2. Bundesliga

Bicakcic-Siegtor in der 98. Minute: Drama im Niedersachsen-Duell!

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Was für ein Drama! Eintracht Braunschweig hat den VfL Osnabrück in einem packenden Kellerduell mit 3:2 (1:1) niedergerungen.

Die Gastgeber gingen relativ früh durch Johan Gomez (11.) in Führung, mussten aber unmittelbar vor der Pause den Ausgleich durch Michael Cuisance per Elfmeter schlucken (45.+4). In Halbzeit zwei flog der VfL-Torschütze dann mit Gelb-Rot vom Rasen (60.). In Überzahl stellte der BTSV durch Anton Donkor (71.) die erneute Führung her.

Kurz vor dem Ende hatte jedoch Erik Engelhardt wieder per Elfmeter die passende Antwort (87.). Mit der allerletzten Aktion gelang den Hausherren jedoch das viel umjubelte Siegtor durch Ermin Bicakcic (98.). 

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Bei Eintracht Braunschweig nahm der neue Cheftrainer Daniel Scherning im Vergleich zur 0:2-Derbyniederlage gegen Hannover vier Änderungen vor: Für Kapitän Jannis Nikolaou (Gelb-Rot-Sperre), Sebastian Griesbeck, Jan-Hendrik Marx und Sidi Sané spielten Thórir Jóhann Helgason, Johan Gómez, Marvin Rittmüller und Robin Krauße

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Beim VfL Osnabrück wechselte Chefcoach Tobias Schweinsteiger lediglich einmal: Bashkim Ajdini, der zuletzt drei Partien verpasste, kehrte in die Startelf zurück und ersetzte rechts hinten Henry Rorig.

Gomez trifft früh, Cuisance vom Punkt

Der BTSV stand in der ersten Halbzeit sehr kompakt. Über weite Strecken ließen die Blau-Gelben nichts zu, investierten zudem viel in ihr Offensivspiel. Nach bereits zwei Minuten hatte Florian Krüger die erste gute Möglichkeit am kurzen Pfosten, traf allerdings nur den rechten Außenpfosten (2.). Ebenfalls in die Karten spielte Braunschweig eine Verletzung des VfL-Kapitäns Timo Beermann, der sich in einem Laufduell am Oberschenkel verletzte. Maxwell Gyamfi ersetzte den Innenverteidiger (10.). Unmittelbar danach folgte die nächste bittere Pille für die Lila-Weißen mit dem Führungstor der Eintracht: Krauße flankte aus dem rechten Halbfeld vor den Fünfer, wo Gomez im Duell mit dem gerade erst eingewechselten Gyamfi den Ball links unten in Ping-Pong-Manier ins Tor rutschte (1:0, 11.). 

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Osnabrück tat sich im weiteren Verlauf des ersten Abschnitts schwer, Torchancen herauszuspielen. Braunschweigs defensives 4-4-2 war sattelfest, zumeist blieb den Gästen nur der hohe Ball aus dem Halbfeld. Wenige Minuten vor der Pause wechselte dann auch Scherning frühzeitig, brachte Sebastian Griesbeck für den gelb-vorbelasteten Robert Ivanov (41.). Krauße hatte die nächste Gelegenheit für die Blau-Gelben, köpfte eine Flanke von Krüger jedoch knapp links am Tor vorbei (44.). Auf der anderen Seite glich der VfL mit seinem ersten Torschuss aus: Florian Kleinhansl wollte links im Sechzehner unmittelbar vor der Grundlinie einen Ball erlaufen, BTSV-Keeper Ron-Thorben Hoffmann lief ihm dabei in die Hacken - Strafstoß! Mickaël Cuisance verwandelte cool unten rechts (1:1, 45.+4). 

Erik Engelhardt trifft vom Punkt zum zwischenzeitlichen 2:2 - IMAGO/Michael Taeger

Dramatische Schlussminuten

Braunschweig knüpfte nach der Pause an den engagierten Auftritt in Halbzeit eins an und war zunächst besser. In der 60. Minute profitierten die Blau-Gelben zudem von der Gelb-Roten Karte für Cuisance, der eine Freistoßausführung von Fabio Kaufmann blockierte und deshalb von Schiedsrichter Florian Lechner vom Platz gestellt wurde. Und es sollte noch besser kommen für die Eintracht: Rittmüller gewann gegen Robert Tesche den Ball und flankte anschließend aus dem rechten Halbfeld in die Mitte. Dort wollte es Gomez mit der Hacke elegant lösen, scheiterte aber an Grill. Der wehrte jedoch in Richtung des zweiten Pfostens ab, wo Anton Donkor an seinem 26. Geburtstag mit links abstaubte (2:1, 72.). 

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Die Schlussphase war dann komplett verrückt: Nach einer Flanke von rechts köpfte Niklas Wiemann an den abgespreizten Arm von Donkor, der mit dem Rücken zum Osnabrücker in der Luft stand. Lechner entschied auf Handelfmeter! Erik Engelhardt übernahm Verantwortung und traf zu seinem fünften Saisontor unten rechts (2:2, 87.). Der Vierte Offizielle zeigte anschließend sieben Minuten Nachspielzeit an, doch dabei sollte es nicht bleiben.

Braunschweig warf mit dem Mut der Verzweiflung alles nach vorne, wollte unbedingt die Rote Laterne an Osnabrück abgeben! Nach einer Hereingabe von rechts köpfte der VfL den Ball vor die Füße von Saulo Decarli. Der Abwehrspieler schoss aus halblinker Position ins Getümmel. Der eingewechselte Lukas Kunze fälschte den Ball an die Kante des Fünfers vor die Füße von Ermin Bičakčić ab. Eine Drehung, ein Schuss, drin! Der Ball zappelte links unten im Netz (3:2, 90.+8). Nach einer mehrminütigen Abseitsüberprüfung beließ es das Schiedsrichtergespann dabei - kein Abseits. Braunschweig hatte in einem dramatischen Kellerduell das letzte Wort und zieht mit dem Heimdreier an Osnabrück vorbei auf Rang 17.  

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Matchwinner Ermin Bicakcic ist der gefeierte Mann - IMAGO/Michael Taeger