Jubel am 16. Bundesliga-Spieltag! - © imago images (3)
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Die Themen des 16. Spieltags: Schick-Hattrick, Kane-Traumtor, zauberhafte Stuttgarter

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Patrick Schick schnürt einen Hattrick für Tabellenführer Leverkusen, Harry Kane schießt ein Traumtor beim Sieg des FC Bayern und der VfB Stuttgart zaubert weiter - das sind die Themen des 16. Spieltags.

1) Schick-Show begeistert Leverkusen

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Der VfL Bochum 1848 war der letzte Gegner, der Bayer 04 Leverkusen geschlagen hatte – 3:0 am 34. Spieltag der Vorsaison. In der aktuellen Spielzeit hatte die "Werkself" vor dem Bochum-Duell zwölf Bundesliga-Spiele gewonnen und dreimal Unentschieden gespielt. Diesmal konnte der Ruhrgebiets-Club die Rheinländer nicht ärgern: Bayer 04 macht auch vor dem unbequemen VfL nicht halt, feierte mit dem 4:0 den 13. (!) Bundesliga-Sieg und ist weiter ungeschlagen.

Mann des Abends war Patrik Schick, der den Leverkusen-Fans einen Hattrick unter den Weihnachtsbaum legte. In der ersten halben Stunde war der VfL ebenbürtig, doch dann wiesen Schick und Bayer 04 Bochum in die Schranken. Der Tscheche erlebte einen grandiosen Abschluss seines durch Verletzungen geplagtes Seuchenjahr 2023, verwertete drei seiner vier Torschüsse. Einen lupenreinen Hattrick hatte in dieser Saison zuvor nur Stuttgarts Guirassy geschafft. Nach dem Abpfiff zeigte er sich erfreut über den aus seiner Sicht perfekten Abend und sagte über die Situation bei der Werkself: "Die Konkurrenz ist groß, alle wollen spielen. Wir müssen unseren Weg genau so weitergehen!"

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Tabellenführer Bayer 04 hält den FC Bayern mit vier Punkten Vorsprung weiter auf Distanz und zieht obendrein in Sachen Torverhältnis mit dem Rekordmeister gleich (beide +34). Wettbewerbsübergreifend sind die Rheinländer nun seit 25 Spielen ungeschlagen. Wenn das Alonso-Team so weitermacht, dürfte auch 2024 ein äußerst erfolgreiches Jahr werden.

2) Kane-Traumtor beim nächsten FCB-Erfolg

So emotional haben die Bayern-Fans Thomas Tuchel und sein Trainerteam selten jubeln gesehen. Nach dem "auf der letzten Rille" (Manuel Neuer) ins Ziel gebrachten 2:1-Sieg beim VfL Wolfsburg wurde beim Rekordmeister auch eine große Portion Erleichterung sichtbar, denn: Nach dem 3:0 gegen den VfB Stuttgart gewann der Rekordmeister auch das zweite Spiel ohne seine komplette Doppelsechs aus den verletzten Joshua Kimmich und Leon Goretzka und kann mit einem Sieg im Nachholspiel gegen Union bis auf einen Punkt an Spitzenreiter Leverkusen heranrücken.

Die Zahlen des Spieltags

Zum zweiten Mal in drei Tagen besetzte der 19-jährige Aleksandar Pavlovic das Mittelfeldzentrum neben Raphaël Guerreiro, der laut Tuchel "die Nacht auf der Toilette verbracht und gar nicht geschlafen" hatte. Für die Tore sorgte in Abwesenheit der ebenfalls verletzten Serge Gnabry und Kingsley Coman altbewährtes Personal: Thomas Müller feierte seine Vertragsverlängerung bis 2025 mit seinen Bundesliga-Assists Nummer 165 und 166, baute seinen Rekord damit weiter aus. Erst flankte er auf Jamal Musiala, der sich lächelnd an den Kopf fasste, mit dem er erst zum zweiten Mal in der Bundesliga traf – wie beim ersten Mal, im April 2021, in Wolfsburg.

Musiala erreicht die 100-Spiele-Marke

Das letztlich siegbringende letzte Bayern-Tor im Kalenderjahr gebührte Harry Kane, der nach Müller-Pass aus 18 Metern Maß nahm und ein Kunstwerk von einem Rechtsschuss zu seinem 21. Saisontor in den rechten Winkel malte. Nach Arnolds ebenfalls sehenswertem Distanzschuss zum Anschlusstor verteidigten die Münchner leidenschaftlich bis zum letzten Jubel des Jahres. Kapitän Neuer verabschiedete die Kollegen in den herbeigesehnten Weihnachtsurlaub: "Viele Spieler sind froh, dass es jetzt einen kleinen Break gibt."

3) Stuttgarts Offensive zaubert weiter

Viel hätte nicht gefehlt und er wäre zum Helden geworden: Am 34. Spieltag der Vorsaison spitzelte Serhou Guirassy den Ball nach starker Vorarbeit von Silas Katompa Mvumpa mit dem Außenrist Richtung Tor, doch Oliver Baumann war zur Stelle. Der Stürmer hätte den VfB zumindest auf Erfolgskurs gebracht, die Schwaben ein deutliches Stück näher Richtung Klassenerhalt. Doch mehr als ein 1:1-Unentschieden war für den VfB Stuttgart damals gegen Hoffenheim drin. Die Folge: Relegation. Gut 200 Tage später trifft der Stürmer plötzlich nach Belieben und führt den VfB gemeinsam mit seinem Sturmpartner Deniz Undav in ungeahnte Sphären.

Alle Tore und Highlights des Spieltags im Konferenz-Liveticker

Beim 3:0-Erfolg über den FC Augsburg machte der VfB am 16. Spieltag nicht nur die ebenfalls verdiente 0:3-Pleite der Vorwoche gegen zu starke Bayern vergessen, der VfB zeigte einmal mehr, was die Mannschaft und die Arbeit von Trainer Sebastian Hoeneß in dieser Saison auszeichnet: attraktiven Offensivfußball. Von Beginn an gab es für die Schwaben nur eine Richtung, einen ausgeprägten Vorwärtsdrang. Mit ein wenig mehr Kaltschnäuzigkeit hätte Stuttgart schon in den Anfangsminuten das Spiel auf Sieg stellen müssen. Guirassy scheiterte am gegnerischen Torwart, Undav am Pfosten.

Beide Angreifer ließen die vergebenen Chancen nicht auf sich sitzen und erzielten ihre Saisontore Nummer neun (Undav) und 14 (Guirassy). Mit insgesamt 26 Scorerpunkten ist das Sturm-Duo hinter Harry Kane und Leroy Sané das gefährlichste der Liga. Und das schlägt sich natürlich auch in der Tabelle nieder. Gut 200 Tage nach dem Fast-Absturz, dem drohenden Gang in die 2. Bundesliga, überwintert der VfB Stuttgart auf dem dritten Tabellenplatz, fernab jeglicher Abstiegssorgen und bereits jetzt mit einem Zähler mehr als nach der gesamten Vorsaison. "Wenn wir so weiterspielen, gewinnen wir viele Spiele. Aber wir bleiben demütig. Wir genießen diese Phase gerade", sagt Keeper Alexander Nübel.

Sebastian Hoeneß und sein Team sind jetzt schon die Überraschungsmannschaft der aktuellen Spielzeit. Eine Überraschung ist ein verdientes 3:0 über Augsburg dabei längst nicht mehr.

4) Rematch der verspielten Meisterschaft endet wieder 1:1

Zum ersten Mal nach dem 34. Spieltag der Vorsaison, als Borussia Dortmund beim 1. FSV Mainz 05 nicht über ein 2:2 herauskam und damit am letzten Spieltag die Meisterschaft noch an die Bayern abgeben musste, trafen die beiden Protagonisten wieder aufeinander. Doch auch im Rematch der beiden Teams gab es keinen Sieger, das Duell endete mit 1:1. "Wir haben uns alles anders vorgestellt, aber so ist es jetzt Realität", gestand Coach Edin Terzić nach der Partie. Doch Aufgeben ist keine Option: "Wir haben schon mal bewiesen, dass wir aus Rückschlägen die richtigen Schlüsse ziehen können."

Dabei hätte der Abend nicht schöner beginnen können. Am 114. Geburtstag gratulierten die Fans dem Ballspielverein Borussia mit einer Choreo - und die Gäste aus Mainz zogen sich zu Spielbeginn weit zurück, sodass Dortmund viel Raum hatte und einen Torschuss nach dem nächsten abfeuern konnte. Kapitän Emre Can zeigte sich frustriert, "wenn der Ball nur an die Latte geht und nicht ins Tor". Denn Alutreffer gab es gleich zwei - abgesehen von Julian Brandts Freistoßtreffer kam bei 21 Abschlüssen nämlich nichts Zählbares heraus. "Die Jungs geben alles, die wollen siegen", richtete Can den Fokus auf die Wintervorbereitung, "jetzt werden wir uns ausruhen, die Köpfe wieder frei kriegen und nächstes Jahr wieder angreifen."

Die Tabelle

Mit dem Ausgleichstor von Sepp van den Berg übernahmen die 05er die Spielkontrolle und drehten immer weiter auf. Fast wäre das Mainzer Weihnachtswunder perfekt geworden, wäre Jonathan Burkardt kurz vor Schluss nicht die Vorlage von Youngster Merveille Papela über den Fuß gerutscht. "Wir haben gewusst, dass wir alles wegverteidigen müssen", erklärte Jan Siewert nach der Partie, "das haben wir viel geschafft, nur das Umschalten hat nicht so gut funktioniert. Das haben wir dann in der Halbzeit angesprochen."

Mit dem Punkt kann Mainz am Ende zufrieden sein, holte seinen zehnten Punkt der Saison und überwintert dank des Sieges von Union im Kellerduell nicht auf einem direkten Abstiegsplatz. "Ich bin froh, dass wir diesen Punkt mitnehmen", resümierte Siewert. Die 05er holten unter dem neuen Coach in sieben Spielen gute sieben Punkte - zuvor gab es in neun Duellen nur drei Zähler. "Ich bin zufrieden, dass diese Mannschaft immer wieder zurückgekommen ist. Wir mussten viele Nackenschläge verdauen, aber sind immer wieder aufgestanden. Mit diesem Gefühl wollen wir in die neue Runde gehen und deutlich mehr punkten", schloss Siewert ab.

5) Aufstand im Keller: Werder, Darmstadt und Mainz punkten gegen Top-Teams

Nachdem der 1. FSV Mainz 05 dem BVB im Sommer die Meister-Tour versaute, sorgte er mit dem erneuten Punktgewinn in Dortmund nun auch für dicke Luft unterm Borussen-Baum - und gestaltete den eigenen Jahresabschluss etwas freundlicher. Den verbringen die seit sechs Spielen sieglosen 05er zwar auf Platz 16, haben in dieser Zeit aber nur vier Gegentore kassiert. Der FSV präsentiert sich unter Interimstrainer Jan Siewert gefestigt, jetzt fehlen "nur noch" ein paar eigene Tore.

Die Stimmen des Spieltags

Dass Mainz' Achtungserfolg tabellarisch keinen größeren Sprung bedeutete, liegt an ähnlichen Erfolgserlebnissen der Konkurrenz. Auch der SV Werder Bremen kam zuhause gegen RB Leipzig zurück und holte per 1:1 einen Punkt, mit dem das Team von Ole Werner für die Dauer der Winterpause sechs Zähler vor der Abstiegszone parkt. Und auch im Keller brennt noch Licht: Der SV Darmstadt 98 bewies gegen die TSG Hoffenheim ungebrochene Moral, kam drei Mal zurück und verdiente sich durch das spektakuläre 3:3 einen Punkt.

Durch die Punktgewinne der Konkurrenz verschlechtert sich die Lage des 1. FC Köln weiter. Als einzige der letzten fünf Mannschaften der Tabelle konnten die Domstädter im Kellerduell mit dem 1. FC Union Berlin nicht punkten. Beim 0:2 in der Hauptstadt blieb die mit zehn Treffern ungefährlichste Offensive der Liga bereits zum achten Mal ohne Torerfolg. Hinter den mit einem Nachholspiel in der Hinterhand weiterhin auf Platz 15 stehenden Unionern gehen Mainz, Köln und Schlusslicht Darmstadt mit jeweils zehn Zählern als punktgleiches Keller-Trio ins neue Jahr.