
3. Spieltag im Fokus: Darüber spricht die Bundesliga
Der SV Werder Bremen schreibt bei Borussia Dortmund Geschichte, der FC Bayern legt den besten Start nach drei Spieltagen hin und der 1. FC Union Berlin überrascht RB Leipzig. Auch der SC Freiburg und Borussia Mönchengladbach schaffen es mit ihren Erfolgen in die Themen des Wochenendes.
1) Bremen gelingt in Dortmund Historisches
Ein Sieg eines Aufsteigers bei einem Vizemeister? Hat es schon gegeben. Ein Sieg nach einem Zwei-Tore-Rückstand? Ebenfalls. Auch dass drei Joker die entscheidenden Tore erzielen, ist in der Bundesliga kein Novum. Aber zum ersten Mal in der Geschichte der höchsten deutschen Spielklasse hat eine Mannschaft bis zur 89. Minute mit zwei Toren zurückgelegen - und dann auch noch gewonnen! Dem SV Werder Bremen ist das am 3. Spieltag bei Borussia Dortmund gelungen, nachdem es lange nach einem schmeichelhaften, aber bequemen Sieg für den Vizemeister ausgesehen hatte. Am Ende aber jubelten die Hanseaten über einen 3:2-Sieg, der aufgrund der Dramaturgie des zweiten Durchgangs mehr als verdient war.
Lee Buchanan (89.) hatte den Anschlusstreffer erzielt, nachdem Julian Brandt (45.+2) und Raphael Guerreiro (77.) für die Borussia getroffen hatten. Das späte Tor aber setzte gewaltige Kräfte frei, und der SV Werder wusste sie zu kanalisieren. Zunächst flankte Amos Pieper in die Mitte zu Niklas Schmidt, der vom Elfmeterpunkt per Kopf den 2:2-Ausgleich erzielte (90.+3). Und dann nahm Oliver Burke einen tiefen Pass auf, ließ Niklas Süle bei dessen Bundesliga-Debüt für den BVB stehen und schoss aus vollem Lauf an Torhüter Gregor Kobel vorbei zum 3:2 ins Netz (90.+5).
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Überragender Mann bei den Bremern war dabei Niklas Schmidt. Der wurde in der 70. Minute eingewechselt und bestritt sein zweites Bundesliga-Spiel - das erste hatte er im September 2016 absolviert. Er gewann in seiner kurzen Spielzeit 69 Prozent seiner Zweikämpfe und köpfte mit einem seiner zwei Torschüsse den Ausgleich.

2) Optimale Bayern drehen auf
Der FC Bayern München hat auch beim VfL Bochum gewonnen - und wie! Beim 7:0 hatten die Startelf-Rückkehrer Leroy Sane und Kingsley Coman sowie die Starneuzugänge Matthijs de Ligt - bei seinem Startelf-Debüt - und Sadio Mane bereits vor der Halbzeit für vier Tore gesorgt, ehe Mane, ein Eigentor und der eingewechselte Serge Gnabry noch drauflegten. Beim Rekordmeister handelt es sich damit um das einzige Team, das in der neuen Saison bislang jede Partie gewann. "Wir setzen uns erstmal kein Limit", analysierte Trainer Julian Nagelsmann nach der Partie. "Wir versuchen immer, Leistung zu bringen. Es war vor Wolfsburg und auch heute ein Thema, dass wir die nötige Konstanz bringen - nicht nur, was das Ergebnis angeht, sondern auch die Art und Weise, wie wir auftreten wollen. Die Energie, die in der Mannschaft steckt, war letztes Jahr nicht immer so."
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Damit, dass der FC Bayern ohne den zum FC Barcelona abgegangenen Star-Torjäger Robert Lewandowski offensiv qualitiativ nicht abnehmen, sondern sogar zulegen würden, haben wohl nur die wenigsten gerechnet. Schon 15 Treffer stehen in der Bundesliga auf dem Münchner Torkonto auf der Habenseite, erzielt durch neun verschiedene Torschützen (und einen Eigentorschützen). Und beim Kantersieg in Bochum fehlte mit Jamal Musiala gar der - nun geteilt mit Mane - bislang beste FCB-Torjäger dieser Spielzeit in der Liga.

3) Unions eisern-kalte Dusche für Leipzig
Vor etwas mehr als drei Jahren spielte der 1. FC Union Berlin noch in der 2. Bundesliga. Überraschender Aufsteiger, sensationeller Teilnehmer an der Europa Conference League, Bestätigung dessen durch den Einzug in die Europa League: In ihren bislang drei absolvierten Saisons in der Bundesliga haben sich die Köpenicker von einem "kleinen" Team zu einem Dauer-Europaaspiranten entwickelt. Und das beweisen sie auch in ihrer vierten Bundesliga-Spielzeit.
Einem 3:1 im Hauptstadtderby und einem torlosen Remis beim 1. FSV Mainz 05 ließ Union jetzt ein 2:1 im Topspiel am Samstagabend gegen Champions-League-Verein RB Leipzig folgen. Für die Treffer - und die Torvorlagen - sorgten dabei der überragende Sheraldo Becker und sein kongenialer Angriffspartner sowie Neuzugang Jordan Siebatcheu. Um Starabgang Taiwo Awoniyi, zu Premier-League-Aufsteiger Nottingham Forest gewechselt, vergessen zu machen, benötigten Becker und Siebatcheu lediglich drei Spieltage.
Trainer Urs Fischer äußerte sich unmittelbar nach dem Abpfiff zufrieden - weitgehend. "Bereitschaft, Kompaktheit und gutes Umschalten, da war die Mannschaft sehr präzise und gut", sagte der Coach mit der zweitlängsten Amtszeit nach Freiburgs Christian Streich. "Die Jungs haben unheimlich gut gegen den Ball gearbeitet. Vielleicht hätte ich mir den einen oder anderen besseren Konter gewünscht, aber auch so bin ich sehr zufrieden."

4) Freiburg feiert fünften Derbysieg in Folge
Der SC Freiburg freut sich über einen gelungenen Saisonstart. Nach der Niederlage am letzten Spieltag gegen Dortmund gab es nun den zweiten Sieg im dritten Spiel und noch dazu in der Partie gegen den benachbarten VfB Stuttgart. 1:0 gewann die Elf von Trainer Christian Streich durch den Treffer von Vincenzo Grifo (11.). Und so konnte der Cheftrainer neben den drei Punkten auch ein erfolgreiches Jubiläum feiern.
Zu fünften Mal in Folge gelang den Breisgauern jetzt ein Sieg gegen den VfB Stuttgart, seit sieben Spielen sind sie sogar ungeschlagen. Anscheinend scheint Freiburg in dieser Saison vor allem auswärts besonders stark zu sein, beide Siege gelangen auf fremdem Rasen. Bereits in der letzten Spielzeit konnte das Streich-Team mit sieben Auswärtssiegen überzeugen.
Für Streich war die Partie gegen Stuttgart das 400. Pflichtspiel als SCF-Cheftrainer (153 Siege, 108 Remis, 139 Niederlagen). "Es ist ziemlich viel. Was soll ich dazu sagen, was das mir bedeutet? Es kommt eins zum anderen, wenn man so lange mit einem Verein arbeiten darf, kommen immer mehr Spiele dazu", erklärte der Trainer in seiner unnachahmlichen Art schon vor der Partie.
5) Historischer Start für Gladbach
Es war ein hartes Stück Arbeit und zeitweise war der Sieg auch sehr gefährdet, doch am Ende durfte Borussia Mönchengladbach beim 1:0 gegen Hertha BSC über den zweiten Dreier der noch jungen Saison jubeln - und über den besten Bundesliga-Start seit Einführung der Drei-Punkte-Regel. Sieben Zähler haben die Fohlen nun schon auf dem Konto, mehr waren es zu diesem Zeitpunkt in der Saison noch nie. Zuletzt hatte der VfL diese Ausbeute vor vier Jahren unter Coach Dieter Hecking erreicht. Und der Topstart brachte den Fohlen auch gleich die Tabellenführung - zumindest am Freitagabend.
Alle Trainerstimmen zum 3. Spieltag
Von einem Höhenflug seiner Mannschaft wollte Coach Daniel Farke indes absolut nichts wissen. "Das war für uns ein brutal kompliziertes Spiel und nicht einfach", sagte der Trainer. Und fügte an: "Wir sind weit davon entfernt, uns Spitzenmannschaft nennen zu dürfen. Aber ich freue mich für unsere Anhänger, dass sie mal unrealistisch träumen dürfen - das ist vollkommen okay. Unsere Fans dürfen das, wir bleiben auf dem Teppich", sagte der neue Coach des VfL. Auch die vorübergehende Tabellenführung wollte der 45-Jährige nicht überbewerten. "Die Tabellenführung zu dem Zeitpunkt ist nicht so wichtig. Was wichtig ist, sind die sieben Punkte. Die kann uns keiner mehr nehmen", sagte Farke. Im Vergleich zur Vorsaison hat Gladbach damit schon sechs Punkte mehr auf dem Konto. Und statt 2:7 nun 6:3 Tore.
Damit fahren die Gladbacher am kommenden Wochenende fast auf Augenhöhe mit dem FC Bayern nach München. Der große Angstgegner des Rekordmeister stellt sich zum Spitzenspiel des vierten Spieltags in der Allianz-Arena vor. Dann geht es um die Tabellenführung...
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