Weghorst ist mit 17 Toren Wolfsburgs erfolgreichster Bundesliga-Schütze seit Edin Dzeko 2009/10 (22) - © Ronny Hartmann/Bongarts/Getty Images
Weghorst ist mit 17 Toren Wolfsburgs erfolgreichster Bundesliga-Schütze seit Edin Dzeko 2009/10 (22) - © Ronny Hartmann/Bongarts/Getty Images
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Wout Weghorst: Der Tor-Arbeiter des VfL Wolfsburg

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Köln - Wout Weghorst ist voll eingeschlagen beim VfL Wolfsburg. Mit 17 Toren schoss er die "Wölfe" in die Europa League. In seinem zweiten Jahr will er noch mehr – und vielleicht sogar eine weitere Parallele zu seinem berühmten Vorgänger ziehen...

Der VfL Wolfsburg hat wieder einen Oranje-Knipser! Sechs Jahre, nachdem mit Bas Dost der Torschützenkönig der niederländischen Eredivisie in die Autostadt wechselte, holte der VfL im vergangenen Sommer Wout Weghorst von AZ Alkmaar. Und wie Dost schlug auch der mit 1,97 m noch einen Zentimeter größere Knipser voll ein: Mit 17 Toren hatte Weghorst gehörigen Anteil am 6. Platz der Wolfsburger in der Endabrechnung.

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Beim Blick auf die Parallelen zu seinem Vorgänger muss man augenzwinkernd die Frage stellen: Wann wechselt Weghorst zu Sporting Lissabon? Es wäre bereits das vierte Mal, dass er Dost folgen würde, der vor ihm schon beim FC Emmen, Heracles Almelo und eben in Wolfsburg spielte."Die Parallelen werden langsam unheimlich", lacht Weghorst, dessen volle Konzentration aber dem VfL gilt. Beim 8:1-Kantersieg am letzten Spieltag gegen Augsburg hätte er seinen Club fast noch auf Platz 5 geschossen, am Ende fehlte nur ein Tor. Auch so steht unter dem Strich aber die beste Saisonplatzierung seit der Vizemeisterschaft 2016, nach zwei Jahren in der Relegation ist der VfL zurück im internationalen Geschäft. Weghorst: "Das war eine Riesensaison für uns" – zu der er nicht nur Tore beitrug.

"Ich bin immer wichtiger für die Mannschaft geworden", bilanziert Weghorst stolz: "Das war am Anfang der Saison noch nicht so." Obwohl er als einziger Wolfsburger in allen 34 Bundesligaspielen zum Einsatz kam, hat er sich im besten Sinne in die Mannschaft gearbeitet. Ligaweit legte er die meisten Sprints und die meisten intensiven Läufe hin, mannschaftsintern bestritt er die meisten Zweikämpfe und spulte auch mehr Kilometer ab als jeder seiner Teamkollegen. Dass sein Traum vom Profifußball für ihn nur über knallharte Arbeit zu erreichen war, erkannte Weghorst schon sehr früh.

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Im Land der van Bastens, Bergkamps und Robbens haben Stürmer der Marke "Brecher" einen schweren Stand. Weghorst: "Dass sich die Fans in meiner Heimat nicht direkt in Stürmertypen wie mich verlieben, wusste ich schon als Jugendlicher." Dann eben mit Beharrlichkeit – und mit auf diesem Niveau erstaunlicher Selbstdisziplin: "Ich spielte bei uns im Dorf in einer ganz normalen Hobbymannschaft, achtete aber auf meine Ernährung wie ein Leistungssportler. Ich war eben überzeugt davon." Der Erfolg gab ihm bei jeder seiner Stationen recht.

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Ganz sicher ist sich Wolfsburgs "Tor-Arbeiter" nun auch wenn er sagt: "Ich kann noch besser werden." Der Stolz auf eine "geile Saison" mit zwei Hattricks (gegen Düsseldorf und Augsburg) geht Hand in Hand mit dem Anspruch, 2019/20 noch konstanter zu treffen: "Ich muss das eine ganze Saison abliefern." Gelingt das, wird es in rund einem Jahr vielleicht eine weitere Parallele zu Bas Dost geben. Der schoss den VfL 2014/15 zum DFB-Pokalsieg.

Kämpfer: Im Hinrundenspiel gegen RB Leipzig spielte Weghorst mit Turban zu Ende - 2018 Getty Images