2. Bundesliga: Vorentscheidungen im Aufstiegsrennen?
Die heiße Saisonphase läuft, doch in welchen Stadien wird am Saisonende der Aufstieg bejubelt? An der Spitze ist Kiel auf Kurs und St. Pauli mittlerweile erster Verfolger. Düsseldorf hat die Nase vor dem HSV, der auf Patzer der Fortuna hoffen muss. bundesliga.de verrät dir, was für die Konkurrenten spricht.
Nach dem 30. Spieltag hat sich die Tabellenkonstellation zumindest was die ersten vier Plätze angeht, nicht verändert. Holstein Kiel hat das Spitzenspiel beim Hamburger SV mit 1:0 gewonnen und hält bei nun 61 Punkten weiter den Platz an der Sonne. Dahinter rangiert der FC St. Pauli, der seine schwere Aufgabe bei Hannover 96 mit 2:1 gemeistert hat und Kiel auf den Fersen bleibt.
Im Kampf um den Relegationsplatz hat Fortuna Düsseldorf bessere Karten als der HSV: Durch das 1:0 gegen die SpVgg Greuther Fürth und die Niederlage der "Rothosen" am Samstagabend beträgt der Vorsprung bereits sechs Punkte.
Die "Störche" haben die letzten sechs Zweitliga-Spiele alle gewonnen und stellten damit einen neuen Vereinsrekord in der 2. Bundesliga auf. Ungeschlagen ist die KSV nun schon seit sieben Zweitliga-Partien und seit dem 29. Spieltag auch Tabellenführer der 2. Bundesliga. Düsseldorf auf Platz drei ist weiterhin sechs Punkte zurück - ein solcher Vorsprung wurde im Drei-Punkte-Zeitalter so spät noch nie verspielt. Auf den HSV auf Rang vier haben die "Störche" durch den 1:0-Sieg in der Hansestadt nun schon zwölf Punkte Vorsprung, zudem die um 13 Tore bessere Tordifferenz. Der Relegationsplatz ist Kiel bereits jetzt nur noch theoretisch zu nehmen.
Diese Entscheidungen können am 31. Spieltag fallen
Der direkte Aufstieg ist für die Störche rechnerisch frühestens am 32. Spieltag möglich. Dazu müsste Kiel an den kommenden beiden Spieltagen einen Punkt mehr holen als Fortuna Düsseldorf. Kiel feierte ligaweit die meisten Siege (19), rühmt sich der zweitbesten Defensive (34 Gegentore, nur St. Pauli kassierte eins weniger und hat nach Düsseldorf die zweitbeste Tordifferenz (+26). Sieben Punkte fehlen dem Team von Trainer Marcel Rapp noch, um den Aufstieg aus eigener Kraft zu bewerkstelligen. In der Hinrunde holte Kiel aus den letzten vier Spielen die volle Punktezahl.
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Die "Kiezkicker" fanden am vergangenen Wochenende zurück in die Erfolgsspur. Nach zwei Spielen ohne Sieg, wurde in Hannover mit dem Auswärtssieg endlich wieder ein wichtiger Dreier eingefahren. Der Vorsprung auf Platz drei beträgt dadurch weiterhin fünf Punkte - auch das wurde im Zeitalter der Drei-Punkte-Regel in der 2. Bundesliga so spät in der Saison noch nie verspielt.
Die Top-Tore des 30. Spieltags
St. Pauli kann den direkten Aufstieg, wie Kiel, rechnerisch frühestens am 32. Spieltag perfekt machen, müsste dafür an den kommenden beiden Spieltagen zwei Punkte mehr holen als Düsseldorf. In der Hinrunde holte St. Pauli aus den letzten vier Spielen sechs Punkte. Das waren zwar drei weniger als Düsseldorf (neun), würden beide Teams aber in der Rückrunde wieder genauso viele Punkte holen, wie in der Hinrunde, dann wäre St. Pauli aufgestiegen. Verdient wäre der Aufstieg für den Club mit der stabilsten Defensive der 2. Bundesliga (33 Gegentore) allemal.
Fortuna Düsseldorf (55 Punkte)
Auch die Fortuna hat am vergangenen Spieltag gewonnen, blieb dadurch an St. Pauli dran (wenn auch mit fünf Punkten Abstand) und konnte den Vorsprung vor dem HSV von drei auf sechs Punkte ausbauen. Düsseldorf gewann die letzten sechs Spiele in der 2. Bundesliga (eingestellter Vereinsrekord) und ist sogar seit zehn Partien ungeschlagen (zehn Siege, drei Remis).
Das Restprogramm der 2. Bundesliga
Düsseldorf hat die beste Offensive (64 Saisontore) und die beste Tordifferenz (+29) der 2. Bundesliga. In der Hinrunde holte das Team von Trainer Daniel Thioune aus den letzten vier Spielen neun Punkte - ob das reichen würde, um Kiel und St. Pauli noch zu schnappen, wird sich zeigen. Sicher wären die Rheinländer allerdings mit dieser Ausbeute in der Rückrunde mindestens Dritter.
Die Hanseaten haben nach der 0:1-Niederlage gegen Tabellenführer Kiel nicht mehr nur noch theoretische Chancen auf den direkten Aufstieg, auch Relegationsplatz drei ist für die "Rothosen" mit sechs Punkten Rückstand und noch vier ausstehenden Spielen ein ganzes Stück in die Ferne gerückt. Was es noch schwerer macht: Im Vergleich zu Fortuna Düsseldorf hat der HSV auch die um 16 Tore schlechtere Tordifferenz - faktisch müssen die Hamburger also eigentlich sieben Punkte aufholen, denn über die Tordifferenz bei Punktgleichheit noch an der Fortuna vorbeizuziehen, scheint nahezu aussichtslos.
Tabellenrechner: Spiel die Saison bis zum Ende durch!
In der Hinrunde gab es für den HSV aus den letzten vier Spielen sieben der zwölf möglichen Punkte - eine ordentliche Ausbeute zwar, die aber im Wiederholungsfall nur dann zu Platz drei reichen würde, wenn Düsseldorf tatsächlich gar keinen Punkt mehr holt. Das Team von Trainer Steffen Baumgart braucht in jedem Fall ein kleines Wunder, um nach sechs Jahren 2. Bundesliga doch noch endlich in die Bundesliga zurückzukehren.
