Meisterschaft, Champions League, Abstiegskampf - der letzte Spieltag lieferte jede Menge Drama! - © IMAGO (3)
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34. Spieltag im Fokus: Darüber spricht die Bundesliga

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Meisterjubel bei den Bayern, die Eisernen sind königlich und Bochum feiert den Klassenerhalt - hier gibt's die Top-Themen des 34. Spieltags!

1) "Da wirst du ja verrückt": FC Bayern holt Titel im Herzschlagfinale

Mit dem letzten Schuss der Saison hat sich der FC Bayern München die elfte Meisterschaft in Folge gesichert. Jamal Musiala schoss das Team von Trainer Thomas Tuchel in der 89. Minute zum 2:1-Erfolg beim 1. FC Köln – und damit zum Titel, weil Dortmund gegen Mainz nur 2:2 spielte. Aufgrund der besseren Tordifferenz ist der FC Bayern alter und neuer Deutscher Meister. Und das obwohl es in der Saison als auch an diesem Samstagnachmittag zwischenzeitlich nicht danach aussah: Nach dem verdienten Ausgleich der "Geißböcke" durch Dejan Ljubicic (81., Handelfmeter) schien den Münchenern die Meisterschale kurz vor Schluss noch aus den Händen zu gleiten.

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"Jamal hatte noch einen Moment", schilderte Meistercoach Thomas Tuchel die entscheidende Szene der Partie. Und Thomas Müller legte in seiner unnachahmlichen Art verbal nach: "Dann haut der Jamal den da unten rein, in einer Manier. Da wirst du ja verrückt", so das FCB-Urgestein, der zum zwölften Male den Titel holte - absoluter Bundesliga-Bestwert! Auch ansonsten atmeten die Münchener nach dem packenden Herzschlagfinale erst einmal ordentlich durch - und waren stolz auf die Fortsetzung ihrer Serie: "Unsere Rückrunde war auf und neben dem Platz chaotisch. Aber das ist unglaublich für die Truppe. Das ist das, woran man sich erinnert."

2) Drama pur und Trauer in Schwarzgelb

Der Matchball lag bereit, doch Borussia Dortmund konnte ihn nicht zur sechsten Meisterschaft in der Bundesliga verwandeln. Gegen den 1. FSV Mainz 05 kam der BVB in einem Drama in mehreren Akten nicht über ein 2:2 hinaus. Obwohl nach xGoals und Chancen gnadenlos überlegen, stand es zu Halbzeit bereits 0:2 für Mainz. Dortmund warf im zweiten Durchgang alles hinein, doch das Tor schien wie vernagelt. Als jedoch Köln gegen Bayern im Parallelspiel noch einmal ausgleichen konnte, stand der BVB im Meisterrennen plötzlich wieder vorne – bis zur 89. Minute. Dann kam der bayrische Siegtreffer durch Musiala, der den Signal Iduna Park plötzlich verstummen ließ.

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Ein letzter Hoffnungsschimmer gab es noch einmal in der Nachspielzeit, als Niklas Süle den Ausgleich erzielte. Ein letzter Angriff brachte aber nicht mehr das ersehnte Tor. Das Stadium feierte aber dennoch seine tragischen Helden, bei denen vor allem bei Kapitän Marco Reus die Tränen flossen. "Es ist ganz schwer für uns, wir waren so nah dran an der Meisterschaft. Jetzt ist die Enttäuschung groß", sagte Emre Can, der als erster Spieler versuchte, Worte nach diesem Spiel zu finden.

3) "Eine absolute Gefühlsexplosion” - Union erstmals in der Champions League!

Das Fußballmärchen des 1. FC Union Berlin ist um ein weiteres Kapitel reicher - um ein königliches sogar, um genau zu sein, denn die Eisernen sicherten sich zum ersten Mal in der Clubhistorie die Qualififkation für die Champions League. Weil Frankfurt gegen Freiburg zwei Mal spät traf, wäre der Sieg gegen Bremen nicht notwendig gewesen, aber vor dem Treffer von Rani Khedira gegen Werder in der 81. Minute stand das Fischer-Team in der Blitztabelle nur auf Rang fünf. Dementsprechend emotional erlebte der Mittelfeldspieler den Moment. "Ich denke, für den Moment ist es das wichtigste Tor meiner Karriere. Auch wenn wir sehen, dass der Sieg nicht nötig gewesen wäre, ist es natürlich schön fürs Gefühl. Beim Tor hatte ich eine absolute Gefühlsexplosion", so der 29-Jährige.

Die Bundesliga-Tabelle

Im Moment des sportlich bislang größten Erfolges ließ Trainer Urs Fischer den Blick zurückschweifen und man bekam den Eindruck, der Schweizer müsse sich selber kneifen: "Der Aufstieg damals wird für immer in meinem Gedächtnis bleiben und jetzt stehen wir hier und spielen Champions League", so der Fußballlehrer fast ungläubig. Den letzten Sieg eingefahren haben die Unioner dann so, wie sie die ganze Saison gestaltet haben: In der Abwehr praktisch nichts zugelassen (mit 38 Gegentreffern stellen die Eisernen gemeinsam mit Meister Bayern München die beste Defensive) und vorne die Ruhe behalten und im entscheidenden Moment zugeschlagen.

Der Sieg krönte eine Saison mit mehreren Unioner Bestmarken. Die Köpenicker feierten gegen Werder den 18. Saisonsieg und schlossen die Saison mit 62 Punkten ab; beides neue Vereinsbestmarken der Eisernen in einer Bundesliga-Saison. Zudem blieben die Berliner als einziges Team in dieser Bundesliga-Saison ohne Heimniederlage - zu Hause gab es elf Siege und sechs Remis. Insgesamt sind die Köpenicker sogar seit 23 Bundesliga-Heimspielen ungeschlagen, der Vereinsrekord wurde damit ausgebaut. Die Bremer fuhren aber auch nicht mit ganz leeren Händen zurück in die Hansestadt: Gemeinsam mit dem Leipziger Christopher Nkunku wurde Niclas Füllkrug mit 16 Treffern Torschützenkönig dieser Bundesliga-Saison.

4) Packender Abstiegskampf mit Happy End in Bochum

Sie haben gekämpft, alles reingelegt – aber es hat nicht gereicht: Nach einem 0:2-Rückstand beim RB Leipzig kam der FC Schalke 04 nochmal zurück, stellte zwischenzeitlich auf 2:2. In den letzten zehn Minuten der Partie drehten die Sachsen aber abermals auf und besiegelten letztendlich mit ihrem 4:2 den Abstieg der Gelsenkirchener, die erst im vergangenen Sommer aufgestiegen waren.

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Selbst ein Remis hätte den "Knappen" aber nicht gereicht: Zeitgleich zeigte der VfL Bochum nämlich eine bärenstarke Leistung gegen den Spitzenclub Bayer 04 Leverkusen, siegte vor heimischer Kulisse mit 3:0. Und machte sich damit zum Gewinner im Abstiegskampf: Weil Stuttgart trotz starker Leistung nur zu einem 1:1 gegen Hoffenheim kam und Augsburg gegen Gladbach verlor (0:2), überholten sie beide Clubs und schlossen die Saison auf Rang 14 ab. Vor allem die Stuttgarter dürften sich geärgert haben: Ein Treffer bzw. zwei Punkte mehr und sie hätten die Relegation vermeiden und den FCA ins Duell mit dem Hamburger SV oder den 1. FC Heidenheim schicken können. Beim FCA wird indes aufgeatmet: "Am Ende sind da drei Mannschaften unter uns. Wir haben heute sehr viel Glück gehabt", erzählte Augsburgs Kapitän Jeffrey Gouweleeuw.

"Wir sind enttäuscht über das Ergebnis, nicht so sehr über das Spiel", sagte VfB-Coach Sebastian Hoeneß nach dem 1:1 gegen seinen Ex-Club. "Es gab vor dem Spiel drei Szenarien: Wir bleiben direkt in der Liga, wir gehen in die Relegation oder wir steigen ab. Als ich hier angefangen habe, war die Relegation eine erstrebenswerte Option", sagte Hoeneß und machte eine Kampfansage an den kommenden Gegner am 1. und 5. Juni: "Wir werden über die nächsten 180 Minuten den Klassenverbleib perfekt machen. Dieses Unterfangen gehen wir mit voller Überzeugung an."

In Bochum feierten Mannschaft und Fans gemeinsam den Klassenerhalt - IMAGO/nordphoto GmbH / Rauch/IMAGO/Nordphoto

5) Eintracht wieder international

Im Deutsche Bank Park lag man sich um 17:31 Uhr in den Armen. Eintracht Frankfurt drehte das Spiel gegen den SC Freiburg zu einem 2:1 (0:1) und spielt nächste Saison wieder europäisch, weil Wolfsburg noch gegen Hertha BSC patzte. Nun kommt es nur noch darauf an, ob die SGE den DFB-Pokal gewinnt oder nicht, denn bei einem Sieg würde man in der Europa League spielen und bei einer Niederlage in der Europa Conference League.

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Dabei sah es zu Beginn nicht besonders rosig gegen die Breisgauer aus. Nach einem langen Spiel auf Augenhöhe köpfte Vincenzo Grifo den Sport-Club in Führung (45.) und ließ ihn kurzzeitig von der Champions League träumen. Im Fernduell mit Union Berlin machten die Köpenicker ihnen aber durch ein 1:0 gegen Bremen den Garaus. Angetrieben von den eigenen Fans wurde es in der Schlussphase in Frankfurt immer hitziger und die Adlerträger erspielten sich viele Angriffe. Einen davon köpfte Randal Kolo Muani zum wichtigen Ausgleich (83.). Der Franzose ist mit 15 Toren und elf Vorlagen Top-Scorer in dieser Saison. Mit dem Treffer des eingewechselten Eric Dina Ebimbe (90. +1) kannte der Frankfurter-Freudentaumel keine Grenzen mehr. "Das Siegtor vor der Kurve war einfach unbeschreiblich. Das ist mir in dieser Form das erste Mal passiert. Es war fantastisch, vor unseren Fans das entscheidende Tor zu erzielen und mit ihnen zu feiern“, freute sich der Franzose.

Nach dem späten Tor von Dina Ebimbe kennt der Jubel in Frankfurt keine Grenzen - IMAGO/Jan Huebner/IMAGO/Jan Huebner