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Jesse Marsch und RB Leipzig: Das passt!

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Jesse Marsch wird zur Saison 2021/22 neuer Chefcoach von RB Leipzig. Der 47-Jährige kommt von RB Salzburg und erhält einen Zweijahresvertrag bis Juni 2023. Er ist der "Wunschkandidat" und "Top-Trainer", den die Sachsen gesucht und schnell gefunden haben. Beim Blick auf das bisherige Schaffen des US-Amerikaners wird klar: Marsch und Leipzig - das passt.

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"Es ist so eine kleine Obsession von mir, mich immer weiter zu verbessern und Neues zu lernen", sagt Jesse Marsch, wenn er auf seine mittlerweile sehr guten Deutsch-Kenntnisse angesprochen wird. "Das gilt aber auch für mich als Trainer", fügt der US-Amerikaner noch an, der seit Juli 2018 im deutschsprachigen Raum lebt und arbeitet. Im Sommer vor drei Jahren holte Ralf Rangnick Marsch ins Trainerteam von RB Leipzig. 52 Spiele nahm er als Co-Trainer auf der Bank Platz, die wohl bedeutendste Partie war das DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern, das aber verloren wurde. In den vergangenen beiden Saisons war er dann Cheftrainer von RB Salzburg, gewann direkt in seinem ersten Jahr dort das Double. Er steht kurz davor, den Erfolg auch 2020/21 zu wiederholen.

Zum 1. Juli übernimmt der 47-Jährige dann aber die Leipziger, kehrt an seine vorherige Wirkungsstätte zurück. Neben dem Pokalfinale und dem dritten Platz mit Leipzig hatte Marsch auch schon große Erfolge in den USA vorzuweisen: Mit den New York Red Bulls belegte er in zwei von drei Spielzeiten den Spitzenplatz in der Eastern Conference der Major League Soccer, zur Meisterschaft reichte es nicht ganz für das Team aus dem Big Apple. 2015 wurde Marsch allerdings zum "Coach of the Year" der MLS gekürt, sein Team bestach durch intensiven und temporeichen Angriffsfußball.

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"Ich lasse gerne einen vertikalen, aggressiven und schnellen Fußball spielen. Mein Ziel ist es, dass unsere Mannschaft den Gegner in jeder Phase des Spiels dominiert", sagt Jesse Marsch über den Spielstil, den seine Mannschaften pflegen sollen. Parallelen zur bisherigen Spielphilosophie von Leipzig sind nicht nur zu erkennen - sondern auch so gewünscht: "Mit Jesse Marsch konnten wir unseren Wunschkandidaten als neuen Cheftrainer verpflichten", sagt Oliver Mintzlaff, der Vorsitzende der Geschäftsführung von Leipzig. Marsch sei ein "Top-Trainer", der sich "Schritt für Schritt weiterentwickelt" habe.

"Es ist natürlich ein großer Vorteil, dass er bereits ein Jahr für RB Leipzig gearbeitet hat. Jesse kennt den Club, die Stadt Leipzig", und neben der Spielphilosophie nicht zu vergessen: die Vereinsphilosophie. Auch bei Salzburg hat der US-Amerikaner mit vielen jungen sowie talentierten Spielern zusammengearbeitet und diese besser gemacht. Akteure wie Hee-Chan Hwang oder Dominik Szoboszlai, die nun beide bei Leipzig kicken, hatte er bereits in Salzburg unter seinen Fittichen. Auch Tyler Adams hatte er zum Durchbruch verholfen: Unter Marsch feierte der Mittelfeldspieler, der mittlerweile ein gestandener Nationalspieler der USA ist, sein Debüt in der MLS.

Jesse Marsch gibt als Co-Trainer von Leipzig Emil Forsberg und Marcel Sabitzer Anweisungen - Karina Hessland-Wissel/Bongarts/Getty Images

"This is nicht ein fucking Freundschaftspiel" - Jesse Marsch gegen Liverpool

Der im US-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin geborene und aufgewachsene Marsch studierte an der Elite-Uni Princeton Geschichte, spielte dort für die Princeton Tigers Fußball - unter dem Coach Bob Bradley. "Er war mein erstes großes Vorbild", sagt Marsch über Bradley, der zwischen 2006 und 2011 Nationaltrainer der USA war und dessen Sohn Michael Bradley drei Jahre für Gladbach spielte (2008-2011). Bob Bradley coachte Marsch in Princeton, dann in der MLS bei D.C. United, Chicago Fire und Chivas USA. Nach dem Karriereende 2010 war Marsch dann Assistent von Bradley bei der Nationalmannschaft der USA, für die er selbst zwei Spiele bestritt.

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Der Sprung über den großen Teich im Jahr 2018 war nicht leicht für Marsch und seine Familie, seine Kinder "hatten viele Freunde in New York und New Jersey". Deutsch lernen, Leistung bei Leipzig als Co-Trainer bringen, die Kinder nach dem Umzug nicht vernachlässigen: "Eine schwierige Zeit", sagt Marsch im Rückblick. Doch mittlerweile fühle sich seine Familie extrem wohl in Europa, er selbst hat sich einen Namen gemacht: Er ist der erste US-amerikanische Trainer in der Champions League und zeigte dort mit Salzburg, dass er die Großen durchaus ärgern kann: Im Oktober 2019 lag sein Team gegen Liverpool in Anfield mit 1:3 zur Pause zurück, seine emotionale Kabinenansprache ging danach viral: "This is nicht ein fucking Freundschaftsspiel!" In der 60. Minute stand es schon 3:3, Erling Haaland erzielte damals in seinem zweiten Champions-League-Spiel bereits sein viertes Tor. Am Ende verloren Haaland, Hwang, Szoboszlai und Co. zwar mit 3:4, doch zeigten im Verlauf der Gruppenphase weiterhin spektakulären Offensiv-Fußball.

Jesse Marsch und seine Spieler bejubeln das zwischenzeitliche 3:3 gegen Liverpool in der Champions League - GEPA pictures/ Mathias Mandl via www.imago-images.de/imago images/GEPA pictures

"Neben seinen Qualitäten als Coach zeichnen Jesse vor allem seine positiv-ehrgeizige Art aus, durch die er Menschen im und um den Verein extrem begeistern und mitnehmen kann", schwärmt Oliver Mintzlaff von Marsch. Aggressiver und aktiver Fußball, ein guter motivierender Umgang mit jungen Spielern und geballte Erfahrung aufgrund einer 14 Jahre langen Spieler-, sowie elf Jahre langen Trainerkarriere: Marsch und Leipzig - das passt.