Stuttgart, Hannover, Nürnberg und Hamburg gehen als Favoriten die 2. Bundesliga 2019/20 - © imago images
Stuttgart, Hannover, Nürnberg und Hamburg gehen als Favoriten die 2. Bundesliga 2019/20 - © imago images
2. Bundesliga

Formcheck, Teil 1: Stuttgart, Hannover, Nürnberg und Hamburg

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Köln - In der 2. Bundesliga bewerben sich in der Saison 2019/20 gleich mehrere Schwergewichte um das Amt des Top-Favoriten. Neben den drei Bundesliga-Absteigern VfB Stuttgart, Hannover 96 und 1. FC Nürnberg hat vor allem auch der Hamburger SV große Ambitionen auf den Aufstieg. bundesliga.de nimmt im ersten Teil des Formchecks die vier Aufstiegsfavoriten unter die Lupe.

Formcheck, Teil 2: Heidenheim, Kiel, Bielefeld, Regensburg, St. Pauli

Formcheck, Teil 3: Darmstadt, Bochum, Dresden, Fürth

Formcheck, Teil 4: Aue, Sandhausen, Osnabrück, Karlsruhe, Wiesbaden

VfB Stuttgart

Situation: Nach der verlorenen Relegation gegen den 1. FC Union Berin ist der VfB Stuttgart 2019 zum dritten Mal aus der Bundesliga abgestiegen. Nach dem Abstieg 2016 gelang der sofortige Wiederaufstieg, nach dem ersten Bundesliga-Abstieg im Jahre 1975 dauerte es zwei Spielzeiten bis zur Rückkehr in die Beletage des deutschen Fußballs. Die Schwaben dürfen vor allem auf den "12. Mann" hoffen: Bereits in der Zweitligasaison 2016/17 hatte der VfB einen Zuschauerschnitt von 50.500 - Rekord in der 2. Bundesliga.

Saison 2019/20: Anstehende Rekorde und Bestmarken

Trainer: Neu-Coach Tim Walter setzte 2018/19 die Arbeit von Markus Anfang bei Holstein Kiel erfolgreich fort und stand wie sein Vorgänger für Offensivfußball: 60 Saisontore waren die drittmeisten. Das dürfte dem vor allem in der Offensive stark besetzten VfB-Kader um Mario Gomez zu Gute kommen.

Top-Transfers: Philipp Klement verzichtete darauf, mit dem SC Paderborn in die Bundesliga zu gehen und schloss sich stattdessen dem VfB Stuttgart an. Mit 16 Saisontoren - an 9 weiteren Treffern war er als Vorbereiter beteiligt - war er 2018/19  torgefährlichster Mittelfeldspieler der 2. Bundesliga. Mit Orel Mangala kehrt außerdem ein vielversprechender zentraler Mittelfeldspieler nach einjähriger Leihe vom Hamburger SV zurück nach Stuttgart. Gemeinsam mit dem argentinischen Nationalspieler Santiago Ascacibar könnte er eine schwer zu knackende defensive Mittelfeldzentrale bilden.

Wer wird Torschützenkönig der 2. Bundesliga?

Bisherige Testspiele: 23. Juni: Auswahl Hohenlohe 11:0, 26. Juni: Wacker Innsbruck 4:1, 29. Juni: Young Boys Bern 1:3, 5. Juli: TSG Backnang 3:0, 6. Juli: FC Zürich 5:3, 10. Juli: FC Winterthur 1:3, 13. Juli: FC Basel 3:2, 19. Juli: SC Freiburg 4:2

Auftakt: Freitag, 26. Juli gegen Hannover 96

Mit Routiniers wie Gonzalo Castro soll der VfB Stuttgart direkt wieder aufsteigen - imago images / Sportfoto Rudel

Hannover 96

Situation: Hannover 96 ist 2019 zum sechsten Mal aus der Bundesliga abgestiegen. In drei der fünf Zweitligajahre nach einem Bundesliga-Abstieg gelang der sofortige Wiederaufstieg. Zuletzt war das in der Saison 2016/17 der Fall.

Spieltag für Spieltag - der komplette Spielplan der 2. Bundesliga

Trainer: Mit Mirko Slomka kehrt ein alter Bekannter zu den Niedersachsen zurück. Hannover feiert unter Slomka die größten Erfolge der Vereinshistorie: So erreichte man in der Saison 2010/11 mit dem vierten Platz die beste Bundesliga-Platzierung der Clubgeschichte und war zwei Jahre in Folge international vertreten (2011/12 und 2012/13 in der Europa League). Zu einem Wiedersehen kommt es außerdem mit Ron-Robert Zieler. Der Torwart wurd einst unter Slomka Nationalspieler und 2014 sogar Weltmeister. Er kommt vom VfB Stuttgart zurück nach Hannover.

Top-Transfers: Marvin Ducksch, der von Fortuna Düsseldorf kommt, wurde in der Saison 2017/18 im Trikot von Holstein Kiel Torschützenkönig der 2. Bundesliga (18 Tore). Zusätzlich war er in dieser Saison an 11 weiteren Treffern beteiligt. Zusammen mit Schalke-Leihgabe Cedric Teuchert und dem Sekrechtstarter der letzten Saison, Hendrik Weydandt, sowie dem Brasilianer Jonathas hat Slomka einen Sturmreihe zur Verfügung, die in der 2. Bundesliga ihresgleichen sucht.

Bisherige Testspiele: 22. Juni: Mellendorfer TV 6:0, 23. Juni: TSV Bemerode 6:1, 28. Juni: 1. FC Wunstorf 4:0, 29. Juni: Lüneburger SK 3:2, 6. Juli: TSV Hartberg 0:2, 7. Juli: FK Rostow 2:1, 13. Juli: Hansa Rostock 0:0, 17. Juli: HSC Hannover 4:0, 20. Juli: FC Groningen 0:1

Auftakt: Freitag, 26. Juli beim VfB Stuttgart

Der Sturm um Hendrik Weydandt ist bei Hannover 96 besonders stark besetzt - imago images / Christian Schroedter

1. FC Nürnberg

Situation: Die Zeichen stehen zumindest historisch gesehen gut: Der 1. FC Nürnberg ist Rekordaufsteiger in die Bundesliga, nur dem Club gelang dies bereits acht Mal. Viermal gelang den Franken der direkte Wiederaufstieg (1980, 1985, 2004 und 2009 – also nach zwei der letzten drei Abstiege). Nur der VfL Bochum schaffte einmal häufiger den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga.

Die Rekorde der 2. Bundesliga

Trainer: Mit Damir Canadi hat  der Club seinen Trainerposten mit einem noch weitgehend unbekannten Gesicht besetzt. Der Österricher wurde zuletzt in Griechenland zum "Trainer des Jahres" gewählt und führte Atromitos Athen in der Super League auf den vierten Platz.

Top-Transfers: Mit Nikola Dovedan hat der Club einen Offensivallrounder verpflichtet, der in den letzten beiden Spielzeiten in Heidenheim zu überzeugen wusste. In 58 Zweiligaspielen erzielte er 14 Treffer und bereitete weitere 14 vor. Oliver Sorg wechselte von Mitabsteiger Hannover zum FCN und bringt eine Menge Erfahrung mit ins Frankenland. Der Außenverteidiger absolvierte 166 Bundesliga-Spiele für Freiburg und Hannover und spielte mit den Niedersachsen 2016/17 auch ein Jahr 2. Bundesliga, das mit dem Aufstieg gekrönt wurde.

Bisherige Testspiele: 22. Juni: 1. FC Lichtenfels 8:0, 26. Juni: DJK Ammerthal 6:0, 29. Juni: SpVgg Bayreuth 1:2, 3. Juli: FC Basel 0:4, 9. Juli: FC Pinzgau Saalfelden 2:0, 10. Juli: BSK 1933 3:0, 14. Juli: SK Rapid Wien 1:2, 20. Juli: Paris St. Germain 1:1

Auftakt: Samstag, 27. Juli bei Dynamo Dresden

Der 1. FC Nürnberg um Sebastian Kerk will seinem Ruf als Rekord-Aufsteiger gerecht werden - imago images / Zink

Hamburger SV

Situation: Der Hamburger SV verpasste 2018/19 nur knapp den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga. An der Defensive lag es nicht, denn die 42 Gegentore waren ligaweit die zweitwenigsten. In Anbetracht der Tatsache, dass der HSV 2018/19 das jüngste Team (Durchschnittsalter aller eingesetzten Spieler) im deutschen Profifußball stellte (23,8 Jahre im Schnitt), war der verpasste direkte Wiederaufstieg vielleicht gar keine so große Überraschung. Dem HSV fehlte es schlichtweg auch an Erfahrung. Dahingehend gab es einige vielversprechende Anpassungen beim HSV.

Trainer: Mit Dieter Hecking, zuletzt bei Borussia Mönchengladbach, sitzt 2019/20 ein extrem erfahrener Trainer auf der Bank (418 Bundesliga-Spiele und 136 Zweitligaspiele als Trainer), der schon alles erlebt hat (Vizemeister, Pokalsieger, Europapokal, Abstiegskampf).

Top-Transfers: Neuzugang David Kinsombi kam von Holstein Kiel, wo er letzte Saison absoluter Führungsspieler und Kapitän war. Von Mitabsteiger Nürnberg wurde der 30-jährige Innenverteidiger Ewerton verpflichtet. In der Bundesliga-Rückrunde der abgelaufenen Saison war er absoluter Stammspieler und Leistungsträger beim Club. Hinzu kommt Sonny Kittel vom FC Ingolstadt : Der offensive Mittelfeldspieler traf in den letzten beiden Zweitligaspielzeiten für Ingolstadt jeweils zehn mal und war in den 64 Zweitligapartien für Ingolstadt an insgesamt 43 Toren beteiligt. Der Königstransfer dürfte aber Lukas Hinterseer sein. Der Österreicher traf in den letzten beiden Spielzeiten für den VfL Bochum insgesamt 32 Mal.

Bisherige Testspiele: 26. Juni: Meiendorfer SV 8:0, 29. Juni: TSV Buchholz 13:1, 5. Juli: Aarhus GF 2:2, 13. Juli: Huddersfield Town 0:1, 17. Juli: SV Rugenbergen 4:1, 20. Juli: RSC Anderlecht 2:2

Auftakt: Sonntag, 28. Juli gegen SV Darmstadt 98

Mit Lukas Hinterseer wechselt einer der Top-Torschützen der letzten Jahre aus der 2. Bundesliga zum Hambuerg SV - imago images / Michael Schwarz