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Match-Facts-Analyse: So hat RB Leipzig Borussia Dortmund besiegt

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RB Leipzig hat im Top-Spiel des 11. Spieltags Borussia Dortmund mit 2:1 (1:0) geschlagen. Die Mannschaft von Jesse Marsch versuchte zunächst, die Achillesferse des BVB zu nutzen, musste sich später dem Gegner aber taktisch anpassen. Mit Erfolg! bundesliga.de analysiert die Partie anhand der Bundesliga Match Facts powered by AWS.

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Beide Mannschaften wählten als taktisches Mittel zunächst die Dreier-Abwehrkette. RB Leipzig hatte so schon in den vergangenen Wochen bevorzugt agiert und begann in einem 3-4-1-2, wobei Christopher Nkunku (Nr. 17), der sich im Laufe der Partie als Schlüsselspieler entpuppen sollte, als klare zweite Spitze neben Yussuf Poulsen (Nr. 9) eingesetzt wurde.

Auch Borussia Dortmund begann mit Dreierkette, was aufgrund der personellen Lage auf der linken Abwehrseite aber eher aus der Not heraus geboren war. Weil mit Raphael Guerreiro, Nico Schulz und Marius Wolf gleich drei potenzielle Linksverteidiger verletzt waren, agierte der eigentlich offensivere Thorgan Hazard (Nr. 10) im von Marco Rose gewählten 3-4-2-1 als linker Schienenspieler. Immerhin: Hazard spielt diese Position hin und wieder bei der belgischen Nationalmannschaft.

Beide Mannschaften setzen zu Beginn auf Dreier-Abwehrkette - DFL Deutsche Fußball Liga

Hier nachlesen: Alle Infos zur Partie #RBLBVB im Matchcenter

Doch genau hier vermutete Leipzig-Trainer Jesse Marsch die Schwachstelle der Schwarz-Gelben. Leipzig trug seine Angriffe in der ersten Hälfte bevorzugt über rechts vor. Jene Seite, auf der Hazard beim BVB agierte. Nach 35 gespielten Minuten hatten die Sachsen dabei 55 Prozent der Angriffe über die rechte der vier Angriffsseiten vorgetragen. Ein außergewöhnlich hoher Anteil. Bezeichnend: Nordi Mukiele und Thorgan Hazard, die sich oft auf diesem Flügel begegneten, führten beide 26 Zweikämpfe, nach Jude Bellingham die meisten in dieser Partie. Und auch der rechte Leipziger Schienenspieler Benjamin Henrichs (Nr. 39), der nach knapp einer Stunde vom Platz ging, hat zu diesem Zeitpunkt schon überdurchschnittlich viele Duelle geführt (13).

Dennoch ging dieser Plan nur bedingt auf. Richtig gefährlich wurde es nämlich auf der anderen Seite. Und zwar immer dann, wenn Christopher Nkunku beteiligt war. Der Franzose, ganz klar „Man of the Match“, erzielte das 1:0 nach einem genialen Vertikalpass von Josko Gvardiol über die linke Seite. Und auch das 2:1 bereitete er für Yussuf Poulsen auf der linken Angriffsseite vor. Entsprechend veränderte sich auch das Bild der Angriffsseiten. Nach 90 Minuten war die Verteilung der Angriffe wieder deutlich ausgewogener auf alle vier Angriffsseiten verteilt.

Leipzig greift zunächst bevorzugt über links an, später verwirft Jesse Marsch diese Taktik - DFL Deutsche Fußball Liga

In der Pause hatte Marco Rose dann genug gesehen von der Leipziger Überlegenheit und stellte auf Viererkette um. Mit Angsar Knauff (Nr. 36) kam ein Außenstürmer für Innenverteidiger Marin Pongracic. Fortan agierte der BVB in einem 4-2-3-1, wobei Hazard nun nominell ein Linksverteidiger war. Marco Reus analysierte nach der Partie: „Wir haben in der zweiten Halbzeit auf Viererkette umgestellt. Das liegt uns deutlich besser, weil wir da viel aktiver sind als in der Dreierkette. Zudem haben wir in der Dreierkette einen Mann weniger im Zentrum, der mit uns pressen kann.“

Und tatsächlich: Nur sieben Minuten waren in der zweiten Hälfte gespielt, als dem BVB, nun deutlich besser im Spiel, der Ausgleich gelang. Reus selbst hatte dabei nach einem sehenswerten Schnittstellenpass von Thomas Meunier vollstreckt.

Diesen Ausgleichstreffer wiederum nahm Jesse Marsch zum Anlass, um ebenfalls auf Viererkette umzustellen und fortan das System des BVB zu spiegeln. Dafür brachte auch er mit Emil Forsberg einen offensiven Mittelfeldspieler für einen defensiven Mann. Der rechte Schienenspieler Benjamin Henrichs ging vom Feld, Nordi Mukiele (Nr. 22) übernahm die Position des Rechtsverteidigers.

Beide Teams agieren über weite Teile der 2. Halbzeit mit Viererkette - DFL Deutsche Fußball Liga

Und auch diese Umstellung machte sich sofort bemerkbar. War der BVB zuvor spielerisch wieder auf Augenhöhe, übernahmen jetzt wieder die Leipziger das Zepter und fuhren einen Angriff nach dem nächsten. Keine zehn Minuten später stand es 2:1.

Am Ende wurde es zwar noch einmal spannend, doch der Sieg der Leipziger war mehr als verdient. Mit 2,58 zu 0,86 xGoals hatten die Hausherren deutlich bessere Abschlussmöglichkeiten. Und auch die anderen Daten bestätigten den Eindruck, dass Leipzig über weite Teile des Spiels die griffigere Mannschaft war: So gab die Elf von Jesse Marsch mehr Torschüsse ab (15:9), hatte mehr Spielanteile (54 Prozent), gewann deutlich mehr Zweikämpfe (123:98) und hatte eine bessere Passquote als der BVB (81 zu 77 Prozent). Die taktische Umstellung des BVB wiederum trug nur zu Beginn der zweiten Hälfte Früchte.