Viel Wucht, viel Schnelligkeit: Erling Haaland und Dayot Upamecano im direkten Duell - © Boris Streubel/Bundesliga/Bundesliga Collection via Getty Images
Viel Wucht, viel Schnelligkeit: Erling Haaland und Dayot Upamecano im direkten Duell - © Boris Streubel/Bundesliga/Bundesliga Collection via Getty Images
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Erling Haaland gegen Dayot Upamecano: Zwei Raketen im direkten Vergleich

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Simon Rolfes ist Direktor Sport bei Bayer 04 Leverkusen, hat zwischen 2005 und 2015 insgesamt 288 Bundesliga-Spiele bestritten und trug 26 Mal das Trikot der deutschen Nationalmannschaft. An dieser Stelle schreibt er wöchentlich über die neuen, innovativen Match Facts, die von AWS für die Bundesliga während der Spiele bereitgestellt werden. Heute geht es um das Verfolgerduell des 15. Spieltags zwischen RB Leipzig und Borussia Dortmund und im Speziellen um das Aufeinandertreffen zwischen Erling Haaland und Dayot Upamecano.

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Von Simon Rolfes

Seit dem 5. Spieltag dieser Saison wissen wir dank des Speed Alarms, der in der Bundesliga von AWS bereitgestellt wird, welche Spieler die schnellsten einer Partie sind. Vor diesem Hintergrund habe ich mich am vergangenen Wochenende bei der Begegnung zwischen RB Leipzig und Borussia Dortmund besonders auf das Duell zwischen Erling Haaland und Dayot Upamecano gefreut. Ohne Zweifel zwei der interessantesten Spieler der Bundesliga.

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Beide Akteure haben in dieser Saison schon die Schallmauer von 35 km/h gebrochen und zählen damit ligaweit zu den zehn schnellsten Spielern. Während die Schnelligkeit des Dortmunder Stürmers natürlich hinreichend bekannt ist, dürfte aber auch die hohe Endgeschwindigkeit von Upamecano die wenigsten überrascht haben. Dass Abwehrspieler in den letzten Jahren immer schneller werden, ist ohnehin ein Trend im Profifußball. Der Leipziger Innenverteidiger wurde in dieser Saison mit eindrucksvollen 35,39 km/h „geblitzt“, ist damit viertschnellster Sprinter der Bundesliga und war sogar noch flinker unterwegs als Haaland, der es „nur“ auf 35,16 km/h brachte.

Doch es ist längst nicht nur die enorme Schnelligkeit, die diese beiden Spieler so interessant macht. Haalands Stärke im Torabschluss ist längst auf einem internationalen Spitzenniveau angekommen. Äußerst ungewöhnlich finde ich bei ihm, welche Geschwindigkeit er trotz seiner Statur und Körpergröße von 1,94 Metern auf den Rasen bringt.

Bei Upamecano überzeugt das Gesamtpaket: In Sachen Top-Speed gehört er genauso zu den zehn besten Spielern ligaweit wie bei der Zweikampf- und Passquote. Wenn man sich einen Rohdiamanten für die Innenverteidigung schnitzen könnte, er hätte ohne Zweifel sehr ähnliche Attribute wie der 22-Jährige.

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Es war also ein äußerst interessantes Aufeinandertreffen der beiden Spieler, die an einem guten Tag jederzeit dazu in der Lage sind, das Spiel zugunsten ihrer Mannschaft zu entscheiden. Und logisch: kaum war das Spiel angepfiffen, orientierte sich Upamecano direkt zu Haaland, hatte ihn zumindest in der ersten Hälfte sehr gut im Griff. In der 36. Minute erreichten beide in einem direkten Laufduell dann ihre Höchstgeschwindigkeiten von 34,74 km/h (Haaland) bzw. 34,32 km/h (Upamecano). Damit zählten sie gemeinsam mit Union Berlins Sheraldo Becker und Borussia Mönchengladbachs Breel Embolo zu den vier schnellsten Sprintern des 15. Spieltags. Etwas Zählbares konnte der Dortmunder Stürmer in dieser Situation aber noch nicht aus diesem kleinen Geschwindigkeitsvorteil ziehen.

Speziell in der zweiten Halbzeit konnte Haaland seine Geschwindigkeit dann aber zu seinen Gunsten ausnutzen. Vor dem 1:0, das er einleitete, war er Upamecano auf der rechten Seite nach einem Doppelpass die entscheidenden Meter entwischt. Beim 3:0 schlich er sich geschickt hinter seinem Rücken davon und war vom Leipziger nicht mehr einzuholen. Besonderen Eindruck hat bei mir aber der Treffer zum 2:0 hinterlassen: Hier schnappte sich Haaland den Ball im Mittelfeld, behauptete sich im Dribbling gleich gegen fünf pressende Leipziger (u.a. auch Upamecano) und nickte den Ball nach Flanke von Jadon Sancho ein.

Haaland konnte sich letztlich also in den entscheidenden Moment von seinem Bewacher lösen uns geht somit erneut als Punktsieger aus diesem Duell mit Upamecano heraus. Schon am 33. Spieltag der letzten Saison hatte Haaland im direkten Vergleich doppelt getroffen. Upamecano wird es aber verkraften können, schließlich hat der Leipziger noch eine große Karriere vor sich.

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