Die deutsche Nationalmannschaft um Thomas Müller feiert bei der EM einen 4:2-Sieg gegen Portugal - © Alexander Hassenstein/Getty Images
Die deutsche Nationalmannschaft um Thomas Müller feiert bei der EM einen 4:2-Sieg gegen Portugal - © Alexander Hassenstein/Getty Images
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"Die richtige Antwort": Deutschland überzeugt gegen Portugal mit voller Offensivpower

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Thomas Müller strahlte nach dem Abpfiff mit der Sonne in München um die Wette. "Dieses Spiel war die richtige Antwort", verkündete der Offensivstar des FC Bayern später auf seinem Twitteraccount. Dieses Spiel, die richtige Antwort: Mit 4:2 hatte die deutsche Nationalmannschaft gegen Portugal ihren ersten Sieg bei der laufenden EM eingefahren und damit nicht nur die Zweifel nach der Auftaktniederlage gegen die Franzosen beseitigt, sondern auch das Tor Richtung Achtelfinale weit aufgestoßen.

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Und wie die DFB-Auswahl das getan hat: Mit dem offensichtlichen Willen, den Fehlstart auszubügeln, und der notwendigen Offensivpower erdrückte die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw die Portugiesen. Als hätte sie die Kritik nach dem 0:1 gegen Frankreich beflügelt. Als wollten sie es allen zeigen, allen beweisen. Inklusive sich selbst. "Wir haben die ersten 15 Minuten schon losgelegt wie die Feuerwehr. Die Energie war da. Wir haben uns nicht einschüchtern lassen und hatten deutlich mehr Freude in der Offensive“, sagte Müller nach dem von Jubel begleiteten Schlusspfiff in der Münchner Allianz-Arena.

Spielbericht: Deutschland schlägt Portugal mit 4:2

Dabei ließ sich die Nationalmannschaft auch nicht von einem bitteren Rückschlag zu Beginn der Partie aus der Ruhe bringen: Wurde ein deutsches Tor noch wegen Abseits aberkannt, schlug Portugal eiskalt zu. Im Anschluss an eine Ecke der DFB-Auswahl konterte der amtierende Europameister eiskalt, Superstar Cristiano Ronaldo vollendete mit seinem ersten Treffer gegen Deutschland zum 1:0 für die Iberer. Was folgte, war ein Sturmlauf der Deutschen, der sich auszahlen sollte: Gleich zwei Eigentore erzwang die Löw-Elf noch vor dem Seitenwechsel, Ruben Dias (35.) und der Dortmunder Raphael Guerreiro (39.) sorgten mit ihren Missgeschicken für den gerechten Pausenstand zugunsten der Gastgeber.

Gosens und Kimmich dominieren die Partie

"Es war ein sehr starkes Spiel von uns gegen technisch gute und konterstarke Portugiesen. Ich habe erwartet, dass die Mannschaft auch nach vorne hin einen Zahn zulegt. Wir haben gerade nach dem Rückstand sehr viel Moral bewiesen, sehr guten Spirit gezeigt, nicht den Faden verloren und die Ruhe bewahrt", war Bundestrainer Joachim Löw vor allem glücklich. mit der Reaktion seiner Mannschaft auf das bittere 0:1 gegen den Europameister. "Wir haben uns viele Chancen herausgespielt, es war wirklich eine tolle Leistung. Wir hatten von Anfang an viel Tempo in den Kombinationen, haben viel über die Außen Kimmich und Gosens gespielt. Vor allem die Dinge, die gegen Frankreich nicht so gut liefen, haben wir heute besser umgesetzt.“

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Und gerade zu Beginn der zweiten Halbzeit schlug die deutsche Flügelzange eiskalt zu und entschied die Partie für die DFB-Auswahl. Erst kombinierte sich die deutsche Nationalmannschaft brillant durch Portugals Abwehr, Robin Gosens flankte scharf vor das Tor und Kai Havertz schob zum 3:1 ein (51.). Nur wenig später war es dann Gosens selbst, der nach einer mustergültigen Hereingabe von Bayern-Star Joshua Kimmich per Kopf den vierten Treffer erzielte (60.). Die Allianz-Arena feierte den Glanzauftritt der Löw-Elf gegen den amtierenden Europameister, der durch Diogo Jota (67.) noch einmal etwas Ergebniskosmetik betreiben konnte. "Insgesamt eine klasse Leistung. Tolle Einstellung, tolle Moral. Wir haben zu Recht in der Höhe gewonnen", resümierte der Bundestrainer zufrieden.

Robin Gosens köpft zum 4:1 für die deutsche Nationalmannschaft gegen Portugal ein - via www.imago-images.de/imago images/ActionPictures

Löw: "Wir sind jetzt richtig angekommen im Turnier"

Auch die Hauptdarsteller dieser Galavorstellung waren mit ihrer Leistung einverstanden. „Jetzt sind wir da“, twitterte Abwehrchef Mats Hummels, der im Auftaktspiel noch mit seinem Eigentor die tragische Figur war. Thomas Müller trat derweil ein wenig auf die Euphoriebremse: "Wir haben spielerisch und nach vorne viel Gutes gesehen. Jetzt haben wir die drei Punkte, die wir unbedingt benötigt haben", betonte der DFB-Rückkehrer nach dem Schlusspfiff, fügte jedoch direkt hinzu: "Jetzt dürfen wir nicht überdrehen, wir haben die Ungarn gesehen. Man darf so eine kleine Euphorie auch ein bisschen spüren, aber wir müssen auch sachlich bleiben. Ich denke, wir haben insgesamt eine gute Leistung gezeigt."

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Eine gute Leistung, die das Tor zum Achtelfinale für die DFB-Auswahl weit aufgestoßen hat. Gegen Ungarn im dritten Gruppenspiel am Mittwochabend hat die deutsche Nationalmannschaft alles in der eigenen Hand: Sogar ein Remis reicht der Löw-Elf bereits für den Einzug in die Runde der letzten 16 Mannschaften. Mit seiner Einschätzung traf Müller übrigens auch den Nerv des Bundestrainers. "Das war das Ziel. Wir sind jetzt richtig angekommen im Turnier. Jetzt geht es weiter, es ist nichts Großartiges passiert. Wir haben ein Spiel gewonnen, jetzt kommen die weiteren Aufgaben", so Löw. Und wie unangenehm schon die nächste werden kann, das zeigten die Ungarn bei ihren bisherigen Auftritten bei der EM.