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Guirassy, Kane und Grimaldo jubeln - © imago images (3)
Guirassy, Kane und Grimaldo jubeln - © imago images (3)
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Themen des 25. Spieltags: Werkself nicht zu stoppen, Bayern furios, VfB marschiert weiter

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Die Werkself ist einfach nicht zu stoppen. Bayern schöpft weiteres Selbstvertrauen nach klarem Mainz-Sieg. Stuttgarts Dreikampf mit BVB und RB Leipzig, die Champions League-Qualifikation wird immer wahrscheinlicher. Die Themen des 25. Spieltags.

1) Bayer 04 Leverkusen nicht zu stoppen

Die Werkself ist einfach nicht zu stoppen! Nachdem Bayer 04 Leverkusen am Donnerstag in der Europa League etwas Probleme hatte und nur Last-Minute die Ungeschlagen-Serie rettete, zeigte sich auch der VfL Wolfsburg kämpferisch und wollte der Elf von Xabi Alonso Punkte abluchsen. Der Plan von Niko Kovač sah zunächst auch gut aus - die Wölfe ließen defensiv nicht allzu viel zu und kamen immer wieder zu guten Kontermöglichkeiten. Doch die defensive Stabilität kam auf Kosten von Fouls, Karten - und schließlich dem Platzverweis mit Gelb-Rot für Moritz Jenz.

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In Überzahl lief die Werkself dann ununterbrochen gegen ein enges 5-3-1 der Wölfe an und ein traumhaftes Solo von Alejandro Grimaldo ließ den Knoten Platzen: Mit der Hacke legte er sich hinter dem Rücken ein Anspiel von außen zur Grundlinie, sprintete hinterher und flankt butterweich in die Mitte, wo Nathan Tella frei durchgelaufen war und einköpfte. Superyoungster Florian Wirtz zog bereits früh zwei Gelbe Karten, weil er sonst gefährlich aufs Tor gekommen wäre. Auch der Angriff von Patrik Schick, der zu Jenz' Ampelkarte führte, wäre wohl aussichtsreich gewesen. Auf den Eröffnungs-Treffer von Tella legte Wirtz selbst nach einem traumhaften Flügball von Startelf-Rückkehrer Exequiel Palacios kurz vor Schluss noch einen weiteren zum 2:0-Sieg obendrauf. Diese Einzelkünstler sind nahezu unmöglich zu verteidigen. Wenn sie als Team auftreten, ist die Werkself nicht zu stoppen.

2) 8:1! Bayern schießt sich den Frust von der Seele

Vielleicht sollte der FC Bayern regelmäßig Freunde von Leon Goretzka einfliegen lassen. Deren Besuch beim Münchner Heimspiel gegen Mainz inspirierte Bayerns Nummer acht nämlich zu einer außergewöhnlichen Leistung, die wiederum wesentlich zum 8:1-Schützenfest am Samstagnachmittag beitrug. "Wenn wir schon hier sind, musst du auch treffen" habe man ihm aufgetragen, wie Goretzka am Sky-Mikro preisgab. Mit zwei traumhaft geschlagenen Flugball-Vorlagen und einem eigenen Doppelpack kam der 29-Jährige dem Wunsch seiner Besucher großzügig nach.

Als erster Club: 2000 Bundesliga-Spiele für den FC Bayern

Goretzka war aber nicht der einzige überragende Münchner bei deren drittem Sieg mit mindestens sieben eigenen Toren in dieser Saison: Harry Kane erzielte per Hattrick seine Saisontore 28 bis 30, jagt damit weiterhin den 41-Tore-Rekord und ist schon jetzt der Spieler, der für die 30er Marke am wenigsten Spiele brauchte. Serge Gnabry garnierte sein Bundesliga-Comeback nach Verletzung mit dem höchst anspruchsvollen Hackentor zum 6:1. Thomas Müller wühlt, flankt und trifft wie zu besten Zeiten und Jamal Musiala weckt in seiner momentanen Top-Form auch außerhalb Münchens Vorfreude auf die EM in Deutschland.

Brilliante Bayern ballern sich die Brust breit

Es war ein Sieg für die nach zuvor nur einem Dreier aus den letzten vier Spielen geschundene Bayern-Seele. Der zweite überzeugende Auftritt nach dem Viertelfinaleinzug in der Champions League gegen Lazio Rom weckt in München die Lust auf einen maximal erfolgreichen Saisonendspurt. In der Form vom Samstagnachmittag jedenfalls werden nicht viele Teams gegen den Rekordmeister bestehen können.

3) Stuttgart marschiert weiter

Währendessen kommt der VfB Stuttgart dem Champions League-Traum Schritt für Schritt näher. Am Freitagabend besiegte die Schwaben Union Berlin mit 2:0. Wieder einmal schoss Serhou Guirassy das 1:0, zum dritten Mal in den vergangenen vier Spielen erzielte der Torjäger den ersten Treffer einer Partie. Chris Führich legte das sehenswerte 2:0 nach, spätestens nach der Roten Karte für Unions András Schäfer war das Spiel vorentschieden.

Mit dem achten ungeschlagenen Heimspiel in Serie, die letzte Heim-Niederlage gab es am 9. Spieltag (2:3 gegen TSG Hoffenheim), hält der VfB die Konkurrenz aus Dortmund und Leipzig auf Distanz und übt weiter Druck auf Bayern München aus, bei vier Punkten Rückstand scheint auch die Vizemeisterschaft alles andere als ausgeschlossen. 

Die Stimmen des Spieltags

Gute Nachrichten gab es bereits vor dem Spiel, denn Erfolgscoach Sebastian Hoeneß verlängerte seinen Vertrag bis 2027. Den ersten Sieg nach der Ausdehnung seines Arbeitspapiers fasste Hoeneß wie folgt zusammen: "Ich glaube, es war ein verdienter Sieg. Es war eine reife Leistung. Union hatte gleich zu Beginn eine gute Chance, wir haben also auch etwas zugelassen. Andererseits haben wir auch viel selbst kreiert und deswegen geht es so auch in Ordnung." Einziger Wermutstropfen für den VfB: Abwehrspieler Anthony Rouault fällt nach einer im Spiel erlittenen Gesichtsverletzung für mehrere Wochen aus. 

4) BVB behauptet Platz 4 in Unterzahl

Borussia Dortmund erlebte am Wochenende ein Spiel mit zwei sehr unterschiedlichen Hälften. Im ersten Durchgang war der BVB auswärts beim SV Werder Bremen klar überlegen und hatte die Partie durch die schönen Treffern von Donyell Malen (21.) und Jadon Sancho (38.) im Griff. Für den Engländer war es übrigens das erste Tor nach seiner Rückkehr. Doch kurz vor dem Halbzeitpfiff flog Marcel Sabitzer mit Rot vom Platz, weil er bei seiner Grätsche gegen Mitchell Weiser zu spät gekommen war.

Sancho im Aufwind: "Großes Kompliment" für BVB

Den kompletten zweiten Durchgang mussten die Schwarzgelben daher in Unterzahl bestreiten und agierten dementsprechend defensiv. Der Ex-Dortmunder Justin Njinmah macht die Partie durch seinen Anschlusstreffer spannend (70.), am Ende gingen die Gäste aber knapp als Sieger vom Feld und behaupteten damit Platz 4 gegen die Konkurrenz aus Leipzig.

Alle Tore und Highlights des Spieltags im Konferenz-Liveticker

"Wir können stolz auf die Arbeit sein, die wir in Unterzahl geleistet haben. Wir mussten viel laufen, der Gegner bekommt eine andere Motivation. Wir haben uns in die Bälle geschmissen, es war eine gute Performance von uns", lobte Torwart Gregor Kobel die Arbeit seine Kollegen. Und Niclas Füllkrug der erstmals seit seinem Wechsel aus Bremen zum BVB wieder im Weserstadion auflief, freute sich neben dem Sieg auch über den Empfang an alter Wirkungsstätte: "Es war etwas Besonderes. Ich genieße es sehr, für den BVB zu spielen. Ich freue mich, für zwei so tolle Vereine in meiner Karriere zu spielen oder gespielt zu haben."

5) Turbulentes Derby mit Interpretationsspielraum

So richtig wussten die Protagonisten nicht, wie sie das spektakuläre 3:3 im rheinischen Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln einordnen sollen. Einen Punkt gerettet oder doch eher zwei verschenkt? Nach dem Spielverlauf könnte man auf beiden Seite Argumente für die jeweilige Sichtweise finden. Keine Statistik spiegelte das wilde Spiel besser wider als die Folgende: Zum achten Mal verspielte der FC in dieser Saison bereits eine Führung. Nur ein Club überbietet diesen Wert noch: Die Fohlen gingen bereits zehn Mal nach einer Führung ohne Dreier vom Feld.

Die ersten beiden Führungen verbuchten zunächst die Kölner, die dann aber in der Schlussphase sogar mit 2:3 ins Hintertreffen gerieten. Dementsprechend nachvollziehbar ist die "Glas-halbvoll-Mentalität", die FC-Coach Timo Schultz nach der Partie an den Tag legte. "Dass wir nach dem Rückstand nochmal zurückgekommen sind, das ist positiv", lobte der 46-Jährige, legte den Finger aber auch in die Wunde: "Grundsätzlich ist es ein Thema von uns, dass wir nach Führungen nicht mehr ganz so aktiv spielen. Wir sollten unseren Plan das ganze Spiel über mit Leben füllen."

Das es mit dem Punkt für die Kölner am Ende doch noch etwas wurde, lag an Tordebütant Damion Downs, der nicht nur sein erstes Bundesliga-Tor, sondern auch das erste FC-Jokertor in dieser Spielzeit überhaupt erzielte. Diesen Wert überbot die Borussia allein in diesem ewig jungen Duell. Robin Hack traf nach Einwechslung doppelt und sorgte vor allem mit seinem 3:2 für enorme Endorphinausschüttung: "Bei meinem Tor zum 3:2 habe ich mich unnormal gefreut. Ich weiß nicht, ob ich schon mal so emotional beim Jubeln war", erklärte der Offensivspieler. Die Vision, zum Derbyheld zu werden, erfüllte sich letztlich nicht. Und wie viel dieser Punkt auf beiden Seiten wert ist, wird sich erst nach dem 34. Spieltag zeigen. Zumindest in dieser Frage gab es Samstag im Borussia-Park keine zwei Meinungen.