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Ein Defensivbollwerk: die Hintermannschaft von RB Leipzig - © © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA
Ein Defensivbollwerk: die Hintermannschaft von RB Leipzig - © © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA

Leipzig, Dortmund, Mainz: Das sind die stärksten Abwehrbollwerke der Bundesliga

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Köln - Vorne gewinnt man Spiele und hinten holt man Meisterschaften - so heißt es zumindest im Fußballjargon. Grund genug also für eine genaue Analyse: bundesliga.de wirft einen Blick auf die drei besten Hintermannschaften der Bundesliga und verrät, was die Teams defensiv so stark macht.

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RB Leipzig(Neun Gegentore)

Die Fakten: Nur ein Gegentor aus den vergangenen sieben Partien, sechs Mal zu Null: Die Defensive ist aktuell der Schlüssel zum Erfolg bei RB Leipzig. Cheftrainer Ralf Rangnick legt den Fokus also voll auf die Defensivarbeit und fordert von seinen Spielern ein robustes Zweikampfverhalten - als Team führt und gewinnt RB ligaweit die meisten Zweikämpfe und Kopfballduelle. Die junge Abwehr ließ außerdem recht wenige Torschüsse zu (100, nur Bayern weniger).

Das System: Ralf Rangnick setzt auf Rotation: Acht Leipziger liefen bereits in der RB-Abwehrkette auf, kein Abwehrspieler hat mehr als acht Einsätze auf dem Buckel. Dabei treten die Sachsen überaus variabel auf: Sowohl in der Vierer- als auch in der Dreierkette steht RB defensiv äußerst stabil und passt das System immer an den kommenden Gegner und das eigene Personal an.

Das Personal: Peter Gulacsi gibt von hinten den Takt an: Der Torwart wehrt 78 Prozent der Bälle ab, die auf sein Tor kommen - Bestwert in der Bundesliga! Davor kamen aufgrund der Rotation verschiedene Spieler in unterschiedlichen Konstellationen zum Einsatz. Die Zweikampfmaschine Dayot Upamecano und Kapitän Willi Orban zählen aber sicherlich zum etablierten Personal. Vor allem der Franzose Upamecano glänzt durch sein hervorragendes Zweikampfverhalten, Orban gibt meist verbal den Ton an. Ibrahima Konate oder Stefan Ilsanker finden sich ebenfalls öfter im Abwehrzentrum wieder. Über die Außen konzentrieren sich Marcelo Saracchi, Nordi Mukiele oder Marcel Halstenberg in der Regel zunächst auf die Defensivarbeit, bevor es mit Vollgas nach vorne geht.

Das Erfolgsrezept: Aus einer defensiven und kompakten Grundordnung, in der Ralf Rangnick zumeist intelligentes Abwehrpressing spielen lässt, geht es nach Ballgewinn blitzschnell nach vorne. Kombiniert mit einer cleveren und rotierenden Personalaufstellung sind die Leipziger damit die Defensivspezialisten und eines der Teams der Stunde in der Bundesliga.

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Borussia Dortmund(Zwölf Gegentore)

Die Fakten: Wenn zurzeit über den BVB gesprochen wird, dann hauptsächlich über die famose Offensive. Aber auch hinten muss sich die Borussia nicht verstecken: Nur zwölf Gegentore in elf Partien, darunter viel Mal ohne Gegentor, sprechen eine eindeutige Sprache. Nach Bayern und Leipzig lässt Dortmund die wenigsten Torschüsse zu (112).

Das System: Lucien Facre spielt fast immer im 4-2-3-1-System und setzt damit auf eine eingespielte Viererkette. Die Außenverteidiger stehen beim BVB jedoch auffallend hoch und schalten sich immer wieder in der Offensive ein. Im Spielaufbau harmoniert das Abwehrzentrum hervorragend mit Axel Witsel, der als cleverer Taktgeber vor der Abwehr für Ordnung sorgt.

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Das Personal: Im Tor hält der Schweizer Roman Bürki den Kasten sauber: Im Vergleich zur vergangenen Saison ist es ihm gelungen, kleinere individuelle Fehler abzustellen. Vor allem auf der Linie ist Bürki sicherlich einer der besten Keeper der Bundesliga. Davor setzt Lucien Favre zu Beginn der Saison auf Kontinuität: Marcel Schmelzer, Abdou Diallo, Manuel Akanji und Lukasz Piszczek liefen gleich vier Mal hintereinander auf. Vor allem im Zentrum führt kein Weg an Abwehrchef Manuel Akanji vorbei: Der Schweizer dirigiert seine Vorderleute und zeichnet sich durch eine extrem hohe Passquote aus.

Durch die Verletzungen von Schmelzer und Piszczek rücken inzwischen zunehmend die jungen Dan-Axel Zagadou und Achraf Hakimi in den Fokus. Vor allem Hakimi ist seitdem aus der Viererkette nicht mehr wegzudenken: Sowohl links als auch rechts macht die Leihgabe von Real Madrid enorm viel Druck nach vorne und setzt die taktische Vorgabe des Trainers damit perfekt um. Vier Scorerpunkte und die Nominierung zum Bundesliga Rookie des Monats September sind die Folge. Zagadou hingegen ist mit 75 Prozent gewonnener Duelle der derzeit zweikampfstärkste Bundesliga-Profi.

Das Erfolgsrezept: Dortmunds Defensive ist durch das teilweise riskante Offensivspiel häufig bei Kontern des Gegners gefordert: Durch eingespielte Abläufe und für Defensivakteure herausragende Tempowerte ist die Borussia aber auch in der Defensive blitzschnell in der Lage umzuschalten und die Räume wieder dichtzumachen. Ein wichtiger Faktor ist dabei auch das gute Zusammenspiel mit der Doppelsechs: Insbesondere Axel Witsel antizipiert die Laufwege der Gegner sehr gut und nimmt damit zusätzlichen Druck von der BVB-Abwehr.

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1. FSV Mainz 05(Zwölf Gegentore)

Die Fakten: Damit haben sicherlich die wenigsten gerechnet: Nach dem 11. Spieltag hat der 1. FSV Mainz 05 genauso wenig Gegentore wie Borussia Dortmund, drei Mal behielten sie die weiße Weste. Die Folge: Mainz rangiert im gesicherten Mittelfeld und hat nur vier Punkte Rückstand auf das internationale Geschäft. Mainz hat in der Sommerpause fleißig an Schwächen gearbeitet: Nach 20 Standard-Gegentoren in der letzten Saison wurden die Mainzer jetzt erst einmal nach einem ruhenden Ball bezwungen.

Das System: Ob im 4-2-3-1, im offensiven 4-3-3 oder im 4-4-2 mit einer Mittelfeldraute: Cheftrainer Sandro Schwarz hält an seiner Viererkette fest. Der Trainer fordert von seinem Team eine hohe Laufbereitschaft, Mainz setzt den Gegner oft schon früh und aggressiv unter Druck. Das Ziel ist es, nach Ballgewinnen schnell nach vorne umzuschalten und den Gegner durch frühes Pressing vom eigenen Tor fernzuhalten.

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Das Personal: Sandro Schwarz setzt hierbei voll auf Konstanz: Links hat sich Neuzugang Aaron Martin etabliert, rechts erhält der erfahrene Daniel Brosinski zumeist den Vorzug vor Phillipp Mwene. Die Außenspieler sind im Mainzer System viel unterwegs und unterstützen die Vorderleute früh im Pressing. Im Zentrum spielen Kapitän Stefan Bell und der junge Franzose Moussa Niakhate. Der athletische Neuzugang vom FC Metz besticht durch eine kluge Spieleröffnung und ist mit 66 Prozent gewonnener Duelle der zweikampfstärkste Mainzer. Außerdem profitiert der 22-Jährige viel von der Erfahrung seines Nebenmanns: Bell gibt verbal die Richtung vor im Mainzer Spiel und sorgt hinten für Ruhe. Nur im Tor musste Schwarz bereits öfter umstellen: Nach der Verletzung von Rene Adler rutschte zunächst Florian Müller zwischen die Pfosten. Als auch der verletzt ausfiel, rückte Robin Zentner nach.

Das Erfolgsrezept: Ein großes Plus bei den Rheinhessen ist die mannschaftliche Geschlossenheit: Das laufintensive Spiel gegen den Ball erfordert eine sehr gute Absprache auf dem Platz, die Mainzer sind auf allen Positionen viel unterwegs und unterstützen sich durch Doppeln in den Zweikämpfen. Hinzukommt, dass vor allem die Defensive im Verbund mit dem Defensivstrategen Kunde Malong absolut eingespielt ist und dadurch kaum Räume für den Gegner bietet.

Dennis W. Flügge