Am 13. Spieltag im Fokus: Serhou Guirassy und Deniz Undav, Victor Boniface und Davie Selke - © imago images (2) / Getty Images (1)
Am 13. Spieltag im Fokus: Serhou Guirassy und Deniz Undav, Victor Boniface und Davie Selke - © imago images (2) / Getty Images (1)
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Die Themen des 13. Spieltags: Bayer 04 bleibt ungeschlagen, Guirassy und Undav treffen

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Victor Boniface bewahrt Bayer 04 Leverkusen im Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund vor der ersten Niederlage, beim VfB Stuttgart treffen Serhou Guirassy und Deniz Undav immer weiter und im Abstiegskampf feiert ein Duo befreiende Premieren.

1) Boniface bewahrt Bayers weiße Weste

Bayer 04 Leverkusen bleibt auch nach dem Topspiel gegen Borussia Dortmund weiter ungeschlagen in dieser Saison. Doch die "Werkself" musste lange um diesen Status zittern, obwohl die Rheinländer die Partie komplett im Griff hatten. Julian Ryerson hatte den BVB bereits nach fünf Minuten in Führung geschossen, danach rannten die Mannen von Trainer Xabi Alonso oft vergeblich an. Erst Victor Boniface erlöste Bayer 04, stand nach toller Vorarbeit des eingewechselten Patrik Schick goldrichtig und schob zum hochverdienten 1:1-Endstand ein (82.). 

Die Zahlen des Spieltags

"Nach dem frühen Gegentor war es natürlich nicht einfach. Wir haben es versucht, versucht und versucht, aber trotz der Kontrolle so gut wie keine Chance bekommen", resümierte Leverkusens Coach Alonso, der trotzdem ein gutes Spiel seiner Mannschaft sah: "Es war im zweiten Durchgang der richtige Weg. Ich glaube, am Ende haben wir schon genug gemacht, um zu gewinnen. Ein Punkt ist nicht schlecht, könnte aber besser sein."

Zufrieden dürften allerdings beide Seiten mit dem Ergebnis nicht sein. Dortmund verteidigte lange leidenschaftlich, doch konnte den Sieg, der zum Greifen nah schien, nicht ins Ziel bringen. Die dominante "Werkself" verpasste dagegen den nächsten Heimsieg, hielt durch das Remis die schwarzgelbe Konkurrenz jedoch auf Abstand. Mit zehn Punkten Vorsprung auf den BVB kann das Alonso-Team sicherlich gut leben. Doch die Tabellenführung der Leverkusener hängt nun am seidenen Faden: Gewinnt der FC Bayern sein Nachholspiel gegen den 1. FC Union Berlin, ziehen die Münchener an Bayer 04 vorbei. 

2) VfB-Duo knipst auch gemeinsam

"Mit Volldampf voraus!" lautete wohl der Matchplan von Sebastian Hoeneß und dem VfB Stuttgart im Heimspiel gegen den SV Werder Bremen. Erstmals standen die beiden Top-Torjäger Serhou Guirassy und Deniz Undav gemeinsam von Beginn an auf dem Feld, mit Chris Führich und Silas auf den beiden Außenbahnen sollte es zudem schnell nach vorne gehen – und diese offensive Ausrichtung sollte sich bezahlt machen: Undav erzielte das 1:0 nach 17 Minuten, Guirassy machte im zweiten Durchgang vom Elfmeterpunkt alles klar.

"Wir haben in der ersten Halbzeit ein richtig gutes Spiel gemacht. Pressing und Gegenpressing waren gut, wir waren wach und da. Das 2:0 war wichtig, allerdings haben wir es versäumt, das Spiel früher zuzumachen. Unterm Strich sind wir aber sehr froh um den Zu-Null-Sieg", freute sich Trainer Hoeneß nach dem Spiel, der mit den Schwaben einen Vereinsrekord einstellen konnte: zehn Siege nach 13 Bundesliga-Spieltagen hatte es zuvor nur 2003/04 unter Felix Magath gegeben.

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Das Torjäger-Duo hat am 13. Spieltag also bewiesen, dass es auch gemeinsam für Spektakel sorgen kann. Mit insgesamt 24 Toren (Guirassy 16, Undav acht) sind nur Bayerns Harry Kane (18 Tore) und Leroy Sané (8) als Offensiv-Duo gefährlicher. "Es ist ein schönes Gefühl, ein Tor geschossen und gewonnen zu haben. Die Doppelspitze mit Serhou hat gut funktioniert, wir waren oft gefährlich und haben uns gefunden, hätten aber mehr schießen können", erklärte Undav, der nun in drei Bundesliga-Spielen hintereinander traf. Am nächsten Spieltag werden die beiden VfB-Torjäger richtig auf die Probe gestellt, denn Bayer 04 Leverkusen ist zu Gast in Stuttgart und wird den Schwaben alles abverlangen.

Guirassy und Undav - ein Herz und eine Seele

3) FC Bayern gegen Union Berlin abgesagt

Beim 1. FC Union Berlin war vor dem 13. Spieltag alles für den Neustart angerichtet. Mit Nenad Bjelica fanden die Eisernen einen Nachfolger für Urs Fischer, der sie aus dem Tabellenkeller führen sollte. Am Samstagmorgen kam dann die Nachricht: Aufgrund der winterlichen Witterungsbedingungen konnte die Bundesliga-Begegnung zwischen dem FC Bayern München und dem 1. FC Union Berlin nicht stattfinden. Da der Stadioneigentümer die Allianz Arena wegen der starken und anhaltenden Schneefälle und der damit verbundenen Sicherheitsrisiken rund um das Stadion sowie auf den Anreisewegen gesperrt hat, war eine Absetzung unumgänglich. Ein neuer Spieltermin wird zeitnah bekanntgegeben.

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"Wir bedauern es sehr, dass wir das Spiel absagen müssen, aber die Sicherheit unserer Fans und der Anhänger von Union Berlin genießt absolute Priorität. Zudem ist die Zufahrt zur Allianz Arena durch zahlreiche Straßensperrungen und diverse Ausfälle bei den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht gewährleistet. Über einen möglichen neuen Termin informieren wir so bald wie möglich", erklärte Bayerns Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen.

Und die bereits angereisten Unioner? Die machten zumindest auf ihren Social-Media-Kanälen ab 15:30 Uhr das Beste draus und zeigten im Schneegestöber, wie das Spiel hätte ablaufen können. Die Union-Spieler  sorgten im Tiefschnee für zahlreiche unterhaltsame Bilder, die die Fans bei all ihrem Frust aufgrund der Absage zumindest ein bisschen bei Laune hielten. Am Ende gewannen natürlich die Eisernen knapp mit 1:0, ob es im Nachholspiel genauso laufen wird, bleibt abzuwarten.

4) Köln und Bochum mit Big Points im Abstiegskampf

Die Erleichterung beim 1. FC Köln war am Freitagabend überall spürbar: Im Duell beim SV Darmstadt 98 fuhren die "Geißböcke" ihren ersten Auswärtssieg in dieser Saison ein und gaben dank des 1:0-Erfolges die "Rote Laterne" des Tabellenschlusslichts wieder an den 1. FC Union Berlin ab, der an diesem Wochenende aufgrund des Spielausfalls in München nicht zum Einsatz kam. In einer äußerst umkämpften aber letztlich ereignisarmen Partie reichte dem Team von Trainer Steffen Baumgart eine Standardsituation zum zweiten Dreier der Spielzeit: Davie Selke drückte Luca Waldschmidts Ecke über die Linie - das Tor des Tages für die Kölner! "Dass wir so das Tor schießen, ist schon geil", jubelte der Matchwinner nach der Partie und gestand ein: "Es ist schon eine große Erlösung. Es war ein extrem wichtiger Sieg, auch vom Timing her." 

Die Trainerstimmen zum Spieltag

Einen Tag später feierte auch der VfL Bochum 1848 einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf: Die Blau-Weißen rangen zuhause den VfL Wolfsburg mit 3:1 nieder, waren erstmals in dieser Saison vor den eigenen Fans erfolgreich. Gegen die "Wölfe" zeigte Bochum auf ganzer Linie die Qualitäten, die sie bereits in den vergangenen beiden Jahren im Kampf um den Klassenerhalt ausgezeichnet hatten. Leidenschaftlich gegen den Ball, mit viel Wucht im gegnerischen Strafraum: Am Ende stand ein hochverdienter Sieg für den Ruhrpott-Club zu Buche - auch dank Patrick Osterhage, der mit seinem ersten Bundesliga-Treffer die Weichen stellte. "Es ist ein überragendes Gefühl, mein erstes Bundesliga-Tor geschossen zu haben. 1:0 und das hier im Vonovia Ruhrstadion – es gibt, glaube ich, wenig Schöneres. Gekrönt dann noch mit dem Sieg, ist einfach ein überragendes Gefühl", so der Mittelfeldmann, der sich wie das gesamte Team über den geplatzten Knoten freute und seine Zukunftswünsche im Abstiegskampf hinterherschickte: "Hoffentlich geht es so weiter."

5) Leipzig zurück in der Spitzengruppe

Nachdem RB Leipzig aus den vergangenen drei Bundesliga-Partien nur drei Punkte sammeln konnte, sind die Leipziger etwas vom Kurs abgekommen. Der Anschluss an die Champions League Plätze drohte zu reißen, doch nach dem 2:1-Heimsieg gegen den 1. FC Heidenheim 1846 sieht die Welt aus Leipziger Sicht wieder besser aus! Jetzt stehen die Sachsen auf Platz vier der Tabelle und haben sich wieder an die Fersen der Spitzengruppe geheftet. Anders als noch beim 0:2 in Mainz oder dem 0:0 gegen Bochum konnte das Team von Marco Rose diesmal dem Favoritenstatus gerecht werden. Auch Heidenheim machte es Leipzig schwer, am Ende ist es ein Dreier aus der Kategorie "Arbeitssieg". 

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Ausschlaggebend für den Sieg gegen Heidenheim war das Sturm-Duo Loïs Openda und Yussuf Poulsen. Nachdem Openda den per Elfmeter zum 1:0 traf, erhöhte Poulsen kurz vor der Pause noch auf 2:0. Janis Blaswich lobte seinen Stürmer: "Es freut mich, dass Yussuf Poulsen heute wieder getroffen hat. Jetzt schauen wir als nächstes nach Dortmund. Da wartet eine hohe Qualität auf uns."

Bis zum Top-Spiel kommenden Samstagabend gegen den BVB muss RBL vor allem an der Chancenverwertung arbeiten. "24 Torchancen müssen einfach reichen, um den Ball häufiger im Kasten unterzubringen", kritisierte Leipzig-Coach Marco Rose seine Offensive. "Jetzt haben wir eine Woche erstmal kein Spiel und können uns in Ruhe vorbereiten", freute sich Keeper Blaswich nach vielen englischen Wochen über etwas Trainingszeit, in der bestimmt einiges zu tun bekommen wird, wenn bei den Sachsen Torschüsse auf dem Trainingsplan stehen.