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Stürmer alleine vor dem Torwart: Jetzt steigt der xGoals-Wert - © Alexander Scheuber/Bundesliga/Bundesliga Collection via Getty Images
Stürmer alleine vor dem Torwart: Jetzt steigt der xGoals-Wert - © Alexander Scheuber/Bundesliga/Bundesliga Collection via Getty Images
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xGoals und Effizienz: Wo stehen die Clubs nach 16 Spieltagen?

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Simon Rolfes ist Direktor Sport bei Bayer 04 Leverkusen, hat zwischen 2005 und 2015 insgesamt 288 Bundesliga-Spiele bestritten und trug 26 Mal das Trikot der deutschen Nationalmannschaft. An dieser Stelle schreibt er wöchentlich über die neuen, innovativen Match Facts, die von AWS für die Bundesliga während der Spiele bereitgestellt werden. Diesmal geht es um die xGoals-Werte der Bundesligisten und deren Relation zu den tatsächlich erzielten Toren.

>>> Mehr zu den "Bundesliga Match Facts" in der BMF-Zone

Von Simon Rolfes

Seit einiger Zeit wird im Fußball und speziell in der Bundesliga viel über xGoals geredet. Diese hoch interessanten Echtzeit-Statistiken, die seit Ende der letzten Saison auch zu den Bundesliga Match Facts gehören, brauchen aber eine Einordnung in den Gesamtkontext. Denn ein xGoals-Wert alleine sagt erst einmal relativ wenig aus.

- DFL Deutsche Fußball Liga

Nach 16 Spieltagen, wo die Hinserie in der Bundesliga nahezu gespielt ist, möchte ich einmal einen Blick auf die xGoals der Vereine in Relation zu ihren tatsächlich erzielten Toren werfen. Noch einmal zur Erinnerung: xGoals bezeichnet in dieser Betrachtung eine Anzahl an Toren, die von einem Club anhand ihrer Torabschlüsse zu erwarten gewesen wäre. Hat eine Mannschaft deutlich mehr Tore erzielt, so war sie beim Abschluss besonders effizient. Hinkt ein Team hingegen mit den selbst erzielten Toren ihrem xGoals-Wert hinterher, so gibt es beim Torabschluss noch Optimierungsbedarf.

Bayern, Leverkusen und Union besonders effizient

Die mit Abstand effizienteste Mannschaft ligaweit ist in dieser Saison dabei der FC Bayern München. Vom Tabellenführer waren nach xGoals 31,87 Treffer zu erwarten gewesen. Die Elf von Hansi Flick hat aber schon 48 Tore erzielt. Einen so großen positiven Unterschied zwischen tatsächlichen Toren und xGoals schafft auch nicht ansatzweise ein anderes Team. Immerhin: Mit Bayer 04 Leverkusen liegen wir in Sachen Effizienz auf dem zweiten Platz, haben bei 21,18 xGoals 29 Mal getroffen. Dahinter folgt in der Effizienztabelle schon die Überraschungsmannschaft Union Berlin (6,6 Treffer über xGoals), deren derzeit aktuell so starke Saison gewiss auch mit dem hoch effizienten Verwerten ihrer Möglichkeiten zu begründen ist. Bisher ist es diesen drei Teams also gelungen, die vorhanden Chancen sauber auszuspielen. Man darf das durchaus als Qualität bezeichnen.

xGoals vs. tatsächliche Tore: Die Effizienz-Tabelle:

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Mehr technische Hintergründe zu den Bundeslig Match Facts powered by AWS

Die Effizienz ist für den Erfolg aber nicht alleine entscheidend: Wer sich kaum Chancen herausspielt, dem bringt auch eine überdurchschnittliche Verwertung nichts. Ich finde es deshalb immer wichtig, einen möglichst hohen xGoals-Wert zu haben. Denn das bedeutet: Die Mannschaft hat sich viele Möglichkeiten zum Torabschluss erarbeitet.

Stuttgart nach xGoals fast gleichauf mit dem Tabellenführer

Wenig überraschend ist dabei, dass Bayern auch hier weit vorne liegt. Ihre 31,87 xGoals werden aktuell nur noch von Borussia Dortmund (33,48) übertroffen. Der BVB zeigt sich trotz seiner vielen Chancen aber derzeit weniger effizient als die Konkurrenz aus München. Mal als Beispiel: Beim Spiel gegen den 1. FSV Mainz am 16. Spieltag (1:1) hat die Mannschaft von Edin Terzic bei 3,05 xGoals nur einmal getroffen. Ein verschossener Elfmeter, wie der von Marco Reus, leistet hier natürlich einen beträchtlichen Beitrag. Aber auch der VfB Stuttgart kommt in der laufenden Saison schon auf beachtliche 31,82 xGoals. Der drittbeste Wert hinter Dortmund und Bayern, der das erfrischende Offensivspiel des Aufsteigers gut belegt. Mit selbst erzielten Toren (die beiden Eigentore werden selbstverständlich nicht mit einberechnet) liegen die Schwaben übrigens auch in Sachen Effizienz im Soll.

Darum kann Mainz im Abstiegskampf hoffen

Dass sich jene Mannschaften mit den kleinsten xGoals-Werten, allen voran Bielefeld, Schalke und Köln, allesamt im Tabellenkeller befinden, ist deshalb nahezu logisch. Zumindest, wenn sie nicht gleichzeitig durch eine außergewöhnliche Effizienz auffallen. Die größte Hoffnung gibt es deshalb meiner Meinung nach beim 1. FSV Mainz 05: Denn die Mannschaft von Bo Svensson steht mit 21,78 xGoals hier sogar im Mittelfeld der Liga, hinken diesem Wert mit ihren tatsächlich erzielten Toren aber von allen Clubs am weitesten hinterher (15). Mit anderen Worten: Wenn die Mainzer ihre Möglichkeiten in der Rückserie etwas zielstrebiger verwerten, haben sie von allen Clubs im Abstiegskampf aktuell die besten Chancen.

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