Soll den Bayern mehr Stabilität verleihen: Konrad Laimer - © Boris Streubel/Bundesliga/Bundesliga Collection via Getty Images
Soll den Bayern mehr Stabilität verleihen: Konrad Laimer - © Boris Streubel/Bundesliga/Bundesliga Collection via Getty Images
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"Ein absoluter Topspieler" - Konrad Laimer verstärkt den FC Bayern München

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Mit Konrad Laimer hat der FC Bayern München einen Topspieler verpflichtet, der mit seiner Dynamik und Zweikampfstärke für Stabilität im Mittelfeld und Tempo im Umschaltspiel sorgen soll. Der in Salzburg ausgebildete Österreicher überzeugte in der Bundesliga bereits nachhaltig bei RB Leipzig.

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Große Spiele werden von großen Spielern entschieden! Das hat Konrad Laimer in den letzten beiden Saisons auf den zwei größten Fußballbühnen der Bundesrepublik eindrucksvoll gezeigt. Das erste Mal spielte sich der gebürtige Salzburger so richtig in den Vordergrund, als er beim 4:1-Auswärtssieg von RB Leipzig bei Borussia Dortmund am 28. Spieltag der Saison 2021/22 innerhalb von neun Minuten einen Doppelpack zum 2:0-Zwischenstand im Signal Iduna Park schnürte und das 3:0 per Hackentrick vorbereitete.

Es waren nicht irgendwelche Tore: beim ersten überlupfte er den herausstürzenden Gregor Kobel mit der ganz feinen Klinge seines rechten Fußes, beim zweiten schloss der Rechtsfuß mit einem wuchtigen Linksschuss aus der Distanz ab. Beim 3:0 zeigte er dann hervorragende Übersicht gepaart mit toller Technik, die eine perfekte Hacken-Ablage ermöglichten.

Zweikampfstärke und gutes Pressingverhalten

Doch diese filigranen Offensivkünste sind eigentlich nicht die Kernkompetenzen des defensiven Mittelfeldspielers. Vielmehr ist "Konni", wie er von seinen Mitspielern genannt wird, eher dafür bekannt, gegen den Ball viele wichtige Wege zu gehen, Lücken zu stopfen, im (Gegen-)Pressing genau im richtigen Moment herauszustechen und mit Konsequenz den Ball zu erobern.

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Als kompromissloser Zweikämpfer hilft er seinen Teams vor allem auch dann, wenn es mal spielerisch nicht so läuft, der Ball häufiger verloren geht und dann durch läuferischen Einsatz und cleveres Zweikampfverhalten zurückerobert werden muss - genau deshalb wurde er auch an die Säbener Straße gelockt.

Manch Fan des FC Bayern München wird sich denken: hätten wir doch bloß so einen Spieler schon in der Saison 2022/23 in unseren Reihen gehabt. Alleine in der Schlussphase im Viertelfinal-Hinspiel bei Manchester City (0:3) hätte den Münchenern ein Zweikämpfer, der sich gegen die spielerisch starken Engländer mit vollem Einsatz wehrt, sicher gut zu Gesicht gestanden.

Gewohnt bissig im Zweikampf: Laimer stresst Müller im direkten Duell - Sebastian Widmann/Bundesliga/Bundesliga Collection via Getty

"Qualitäten, die man nicht oft im europäischen Fußball hat"

In Leipzig werden sie "Konni" schmerzlich vermissen, denn auch sein dortiger Trainer Marco Rose weiß, dass Laimer ein "außergewöhnlicher Spieler" ist. Zudem habe der Österreicher "Qualitäten, die man nicht oft im europäischen Fußball hat" adelte ihn sein ehemaliger Übungsleiter. Die "unfassbare Dynamik im Ballgewinn und Umschalten" mache Laimer laut Rose zu einem Spieler, der "etwas hat, was viele Mannschaften nicht haben und suchen."

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Gefunden haben sie es nun in München, wo er mit offenen Armen, aber auch nicht mit gerade geringer Erwartungshaltung empfangen wird. Laut Präsident Herbert Hainer ist Laimer "ein absoluter Topspieler". Besonderen Eindruck hatte Laimers Leistung bei Leipzigs 3:1-Sieg beim FC Bayern am 33. Spieltag hinterlassen, nach dem es so aussah, als hätte der 26-Jährige seinem neuen Arbeitgeber die Meisterschaft entrissen, die dank des Dortmunder Patzers am letzten Spieltag doch noch den Weg in die bayerische Landeshauptstadt fand.

Großer Auftritt in der Allianz Arena am 33. Spieltag 2022/23

An jenem 20. Mai 2023 hatte Laimer aber zum zweiten Mal auf der, nach dem Signal Iduna Park zweitgrößten Fußballbühne Deutschlands, der Allianz Arena, bewiesen, dass er ein ganz Großer ist. Er eroberte beim Stand von 1:0 für die Bayern den Ball in der eigenen Hälfte, trieb ihn dann meterweit in in die gegnerische Hälfte, um ihn dann nach einem eigentlich missglückten Zuspiel von Christopher Nkunku doch noch humorlos unter die Querlatte zu jagen.

"Er hat im letzten Spiel gegen uns gezeigt, wie stark er ist - Laimer war der beste Mann am Platz", erinnert sich auch Herbert Hainer an die starke Leistung des Sechsers, der mit seinem Ausgleich den Leipziger Auswärtssieg einleitete. Damit sorgte Laimer nicht nur für eine spannende Wendung im Meisterschaftskampf zwischen den Bayern und dem BVB, sondern sicherte Leipzig die sichere Qualifikation für die Champions League.

Turbulente Bayern-Saison mit Happy End

In genau diesem Wettbewerb soll er dann auch dem FC Bayern weiterhelfen, wenn es mal wieder eng wird. Denn Laimer hat ja schon bewiesen, dass er in großen Spielen zu ganz besonders großen Leistungen imstande ist.

Friedemann Goertz