03.05. 18:30
04.05. 13:30
04.05. 13:30
04.05. 13:30
04.05. 13:30
04.05. 16:30
05.05. 13:30
05.05. 15:30
05.05. 17:30
Jubel bei Leverkusen, München und Freiburg - © imago (2), DFL/Getty (1)
Jubel bei Leverkusen, München und Freiburg - © imago (2), DFL/Getty (1)
bundesliga

14. Spieltag im Fokus: Darüber spricht die Bundesliga

xwhatsappmailcopy-link

Der FC Bayern München schlägt Borussia Dortmund in einem turbulenten Klassiker, Schick-Show beim 7:1-Kantersieg von Bayer 04 Leverkusen und der SC Freiburg feiert ein Schützenfest - die Themen des Bundesliga-Wochenendes.

1) Bayern ringt Dortmund in turbulentem Klassiker nieder

"Zwei Top-Mannschaften, viel Wille und Zug zum Tor - es war Feuer drin", sagte Borussia Dortmunds Trainer Marco Rose nach dem 105. Klassiker der Bundesliga gegen den FC Bayern München. Für Feuer sorgte der BVB-Coach höchstselbst: In der 78. Minute wurde der Trainer mit Gelb-Rot auf die Tribüne verwiesen. "Wiederholt unsportliches Verhalten", nannte Schiedsrichter Felix Zwayer als Grund dafür. Eine Minute zuvor verwandelte Robert Lewandowski einen Strafstoß zum 3:2 und besorgte so den Endstand in einer rassigen und temporeichen Partie. Bereits das 1:1 ging auf die Kappe des Polen, der seine Auswärts-Tore Nummer 117 und 118 in der Bundesliga erzielte: Ein neuer Bundesliga-Rekord für den Stürmer des Jahres 2021, er hat nun Klaus Fischer (117) übertroffen.

Welche Stars hast du im Fantasy Manager?

In 25 Pflichtspielen gegen den BVB erzielte der 33-Jährige nun schon 26 Treffer - gegen keinen anderen Club traf der Pole so oft in seiner Karriere! "Wir hatten keinen so guten Start", sagte FCB-Trainer Julian Nagelsmann nach Abpfiff und meinte damit den frühen Rückstand durch Julian Brandt (5.). Nur vier Zeigerumdrehungen später stand es schon wieder 1:1. "Dann waren wir sehr gut und hatten viele Chancen", fuhr der Trainer fort. Das war auch an Kingsley Coman gerichtet, der dem BVB große Probleme bereitete und in der 44. Minute auch auf 2:1 stellte. "Wir müssen zur Pause deutlich höher führen", mahnte Nagelsmann kritisch an, obwohl er insgesamt dennoch sehr zufrieden war: "Wir haben verdient gewonnen, das waren Big Points."

Es ging fortlaufend hin und her im Klassiker, in dem Erling Haaland sein Startelfcomeback beim BVB feierte und zudem auch das zwischenzeitliche 2:2 erzielte (48.). Die tapfer kämpfenden Borussen, die dem FCB lange Paroli geboten hatten, begingen allerdings in der Defensive individuelle Fehler, die die Bayern bei den Gegentreffern eiskalt ausnutzten. Durch den Dreier haben die Münchner jetzt vier Punkte Vorsprung auf den BVB, der weiterhin Zweiter bleibt. Eine Entscheidung im Titelrennen ist das aber noch nicht: Die Dortmunder haben gezeigt, dass sie mehr als nur mithalten können.

2) Die große Schick-Show

Einen Nachmittag für die Geschichtsbücher lieferte Bayer 04 Leverkusen beim 7:1-Kantersieg gegen die SpVgg Greuther Fürth, der durchaus noch hätte höher ausfallen können. Sieben Tore in einem Heimspiel waren der Werkself vor eigener Kulisse noch nie gelungen. Dabei gab es gleich eine ganz Reihe herausragender Akteure. Etwa Amine Adli, der ein tolles Tor und einen Assist lieferte oder Moussa Diaby und Florian Wirtz - beide mit jeweils zwei Torvorlagen. Ein Mann stellt sie dann aber doch alle in den Schatten: Patrik Schick. Der Tscheche erzielte als erster Leverkusener und erster Tscheche der Bundesliga-Geschichte gleich vier Tore und fügte dem noch einen Assist hinzu. Aus allen fünf Torschüssen, an denen der 25-Jährige beteiligt war, fiel ein Treffer.

Alle Infos zur bevestor Virtual Bundesliga!

Für Schick war es außerdem das zwölfte Saisontor im elften Spiel, damit zog er in der Torjägerliste an Erling Haaland vorbei. "Wenn man solche Spieler hinter sich hat, kann man sich als Stürmer sicher sein, viele Chancen in einem Spiel zu bekommen", sagte der glückliche Viererpacker in Richtung Wirtz, Diaby und Co. "Ich bin so froh, dass sie mich mit so guten Zuspielen füttern. Da war es nicht mehr schwer, die Tore zu schießen. Ich möchte mit meinen Toren helfen, dass wir uns für die Champions League qualifizieren." Und dieses Ziel ist für Leverkusen inzwischen mehr als realistisch: Mit 27 Punkten hat die Werkself den dritten Tabellenplatz gefestigt!

3) Furiose Freiburger schießen die Fohlen ab

Was für ein Spektakel war das denn bitte am Sonntagnachmittag? Zum Abschluss des 14. Spieltags empfing Borussia Mönchengladbach den SC Freiburg - und es folgte ein denkwürdiger 6:0-Sieg der Freiburger! Bereits nach zwei Spielminuten brachte Maximilian Eggestein den Sport-Club in Führung. Kevin Schade legte drei Minuten später nach. Philipp Lienhart erhöhte kurz darauf bereits auf 3:0 (12.). Dann war die Zeit für Nicolas Höfler gekommen (19.) - 4:0 für die Gäste! Doch damit nicht genug: Noch vor dem Pausenpfiff erhöhten Lucas Höler (25.) und Nico Schlotterbeck (37.) auf 6:0 für die Mannschaft von Christian Streich. Die "Fohlen" gingen völlig baden - bereits zur Halbzeit war die Partie quasi entschieden.

Sechs Tore in einer ersten Halbzeit gelangen vor Freiburg erst fünf Mannschaften in der Bundesliga, aber nur einmal einem Auswärtsteam (Dortmund 1964 bei Schalke 04, Endstand 6:2). Die letzte Mannschaft, die sechs Gegentore in einer ersten Halbzeit kassierte, war allerdings ebenfalls ein Adi-Hütter-Team: Eintracht Frankfurt im Mai 2019 in Leverkusen (1:6 zur Pause). Dass der Sport-Club mit dieser Leistung auch Vereinsgeschichte geschrieben hat, überrascht wenig: Nie zuvor hat Freiburg sechs Tore in einem Bundesliga-Spiel erzielt, schon gar nicht in einer ersten Halbzeit und erst recht nicht auswärts. Das 6:0 nach der vollen Spielzeit ist somit Freiburgs höchster Bundesliga-Sieg (bisher drei Mal ein 5:0). Des einen Freud ist aber natürlich des anderen Leid: Borussia Mönchengladbach lag nämlich zuvor zur Pause nie höher als 0:4 zurück, erstmals kassierte die Borussia sechs Gegentore in den ersten 45 Minuten. Nur einmal verloren die "Fohlen" zu Hause höher: 1966 gegen Bremen mit 0:7.

Alle Tore und Highlights des Spieltags im Konferenz-Liveticker

Für die geschichtsträchtige Torflut waren bei den Freiburgern verblüffenderweise auch nicht die Offensivkräfte hauptverantwortlich. Unter den sechs unterschiedlichen Torschützen an diesem Nachmittag war mit Höler lediglich ein nomineller Stürmer vertreten, mit Lienhart und Schlotterbeck aber beide Innenverteidiger. Vier der sechs Treffer erzielte der Sport-Club nach Standards. Eine beeindruckende Leistung und aus Freiburger Sicht eine furiose Antwort auf den Sieg der Hoffenheimer Konkurrenz am Samstag - die TSG war kurzzeitig am SCF vorbei auf den vierten Tabellenplatz geklettert. Den haben die Breisgauer nun eindrucksvoll zurückerobert!

4) St. Pauli ist Herbstmeister der 2. Bundesliga

Bereits einen Spieltag vor dem Ende der Hinrunde in der 2. Bundesliga hat sich der FC St. Pauli zum Herbstmeister gekrönt. Ein 2:1-Erfolg im Spitzenspiel gegen den FC Schalke 04 verschaffte den Kiezkickern einen bereits recht komfortablen Vorsprung von sieben Punkten auf den Aufstiegs-Relegationsrang. Es war der ehemalige Schalker Guido Burgstaller, der beide Tore für die Hamburger im Duell mit den Königsblauen erzielte. "Wenn du länger für einen Klub spielst, sind die Spiele immer etwas Besonderes", gab der Stürmer nach dem Doppelpack gegen Schalke zu Protokoll.

Der 14. Spieltag in Zahlen

St. Paulis Co-Trainer Loic Fave, der seinen an Corona erkrankten Chef Timo Schultz vertrat, lobte seine Spieler nach der Partie: "Wir freuen uns natürlich sehr. Es war eine brutale Energieleistung von allen. Wir wussten, dass sehr viel Wucht und Dynamik auf uns zukommen wird. Insgesamt haben wir als Mannschaft geschlossen verteidigt."

Nun darf sich St. Pauli berechtigte Hoffnungen darauf machen, in der kommenden Saison in der Bundesliga zu spielen. Doch Burgstaller, derzeit mit 14 Treffern der Führende der Torschützenliste, bremst die Euphorie: "Wir wissen, dass wir uns davon noch nichts kaufen können und für solche Erfolge hart arbeiten müssen." Bisher gelingt das den Kiezkickern ganz hervorragend.

5) Die Eisernen halten sich in der Spitzengruppe

Als sich Timo Baumgartl sein Tor auf dem TV-Bildschirm anschaute, merkte er scherzhaft an, dass es gar nicht mehr so schwer gewesen sei, den Ball über die Linie zu schieben. Das Tor war schließlich verwaist.

Der Leihspieler aus Eindhoven war beim 2:1 des 1. FC Union Berlin der überragende Mann auf dem Platz. Er hatte das 1:0 von Taiwo Awoniyi vorbereitet (6.) und den Siegtreffer gegen RB Leipzig selbst erzielt (57.). Weil seine Teamkollegen den Champions-League-Teilnehmer anschließend gut im Griff hatten, stand am Ende ein überaus verdienter Erfolg der Eisernen, die sich nun in der Spitzengruppe etabliert haben und unmittelbar nach dem Freitagspiel kurzzeitig sogar auf einem Champions-League-Platz standen.

Die Trainerstimmen zum 14. Spieltag

Ganz gleich aber, ob Leipzig sich noch wehrte oder die Schlussoffensive mehr oder weniger den Gastgebern überließ - die Unioner haben allmählich Mühe, die eigene Zielsetzung von einem reinen Understatement zu trennen. "Unser Ziel bleibt, die 40 Punkte zu erreichen", stellte Baumgartl klar. Der gemeinhin mit dieser Punktzahl in Verbindung gebrachte Klassenerhalt dürfte aber deutlich unter dem liegen, was in dieser Spielzeit möglich ist.

Der außergewöhnliche Weg des Taiwo Awoniyi

Die Reifeprüfung hat die Mannschaft von Trainer Urs Fischer ohnehin schon bestanden. "Wir hätten nicht gedacht, dass wir mit der Dreifachbelastung so gut stehen", merkte Timo Baumgartl an. Europa League, DFB-Pokal und Bundesliga bekommt Union gut unter einen Hut. Das Erfolgsrezept? Baumgartl: "Wir lassen unser Herz auf dem Platz."