
Heimstärke gegen Auswärtsstärke: Der Hamburger SV empfängt Fortuna Düsseldorf im Topspiel
Der Hamburger SV hat am Samstagabend Fortuna Düsseldorf zu Gast. Während die heimstarken Rothosen am 25. Spieltag ihre Tabellenführung verteidigen wollen, reisen die Rheinländer mit großer Auswärtsstärke ins Volksparkstadion.
Trotz der 0:2-Auswärtsniederlage des Hamburger SV gegen den SC Paderborn stehen die Rothosen nach 24 Spieltagen dort, wo sie stehen wollen: an der Spitze der Tabelle. Der Gedanke, der den Hanseaten nach der Niederlage in Paderborn in diesen Tagen womöglich aufkommt, zum wiederholten Male im Frühjahr der Saison einzubrechen und somit den Aufstieg in die Bundesliga zu verspielen, soll nicht zur Realität werden. Trainer Merlin Polzin, der am vergangenen Sonntag erstmals als HSV-Trainer verlor, zeigte sich jedenfalls unbeeindruckt. Direkt nach Abpfiff war sich der gebürtige Hamburger sicher: "Das wirft uns nicht aus der Bahn und wir werden alles dafür tun, gegen Düsseldorf wieder ein anderes Gesicht zu zeigen."
Mit dem "anderen" Gesicht ist wohl die eigentlich so starke Offensive der Hamburger gemeint, die mit dem Misserfolg in Paderborn erst zum zweiten Mal in dieser Saison nicht in das gegnerische Tor traf. Insgesamt kommen die Mannen um Mentalitätsmonster Davie Selke auf 51 Saisontore, womit man die zweitbeste Offensive der Liga stellt – einzig der 1. FC Magdeburg hat einen Treffer mehr erzielt. Und die ohnehin schon breite Offensive des HSV könnte bald um noch eine Personalie erweitert werden Robert Glatzel steht wieder auf dem Trainingsplatz und somit auch bald vor dem Comeback. Im Schlussspurt der 2. Bundesliga könnte er ein entscheidender Faktor werden – besonders, wenn er so trifft, wie zu Saisonbeginn. Da verbuchte er in sechs Spielen sieben Treffer, zwei davon im Hinrundenduell gegen Düsseldorf.
Doch auch ohne den Hamburger Dauerknipser zeigt sich seine Mannschaft gefestigt, besonders vor heimischer Kulisse: In der Heimtabelle belegen die Hanseaten mit 24 Zählern den zweiten Platz, nur Hannover 96 hat einen Punkt mehr gesammelt.

Ähnliche Voraussetzungen
Genau wie der HSV geht auch Fortuna Düsseldorf mit der ersten Niederlage im neuen Jahr ins Zweitliga-Topspiel am Samstagabend. Doch auch im Rheinland richtete man nach dem 1:2 gegen Greuther Fürth umgehend den Blick nach vorn: "Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen, das Spiel schnell aufarbeiten und eine Reaktion zeigen", meint Offensivmann Dženan Pejčinović. Dass diese Reaktion tatsächlich folgen kann, scheint gar nicht so unwahrscheinlich. Das Team von Daniel Thioune konnte in dieser Spielzeit bereits sechs Siege in fremden Stadien feiern und sind mit weiteren vier Zählern durch Remis das zweitbeste Auswärtsteam der Liga (22 Punkte).
Hinzu kommt, dass Düsseldorf mit Drucksituationen, wie das Topspiel unter Flutlicht im Volksparkstadion eine ist, umgehen kann. Beim 2:1-Erfolg gegen Hertha BSC drehte Pejčinović das Spiel mit einem Doppelschlag innerhalb von drei Minuten im Alleingang, beim Derby gegen Köln markierte Ísak Jóhannesson per Elfmeter in der 90. Minute – wohlgemerkt auswärts – den umjubelten Ausgleich. So gewann die Fortuna im neuen Jahr zwar bisher kein Spiel mit zwei Treffern Unterschied, umso bemerkenswerter sind aber die bewiesene Moral sowie die Comeback-Qualitäten.
So dürfte die Fortuna also mit ziemlich breiter Brust nach Hamburg reisen, auch wenn der letzte Sieg beim HSV knapp 40 Jahre zurückliegt – im Mai 1985 unterlag der HSV mit 1:2. Neben der breiten Brust dürfte auch die Laune, mit der Düsseldorf ins Topspiel geht, nicht die schlechteste sein, da die Mannschaft von Daniel Thioune beim traditionellen Rosenmontagszug mit den Fans ausgelassen Karneval feierte.
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Sieg ist Pflicht für beide
Trotz der starken Form steht Düsseldorf mit 38 Punkten aktuell "nur" auf Rang sieben der Tabelle. Zwar sind es nur vier Zähler Rückstand auf den HSV und drei auf den von Magdeburg besetzten Relegationsplatz, doch gerade weil die Abstände in der 2. Bundesliga bei den vielen Aufstiegsaspiranten so gering sind, ist ein Sieg für das Team von Daniel Thioune beinahe schon Pflicht, um den Anschluss an die Aufstiegsränge nicht zu verlieren. Trotzdem scheint der Düsseldorfer Coach gelassen auf das kommende Topspiel zu blicken, laut ihm gebe es nämlich "nichts Schöneres, als zum Tabellenführer zu fahren." Außerdem betont er die Favoritenrolle der Rothosen: "Das hat den Hamburgern in der Hinrunde glaube ich ganz gut getan, dass wir Tabellenführer waren und sie der Außenseiter. Und jetzt drehen wir das Ganze mal ein bisschen um."
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Thioune zufolge ist der Favorit in diesem Duell also der HSV, der in diesem Jahr auf den Frühlings-Einbruch verzichten möchte und endlich beweisen will, dass sie den Sprung in die höchste deutsche Spielklasse bewältigen können. Auch für Merlin Polzins Hamburger zählt daher im Grunde nur ein Sieg. Doch es kann am Ende nur eine Mannschaft als Sieger vom Platz gehen – am Samstagabend (ab 20:30 Uhr) entscheidet sich, wer das sein wird.
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