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Luka Jovic: Sein Blick geht dank der Vertragsverlängerung bei Eintracht Frankfurt in eine gesicherte Zukunft - © 2019 DFL
Luka Jovic: Sein Blick geht dank der Vertragsverlängerung bei Eintracht Frankfurt in eine gesicherte Zukunft - © 2019 DFL
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Luka Jovic war bei Eintracht Frankfurt der Mann der Superlative

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Köln - Luka Jovic von Eintracht Frankfurt war in der Saison 2018/19 einer der auffälligsten Spieler. Der 21 Jahre alte Stürmer des Tabellensiebten gehörte zu den besten Torschützen der Bundesliga, erzielte den ersten Fünferpack der Clubgeschichte und sorgte für einen Rekord im Fußball-Oberhaus. Jetzt machte er den nächsten Schritt seiner Karriere und unterschrieb bei Real Madrid einen Vertrag über fünf Jahre.

Gespräche über Luka Jovic sind recht einfach. Der bullige Angreifer erlaubt es den über ihn Urteilenden ohne Weiteres, Superlativ an Superlativ aneinanderzureihen. Dafür hat der 21 Jahre alte Spieler von Eintracht Frankfurt in der vergangenen Saison schließlich selbst gesorgt. Der erste Fünferpack in der Clubgeschichte, der jüngste Fünferpacker aller Zeiten, der späteste Elfmeter in der Bundesliga-Historie – der junge Serbe hat dank seiner überragenden Fähigkeiten Rekorde gesammelt. Und ganz nebenbei dafür gesorgt, dass die Verantwortlichen des Tabellensiebten gar nicht anders konnten, als die Kaufoption für den Torjäger zu ziehen.

Als sie das im April taten, da manifestierten sie, was man über den bulligen Angreifer gemeinhin zu sagen pflegt. Der torgefährliche Serbe erarbeitete sich den Ruf als "Stürmer mit Zukunft". Weil er so unberechenbar ist, so komplett, so gefährlich. Weil er den Hessen in der vergangenen Saison so immens geholfen hat. Bei Real Madrid unterschrieb Jovic einen Vertrag bis 2024 und steht vor dem nächsten Karriereschritt.

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In der Qualifikation für die Europa League, die sich die Eintracht mit Tabellenplatz sieben gesichert hat, verfügen die Hessen damit weiterhin über einen wahren Hochkaräter. "Wenn Luka Jovic den Ball hat, passiert zu 99 Prozent etwas Exzellentes", lobt Frankfurts Innenverteidiger Martin Hinteregger den Torjäger, der mit 17 Treffern nicht nur die mannschaftsinterne Statistik anführt, sondern in der Bundesliga lediglich Robert Lewandowski (FC Bayern München) und Paco Alcacer (Borussia Dortmund) vorbeiziehen lassen musste.

Luka Jovic ist Torjäger der Hinrunde

An Jovics Qualität gab es zu keinem Zeitpunkt der Saison einen Zweifel. Der Torjäger der Eintracht verbindet großes Talent mit einer großartigen Arbeitseinstellung. In der Jugend arbeitete er mit großer Zielstrebigkeit an seinem Ziel Fußballprofi. Slavoljub Dordevic, sein ehemaliger Jugendtrainer bei Roter Stern Belgrad, war schon in jungen Jahren von seinem Schützling beeindruckt. "Ich glaube, das Wichtigste bringt er aus den Zeiten bei Roter Stern mit. Siegermentalität und Torinstinkt." Der Spieler selbst sagt über seinen erstaunlichen Werdegang: "Ich habe sehr viel Arbeit investiert, um es bis hierher zu schaffen."

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Das Resultat ist beeindruckend: Von seinen 17 Toren erzielte er acht mit dem rechten, sechs mit dem linken Fuß. Dreimal traf er per Kopf. Und: Jovic traut sich etwas. 13 Treffer gelangen ihm per Direktabnahme. Auch deshalb, weil er sich vor dem jeweiligen Anspiel seines Mannschaftskollegen stets die perfekte Position erlaufen hat.

Der Meister des perfekten Timings

Jovic ist der Meister des perfekten Timings – was Gegenspieler um Gegenspieler in ein echtes Dilemma bringt. Der bullige Angreifer fühlt sich zwischen den beiden Innenverteidigern am wohlsten. Bekommt er in der Spitze den Ball, reicht ihm oft ein winziger Vorsprung, um zu vollstrecken. Sein Vorteil: Viele Abwehrspieler haben sich im Laufe der Saison auf diese Taktik eingestellt, worauf der 21-Jährige flexibel reagieren konnte. Statt im Sturmzentrum auf den finalen Pass zu warten, erarbeitete sich Jovic Räume, um dann im passenden Moment zuzuschlagen.

Video: Die Top-Tore der Saison 2018/19

Seine Mannschaftskollegen honorieren diese hervorstechende Eigenschaft mit Lob. Filip Kostic etwa sagt über ihn: "Jovic ist unglaublich! Sein Timing ist so außergewöhnlich wie sein Torinstinkt." Sein Trainer Adi Hütter will ihn wiederum nicht nur auf die Treffsicherheit reduzieren. "Luka ist ein Goalgetter. Er hat aber so viel Punch, dass er auch nach hinten arbeiten kann", so der österreichische Erfolgstrainer. Hütter vertraut dem jungen Serben offensichtlich: Jovic stand in 32 Partien für die Eintracht auf dem Rasen, davon in 25 Spielen von Beginn an. 2248 Spielminuten sind viertbester Eintracht-Wert.

Das größte Ausrufezeichen beim 7:1-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf

Gegen Fortuna Düsseldorf setzte er wohl ein Ausrufezeichen für die Geschichtsbücher: Als erster Frankfurter der Bundesliga-Geschichte schnürte Jovic einen Fünferpack - mit fünf Torschüssen. "Luka hat das Potenzial zur Weltklasse", sagte sein Trainer Hütter nach dem 7:1-Sieg über ihn. Gegen die Landeshauptstädter zeigte Jovic das in beeindruckender Manier: als Torjäger par excellence, mit einem wuchtigen Kopfball, zwei satten Linksschüssen, einem Drehschuss in Gerd-Müller-Stil und per spektakulärem Seitfallzieher.

Eine weitere Statistik weist Jovic als Top-Mann aus. Der Stürmer feuerte in der vergangenen Saison 94 Torschüsse ab – das ist der vierthöchste Wert der Liga. Nur Lewandowski (141), Kramaric und Timo Werner (jeweils 107) schossen häufiger aufs gegnerische Gehäuse.

Jovic wechselte als 19-Jähriger im Sommer 2017 aus Lissabon zur Eintracht. In seiner ersten Saison in der Bundesliga konnte er in 22 Spielen acht Treffer erzielen. Zudem traf er im DFB-Pokal-Halbfinale zum 1:0-Auswärtssieg beim FC Schalke 04 - einem Meilenstein zum späteren Pokalsieg. In der laufenden Saison konnte Jovic mit 17 Treffern und sechs Torvorlagen in 27 Bundesligaspielen überzeugen. Zudem traf der 1,81 Meter große Mittelstürmer in elf Europa League-Spielen stolze acht Mal (eine Torvorlage). In dieser Saison war er der große Senkrechtstarter, die ihn jetzt zum Königstransfer der Eintracht machte.

Dominik Hamers