
Ungewöhnlicher 25. Spieltag: Drei Favoriten verlieren parallel
Der FC Bayern München, Bayer 04 Leverkusen und Borussia Dortmund haben am 25. Spieltag parallel verloren. Die Bundesliga-Fans erlebten einen ungewöhnlichen Samstagnachmittag. Ein nahezu identischer Vorfall liegt lange zurück.
Hast du die Bayern-, Bayer- und BVB-Stars in dein Fantasy-Team?
Es war ein Samstagnachmittag der Underdogs. Neben den beiden Unentschieden des FC St. Pauli (1:1 beim VfL Wolfsburg) und Holstein Kiel (2:2 gegen den VfB Stuttgart) fuhren der VfL Bochum 1848, SV Werder Bremen und FC Augsburg drei Überraschungssiege ein. Bochum siegte völlig unerwartet mit 3:2 in München, Bremen in Leverkusen (2:0) und Augsburg in Dortmund (1:0) zu Null. Vor allem diese drei Bundesliga-Granden schauten gegen 17:20 Uhr verdutzt drein.
"Diese Mannschaft steht immer wieder auf": Die Stimmen zum 25. Spieltag
Bei den Gäste-Teams aus Augsburg, Bochum und Bremen entwickelte sich dieser Samstag entgegen aller Erwartungen zu einem Feiertag. "Das sind drei Punkte, die wir so in dieser Form nicht eingeplant haben", sagte Timo Horn aus Sicht des VfL und hörte sich ähnlich an wie Werders Miloš Veljković: "Wir haben es als Chance gesehen und hatten nicht wirklich viel zu verlieren, weil es niemand erwartet hätte." Und auch die Augsburger um Elvis Rexhbecaj und Co. hatten nicht unbedingt mit einem Dreier am 25. Spieltag rechnen können: "Für uns war es ein großer Sieg, da wir zuletzt vor zehn Jahren in Dortmund gewinnen konnten."

Bochum nutzt die Gunst der Stunde
Letztmalig verloren der FC Bayern München, Bayer 04 Leverkusen und Borussia Dortmund gemeinsam an einem Spieltag vor 18 (!) Jahren am ersten Februarwochenende des Jahres 2007. Damals musste sich Bayern freitags 0:3 in Nürnberg geschlagen geben, Leverkusen samstags 2:3 in Wolfsburg und Dortmund sonntags zuhause gegen Stuttgart mit 0:1. Nach fast zwei Jahrzehnten sorgten die drei Favoriten für eine Neuauflage. Zur Erinnerung: Zu jener Zeit hüteten Oliver Kahn, Jörg Butt und Roman Weidenfeller die Kästen für FCB, B04 und BVB.
Rekorde, Serien und Kurioses: der 25. Spieltag in Zahlen
Viele Bundesliga-Fans waren zu dieser Zeit vermutlich nicht einmal geboren. Dass sich alle drei Top-Clubs diesmal sogar parallel in der Konferenz die Blöße geben, davon war nicht auszugehen. Die größte Sensation des 25. Spieltags schaffte ohne Zweifel der kleine VfL Bochum, der die umfangreichen Rotationsmaßnahmen, eine rund 45-minütige Überzahl sowie mutmaßlich müde Beine des Gegners nutzte, um drei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf aus München zu entführen.
"Die waren so nicht einkalkuliert", gab Cheftrainer Dieter Hecking nach dem äußerst überraschenden 3:2-Erfolg seines VfL Bochum 1848 beim FC Bayern München zu. Schließlich gewann der abstiegsbedrohte VfL (16.) zuletzt 1991 beim FC Bayern (2:0) und zum ersten Mal in seiner Bundesliga-Geschichte auswärts bei einem Tabellenführer.

"Nicht viele haben an uns geglaubt"
Auch in der BayArena mussten sich die Bremer nach zuvor fünf Pflichtspiel-Niederlagen in Folge kneifen. Die Werderaner brachten den Leverkusenern mit dem 2:0 die erst zweite Bundesliga-Niederlage in dieser Spielzeit nach dem 2:3 gegen Leipzig bei - das ist sechs Monate, beziehungsweise 22 ungeschlagene Spiele her. "Nicht viele haben an uns geglaubt, aber das zeichnet uns aus, dass wir es dann schaffen, auch solche Spiele zu gewinnen", erklärte SVW-Rechtsverteidiger Mitchell Weiser den überraschenden Erfolg beim Meister.
Wer wird Spieler des Monats Februar?
Während sich die Bremer bei nun 13 Punkten Vorsprung auf Rang 16 wohl keinerlei Sorgen mehr um einen Verbleib in der Bundesliga machen müssen, verpasste es die Werkself, den Rückstand auf Spitzenreiter Bayern zu verkürzen. "Es war nicht gut heute. Wir waren zu hektisch und hatten keine Kontrolle. Wir wollen dieses Spiel so schnell wie möglich vergessen und müssen wieder an uns glauben", analysierte Cheftrainer Xabi Alonso, der mit den Rheinländern erstmals seit fast zwei Jahren zwei Pflichtspiele in Folge verlor.

Augsburg schockt Dortmund
Folgenreicher könnte jedoch die 0:1-Heimniederlage für Borussia Dortmund sein. Die Schwarzgelben kommen im Mittelfeld der Liga nicht vom Fleck und werden in den verbleibenden neun Spielen eine große Siegesserie brauchen, um die gesteckten Ziele womöglich noch zu erreichen. "Wir sind bei weitem keine Topmannschaft. Wenn man da steht, wo wir stehen, dann brauchen wir über Top-4 und Top-7 nicht zu reden. Wir stehen da zurecht, denn wir haben viel zu viele solcher Spiele wie heute", wählte Nico Schlotterbeck klare Worte.
Das Restprogramm der Bundesliga
Aufseiten der Augsburger war die Freude nach dem neunten ungeschlagenen Spiel in Serie und neunten Saisondreier riesengroß. Der FCA ließ gegen ideenlos wirkende Dortmunder nur zwei Schüsse aufs Tor zu und schlug seinerseits mit dem Kopfballtor von Jeffrey Gouweleeuw eiskalt zu. "In dem Spiel hat man wieder einmal gesehen, was möglich ist, wenn man als Team auftritt. Unsere Serie ist beeindruckend, aber wir werden mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben und den Fokus weiter auf das nächste Spiel legen", kommentierte der Niederländer.

David gegen Goliath
Dieser 8. März hat gezeigt, dass "Jeder kann jeden schlagen" in Bezug auf die Bundesliga nicht bloß eine Floskel ist. Bochum, Bremen und Augsburg haben am 25. Spieltag den Beweis erneut angetreten - und das sogar im Wohnzimmer der drei Favoriten. Die Bundesliga-Fans können sich auf einen spannenden Saisonendspurt freuen.
Ähnliche News

Opendas Volley-Hammer – bei EA FC 25
EA Recreated: So sehen die Bundesliga-Highlights im Spiel aus!

F95: Vermeij und Affo müssen vorerst pausieren
Im Test gegen Heracles Almelo mussten beide verletzungsbedingt ausgewechselt werden.

Wer wird Deutscher Club-Meister im eFootball?
Zehn Clubs kämpfen am kommenden Wochenende an der Konsole um die Meisterschale.