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Robert Lewandowski entscheidet den "Klassiker" mit einer Weltklasse-Leistung inklusive Hattrick - © DFL/Getty Images/Alexander Scheuber
Robert Lewandowski entscheidet den "Klassiker" mit einer Weltklasse-Leistung inklusive Hattrick - © DFL/Getty Images/Alexander Scheuber
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Überragender Lewandowski entscheidet epischen "Klassiker"

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4:2 nach 0:2. In einem der epischsten Spiele in der Geschichte des "Klassikers" hat Robert Lewandowski zu einem auch in der Meisterschaft extrem wichtigen Sieg geschossen. Per Hattrick sicherte der Weltfußballer Bayerns Vorsprung auf Verfolger Leipzig und entschied auch das Duell der Torjäger mit Erling Haaland für sich.

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Wenn sich der FC Bayern in dieser Saison von etwas nicht aus der Ruhe bringen lässt, dann ist es ein Zwei-Tore-Rückstand. Wie schon gegen Mainz (5:2 nach 0:2) und Bielefeld (3:3 nach 0:2 und 1:3) kam der Rekordmeister im "Klassiker" gegen Borussia Dortmund zurück und holte seinen insgesamt schon sechsten Sieg nach Rückstand in dieser Saison. So episch wie am Samstagabend war es in dieser Saison aber noch nicht zugegangen.

Erling Haaland hatte den BVB neun Minuten nach Anpfiff bereits per Doppelpack mit 2:0 in Führung gebracht. Die Schlagzeilen über den norwegischen Super-Knipser und seinen persönlich ersten Pflichtspielsieg gegen die Münchner nahmen bereits Formen an. Doch der amtierende Triple-Sieger hat eben diesen einen Stürmer, der aktuell sogar den herausragenden Haaland und dessen nun 19 Saisontore übertrifft: Lewandowski traf noch vor dem Seitenwechsel doppelt zum 2:2 und legte kurz vor Abpfiff das 4:2 nach. Eine Machtdemonstration der Bayern und ihres Ausnahmespielers.

"Drei Tore sind immer gut", sagte Hansi Flick nach Schlusspfiff zu seiner Nummer 9, stellte aber die Mannschaftsleistung in den Vordergrund. Sein Team habe ein "sensationelles Comeback" hingelegt und das Spiel letztlich verdient gewonnen, "weil wir über 60, 70 Minuten die dominierende Mannschaft waren." Das vorentscheidende 3:2 in der 88. Minute erzielte Leon Goretzka, den Rest erledigte Lewandowski. "Dafür ist er da," so Flick.

Die Match-Facts-Analyse zum Klassiker

Es bedurfte keines Sonderlobs des Trainers, um Lewandowskis nächste Bundesliga-Sternstunde einzuordnen, die Zahlen sprechen für sich. Nach seinem dritten Dreierpack 2020/21 fehlt ihm nur noch ein Tor, um Klaus Fischer (268 Tore) auf Platz 2 der ewigen Torjägerliste einzuholen. Nie zuvor hatte ein Spieler nach 24 Spieltagen schon 31 Tore geschossen. Gegen Lieblingsgegner Dortmund (20 Tore in 14 Duellen) knackte der Pole zum vierten Mal die 30-Tore-Marke, nur Gerd Müller gelang das öfter (fünf Mal).

In 52 von 57 Bundesliga-Spielzeiten hätte Lewandowskis aktueller Torkontostand gereicht, um Torschützenkönig zu werden. Der Titel scheint ihm bei zwölf Treffern Vorsprung auf Haaland kaum noch zu nehmen. Es wäre seine fünfte Kanone, auch hier liegt nur "der Bomber" vor ihm (sieben). Für Müllers legendärste Bestmarke von 40 Saisontoren braucht "Lewy" in zehn verbleibenden Spielen nun noch neun Tore - in seiner aktuellen Verfassung absolut realistisch.

"Ich habe diesen Rekord noch nicht im Kopf, das ist noch zu früh", spielte der Mann des Abends die sich anbahnende Sensation verständlicherweise herunter. Weltfußballer wurde er nicht durch Tagträumerein, sondern durch punktgenaues Liefern von Spiel zu Spiel. Der Fokus in der Liga liegt auf dem Einfahren der neunten Meisterschaft in Folge und das allein wird angesichts der Form von Verfolger Leipzig zur Mammutaufgabe.

Auch für das epische Comeback im spektakulären "Klassiker" gibt es in der Tabelle genau drei Punkte, und nicht weniger waren nötig, um RB auf Distanz zu halten. Stand Spielminute 87 war der Zweitplatzierte aus Sachsen nach Punkten gleichgezogen und der FCB nur noch aufgrund der deutlich besseren Tordifferenz (+37 gegenüber Leipzigs +26) Spitzenreiter. Ausrutscher darf sich der Rekordmeister im letzten Saisondrittel nicht mehr leisten, dafür ist der Bayern-Jäger zu "hungrig und gierig", wie Mittelfeldspieler Kevin Kampl nach dem humorlosen 3:0-Sieg beim SC Freiburg unterstrich.

Stimmen zum Spieltag - Flick: "Das haben wir sehr sehr gut gemacht"

"Leipzig ist sehr stabil und spielt guten Fußball. Es macht Spaß, ihnen zuzuschauen", zollt Flick dem einzigen Rivalen im Meisterkampf Respekt. "Sie sind verdient oben mit dran, haben eine gute Einstellung und tolle Idee, wie sie Fußball spielen. Das gefällt mir sehr gut, das ist spannend für die Bundesliga." So unaufgeregt bleibt im engsten Titelrennen seit Jahren nur, wer weiß, dass seine Mannschaft liefert, wenn der Druck am größten ist. Angeführt von einem Weltfußballer in Weltfußballer-Form.

Tim Wichmann