgelben die schwierige Aufgabe auf der Bielefelder Alm letztlich souverän: Emre Can (31., Foulelfmeter), Mats Hummels (45.) und Jude Bellingham (72.) schossen die Gäste zu einem verdienten Auswärtssieg, der Gegentreffer durch Fabian Klos (87.) war für die Arminia nicht mehr als Ergebniskosmetik.

Spielbericht: 3:1-Auswärtssieg - Borussia Dortmund schlägt Arminia Bielefeld souverän

"Wir wollten nach dem letzten Spiel eine Reaktion zeigen. Das haben wir gut gemacht. Wir durften Bielefeld nicht unterschätzen. Es war hier nicht einfach zu spielen, aber wir haben es insgesamt ganz souverän gemacht. Ein großes Kompliment an die Mannschaft", lobte Can, der beim Strafstoß Verantwortung übernahm. Auch andere Spieler füllten die Haaland-Lücke: Wie beispielsweise Hummels, der kurz vor der Pause mit einem sehenswerten Distanzschuss das 2:0 erzielte. "Das war eines meiner schöneren Tore. Der ist ganz schön reingeflogen", betonte der Abwehrroutinier, der nun in der 14. Bundesliga-Saison in Folge getroffen hat - Rekord unter den Aktiven. Der letzte, dem das gelang, war Torsten Frings (1997 bis 2011).

Noch schöner als das zweite Tor war dann das dritte Dortmunder Erfolgserlebnis: Bellingham ließ bei seinem sagenhaften Solo die Bielefelder Abwehrspieler stehen wie Slalomstangen. "Ich wollte erst schießen, habe dann aber die Lücke gesehen, in die ich hineinstoßen konnte. Und dann kam der Torwart, und ich habe den Ball über ihn gelupft", schilderte der junge Engländer, der bereits mit einer Körpertäuschung den von Can verwandelte Foulelfmeter herausgeholt hatte. "Judes Tor war noch ein bisschen schöner als das zuvor", schwärmte auch BVB-Coach Marco Rose, der ob der gezeigten Leistung ziemlich zufrieden war: "Es war ein verdienter Sieg, insgesamt war das eine gute Reaktion."

3) Freiburg weiter furios - Wolfsburg trennt sich von van Bommel

19 Punkte nach neun Spielen, Platz drei in der Bundesliga-Tabelle: Der SC Freiburg schwebt auch nach der Länderspielpause weiterhin auf Wolke 7. Mit dem 2:0 beim VfL Wolfsburg hat sich die Mannschaft von Trainer Christian Streich weiter oben als Verfolger des Spitzenduos aus FC Bayern München und Borussia Dortmund festgesetzt. Philipp Lienhart (27.) und Lucas Höler (68.) brachten den noch immer ungeschlagenen Breisgauern den dritten Auswärtssieg im fünften Spiel in der Fremde. Elf Punkte hat die Streich-Elf bereits auf Reisen gesammelt - kein Bundesliga-Team mehr! "Das Momentum war bei uns, wir haben gegen eine starke Wolfsburger Mannschaft gewonnen", gab sich der Trainer nach dem verdienten Erfolg in der Autostadt gewohnt bodenständig.

Spielbericht: SC Freiburg setzt seinen Höhenflug auch beim VfL Wolfsburg fort

"Es war ein schwieriges Spiel für uns. Wir machen das 1:0 im richtigen Moment und besonders auch das 2:0, wo Wolfsburg richtig Druck gemacht hat. Es war kein unverdienter Sieg, ich habe gute Dinge gesehen von meiner Mannschaft", so Streich, der beim Sport-Club abermals ein funktionierendes Kollektiv geschaffen hat, das sich für die harte Arbeit belohnt. Von einer Momentaufnahme, die allerdings eine Tendenz aufzeigt, sprach Streich vor der Aufgabe in Wolfsburg. Diese Tendenz scheinen die Freiburger bei den "Wölfen" bestätigt zu haben. Und derzeit heißt das: Freiburg ist der erste Verfolger der Spitzenteams, als einzige Mannschaft in der Bundesliga noch ungeschlagen und würde Stand jetzt kommende Saison in der Champions League spielen.

Beim VfL Wolfsburg hingegen musste nach der vierten Bundesliga-Niederlage in Serie Trainer Mark van Bommel seinen Hut nehmen. "Die Überzeugung, in dieser Konstellation aus der sportlich schwierigen Situation herauszukommen und schnellstmöglich die Kehrtwende herbeizuführen, hat gefehlt und uns zu dem Entschluss kommen lassen, die Zusammenarbeit zu beenden. Wir wünschen Mark sportlich wie privat alles Gute", erklärte VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke.

4) Comeback dank Doppelpack: 2:2 im Duell der rheinischen Rivalen

Lange sah es beim Derby zwischen dem 1. FC Köln gegen Bayer 04 Leverkusen nach einem deutlichen Erfolg für die "Werkself" aus: Durch einen Doppelschlag von Patrik Schick (15.) und Karim Bellarabi (17.) führten die Gäste zur Pause komfortabel, hätten den Vorsprung bei zahlreichen Kontergelegenheiten gegen zwischenzeitlich indisponierte "Geißböcke" sogar noch deutlicher gestalten können. Doch in einer turbulenten Partie, die wenige Ruhepausen benötigte, schlugen die Kölner durch einen Doppelpack von Anthony Modeste (63., 82.) zurück. Der Franzose erzielte damit die Tore 49 und 50 in der Bundesliga für den FC, lediglich zehn weitere Spieler mit dem Geißbock auf der Brust haben diese Marke erreichen können.

Spielbericht: Modeste-Doppelpack rettet 1. FC Köln Remis gegen Bayer 04 Leverkusen

"Dass die Jungs nach dem 0:2 zurückgekommen sind, hat sie ausgezeichnet. Die zweite Hälfte war gut, der Punkt war deshalb verdient", analysierte auch FC-Coach Steffen Baumgart nach der wechselhaften Partie im erstmals wieder ausverkauftem RheinEnergieStadion: "Es wäre am Ende sogar noch mehr drin gewesen, aber das wäre vielleicht auch des Guten zu viel gewesen", betont der Kölner Trainer. Doppel-Torschütze Modeste fasste die 90 Minuten in ähnliche Worte: "Wir haben das Spiel gedreht, das ist unsere Stärke diese Saison. Das hier ist unser Wohnzimmer und hier kann man nicht so einfach gewinnen. Wir dürfen nie aufgeben", so der Franzose, der sich unter Baumgart wieder vermehrt in den Fokus gespielt hat.

Durch das Comeback-Remis, das in der Schlussphase bei Chancen der eingewechselten Sebastian Andersson (90.+2) und Jan Thielmann (90.+4) sogar noch ein Sieg hätte werden können, bleiben die Kölner zuhause weiterhin ungeschlagen. Mit 13 Punkten liegt das Baumgart-Team, in der vergangenen Saison nur durch die Relegation in der Bundesliga geblieben, vollends im Soll im Tabellenmittelfeld. Bei Bayer 04 dürfte der Ärger dagegen größer sein, verpassten die Leverkusener durch die fahrlässig ausgespielten Konter nicht nur den Derbysieg, sondern verloren durch das unnötige Unentschieden auch ein wenig den Kontakt zum Spitzenduo aus München und Dortmund.

5) Burkardt glänzt vor den Augen des Bundestrainers

Nach zuletzt drei Bundesliga-Niederlagen in Folge hat der 1. FSV Mainz 05 eindrucksvoll zurückgeschlagen. Mit einem 4:1 (3:0)-Heimsieg gegen den FC Augsburg beendete die Mannschaft von Trainer Bo Svensson am Freitagabend ihre Negativserie. "Wir hatten uns sehr viel vorgenommen für das Spiel. Es war Druck da, wir waren unzufrieden über die letzten Spiele. Man hat eine Reaktion gesehen", befand Svensson nach der Partie.

Der überragende Mann auf dem Feld war U21-Europameister Jonathan Burkardt. Das 2:0 legte der 21-Jährige im Fallen auf, das 3:0 erzielte er wuchtig per Kopfball. Das 4:1 gelang ihm zu einem wichtigen Zeitpunkt - nur zwei Minuten nach dem Augsburger 1:3 - mit einem starken Linksschuss.

Doppelpacker Burkardt spielt sich in den Fokus

Burkardt hatte sich einen guten Abend ausgesucht, um eine so starke Leistung zu zeigen, schließlich saß auch Bundestrainer Hansi Flick auf der Tribüne. Der Stürmer empfahl sich so auch für eine künftige Nationalelf-Nominierung. Sein Vereinstrainer Svensson hielt den Ball flach. Er sagte über Burkardt: "Er war fleißig gegen den Ball, hatte eine sehr gute Positionierung. Aber es gab diesmal sehr viele Spieler, die man hervorheben könnte."