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Heidenheim feiert den Auswärtssieg ausgelassen mit den mitgereisten Anhängern
Heidenheim feiert den Auswärtssieg ausgelassen mit den mitgereisten Anhängern - © IMAGO/Steven Mohr
Heidenheim feiert den Auswärtssieg ausgelassen mit den mitgereisten Anhängern - © IMAGO/Steven Mohr
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Heidenheim schlägt Stuttgart – und alle träumen vom 16. Platz

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Keeper Müller hält die Null, Rückkehrer Honsak trifft und "jeder hat Bock auf den 16. Tabellenplatz": Der 1. FC Heidenheim entführt drei immens wichtige Punkte aus Stuttgart und bleibt damit auf Relegationskurs im Kampf um den Klassenverbleib.

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Nach drei Niederlagen in Folge – gegen Meister Bayer 04 Leverkusen, eine gut aufgelegte Eintracht aus Frankfurt und den Rekordmeister FC Bayern München – hatte der 1. FC Heidenheim am Freitagabend mit dem VfB Stuttgart den nächsten schweren Gegner vor der Brust. Das war auch Trainer Frank Schmidt nicht neu, er betonte vor dem Duell, dass Stuttgart eine Mannschaft sei, "die die Zügel gerne selbst in der Hand hat, gerne auch mit Ball spielt und sich Lösungen versucht zu erspielen."

Davon war allerdings von Beginn an nur wenig zu sehen: VfB-Abwehrchef Jeff Chabot hatte im ersten Durchgang die meisten Ballbesitzphasen aller Spieler (83), Stürmer Ermedin Demirović die wenigsten (zehn). Verantwortlich dafür waren gut aufgelegten Heidenheimer, die die Schwaben erst gar nicht in die Situation brachten, sich Lösungen erspielen zu können.
Nur drei Stuttgarter Torschüsse ließ der FCH über die gesamten 90 Minuten zu, dabei liefen sie insgesamt knapp vier Kilometer mehr als der VfB (121 zu 117). Und wenn doch mal der letzte Abwehrmann überwunden war, hatte man mit Kevin Müller einen unüberwindbar scheinenden Rückhalt: Mit seinen Paraden gegen Demirović in Hälfte eins und gegen Fabian Rieder in Hälfte zwei verhinderte er zwei Hochkaräter.

"Wir hatten das Quäntchen Glück"

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Im zweiten Durchgang musste sich jedoch auch Müller geschlagen geben, doch wie sagte der Keeper nach Abpfiff so schön: "Wir hatten das Quäntchen Glück." Zwei Mal rettete nämlich das Aluminium für die Heidenheimer. Und wie es im Fußball eben so ist: Vergeben die einen, nutzten es die anderen aus. Nutznießer war ausgerechnet Mathias Honsak, der nach fünfeinhalb monatiger Verletzungspause zurückkehrte.

Wie Trainer Frank Schmidt nach Abpfiff verriet, wusste er schon vorher: "Eine Aktion muss reichen, um drei Punkte mitzunehmen." Dass die besagte Aktion aber eine solch schöne ist, dass hat der 51 Jahre alte Prophet aber nicht vorhersehen können: "Das Tor war natürlich überragend". Doch auch damit hat der Coach Recht – schließlich traf Honsak sehenswert per Schlenzer aus aus über 18 Metern.

Mathias Honsak bejubelt seinen Treffer in Minute 89 - IMAGO/Steven Mohr

"Jeder hat Bock auf den 16. Tabellenplatz"

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Auch Frank Schmidt wusste jedoch nach dem Schlusspfiff, dass auch etwas Glück im Spiel war – besonders bei "dem Lattenschuss von Woltemade" nur acht Minuten vor dem Siegtreffer seiner Mannschaft. Nur Glück wird in den noch ausstehenden drei Spielen gegen Bochum, Union Berlin und Bremen aber nicht reichen, und schon gar nicht in den zwei Relegationsspielen, die die Mannen von Frank Schmidt offensichtlich dem direkten Klassenerhalt vorziehen, denn: "Jeder hat Bock auf den 16. Tabellenplatz."

Vielleicht auch deswegen, weil in K.o.-Spielen das entscheidende Tor besonders emotional ist, wie es Torschütze Honsak kurz vor Schluss erleben durfte: "Wenn du so spät noch den Lucky Punch machst, das ist unbeschreiblich."