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Gegen den FC Bayern München ist Julian Brandt (l., im Duell mit Leon Goretzka) der Antreiber im Spiel von Bayer 04 Leverkusen - © imago/Team 2
Gegen den FC Bayern München ist Julian Brandt (l., im Duell mit Leon Goretzka) der Antreiber im Spiel von Bayer 04 Leverkusen - © imago/Team 2
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Bayer-Antreiber gegen den FC Bayern München: Julian Brandt blüht unter Bosz in neuer Rolle auf

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Köln – Ziemlich erschlagen stellte sich Julian Brandt nach der Partie den Fragen der Reporter. "Natürlich war es ein emotionales Match, aber ich bin vor allem kaputt. Es war sehr laufintensiv heute“, bekannte der Nationalspieler von Bayer 04 Leverkusen, der soeben mit seinen Kollegen dank einer furiosen zweiten Halbzeit den FC Bayern München niedergerungen hatte.

Dass die Werkself am Ende einen überraschenden 3:1-Heimsieg gegen den Rekordmeister einfahren konnte, lag auch an der überragenden Leistung des 22-jährigen Mittelfeldspielers, die er kurz vor Schluss krönte: Von Karim Bellarabi in die Tiefe geschickt, behielt Julian Brandt im Münchener Strafraum die Übersicht und legte auf den mitgelaufenen Lucas Alario quer, der nur noch einschieben musste, um für Bayer 04 Leverkusen den Endstand in der ausverkauften BayArena herzustellen. Es war der Lohn für eine couragierte Leistung über weite Strecken der Partie mit den Treffern zum richtigen Zeitpunkt.

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"Wir haben uns heute Gott sei Dank auf Augenhöhe begeben und das Spiel auch endlich einmal gezogen", war der Blondschopf sichtlich zufrieden mit der Leistung gegen die Serientäter des FC Bayern München, die zuvor sieben Spiele am Stück gewonnen hatten. Zwei Faktoren waren dabei aus Sicht des Bayer-Antreibers entscheidend: "Wenn du vorne penetrant versuchst, Tore zu schießen, erzwingst du auch irgendwann mal Tore. Ich muss aber auch ganz ehrlich sagen, mit dem Videoassistenten haben wir in letzter Zeit auch ein bisschen Glück."

Denker und Lenker des Leverkusener Spiels: Julian Brandt (r.) - imago/Eibner

Brandt laufstark wie noch nie

Diesen Hinweis fügte Brandt nicht zu Unrecht an: Kurz vor der Pause hatte Robert Lewandowski zum vermeintlichen 2:0 getroffen, der Treffer wurde aber wegen einer hauchdünnen Abseitsstellung zurückgepfiffen. In der letztlich entscheidenden Szene, die den Bayern den endgültigen Knockout verpasste, war Brandt dagegen um wenige Zentimeter nicht im strafbaren Abseits gewesen. So konnte sich die Werkself neben der eigenen Stärke auch bei der Technik bedanken, dass der Coup gegen den direkten Verfolger von Tabellenführer Borussia Dortmund gelang.

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Doch auch gerade Brandt überzeugte in einer Rolle, die er so erst unter Peter Bosz spielen darf: In der Zentrale agiert der Nationalspieler neben seinem Kollegen Kai Havertz, der kurz vor der Pause allerdings verletzt heruntermusste. So schwang sich Brandt als einziger Spielgestalter der Leverkusener in der zweiten Halbzeit zum Taktgeber der immer stärkende werdenden Werkself auf. Mit 12,6 Kilometer lief er so viel wie noch nie zuvor in der Bundesliga – schon in der Vorwoche hatte der Offensivmann mit 12,16 Kilometer einen neuen persönlichen Bestwert aufgestellt.

Darf sich über eine starke Leistung und einen Heimsieg freuen: Nationalspieler Julian Brandt - imago/Uwe Kraft

Bosz-Stil ist ihm auf den Leib geschnitten

"Ich bin ein anpassungsfähiger Typ, für mich ist das eine interessante Aufgabe", erklärte Brandt schon in der Woche zuvor über seine neue Position im Mittelfeld des Bayer-Spiels: "Natürlich ist es so, dass ich dadurch defensiv fast wie ein Sechser spiele, aber offensiv bietet es mir fast noch mehr Möglichkeiten", betont der Nationalspieler, der zuvor meist auf der Außenbahn zum Einsatz kam. Unter Bosz soll Brandt nun eine zentrale Rolle spielen – etwas, das dem bereits in den Partien gegen Mönchengladbach und in Wolfsburg starken Rechtsfuß entgegenzukommen scheint.

Die Trainerstimmen zum 20. Spieltag

Die Umstellung kurz vor der Pause, als der defensivere Julian Baumgartlinger Havertz ersetzte, war ein Knackpunkt in der Begegnung mit den Bayern. Den größeren taktischen Freiraum nutzte Brandt perfekt aus und konnte dabei auf das Vertrauen seines Trainers bauen. "In der Halbzeitpause war es ganz ruhig. Der Trainer sagte uns, dass wir an uns glauben und mutig sein sollten“, schildert der 22-Jährige, der die Philosophie des Niederländers bereits nach wenigen Wochen verkörpert. Offensiv, aggressiv und dominant: Der Bosz-Stil ist Brandt wie auf den Leib geschnitten.

Brandt: "Wenn wir einmal in Fahrt kommen, kann man mit uns immer rechnen"

Denn auch dank des überzeugenden Antreibers im Zentrum schnuppert Leverkusen bereits nach drei Partien unter dem neuen Trainer an den Europapokal-Plätzen und schürt damit große Hoffnungen auf weitere Großtaten der Werkself. "Solange die Champions League in greifbarer Nähe ist, sollte man das niemals abschreiben. Wenn wir einmal in Fahrt kommen, kann man mit uns immer rechnen", verkündete Brandt bereits vor dem Bayern-Spiel. Das Aufeinandertreffen mit dem Rekordmeister bewies, dass das nicht nur leere Worte waren.