Borussia Dortmund dreht auf: Das lange vermisste Staunen
Experten und Fans staunten bereits nicht schlecht, als Borussia Dortmund seine Aufstellung vor dem 30. Spieltag gegen den VfL Wolfsburg bekannt gab. Dass Raphael Guerreiro wegen erneuter muskulärer Probleme ausfällt, galt als sehr wahrscheinlich. Damit, dass Tom Rothe den Leistungsträger in der Startelf ersetzt - ohne eine einzige zuvor absolvierte Profi-Spielminute - war aber ganz und gar nicht zu rechnen. Und etwas weniger als eine halbe Stunde nach dem ersten Bundesliga-Anpfiff, den den U19-Nationalverteidiger auf dem Platz vernahm, staunte das Publikum noch mehr - und kam aus dem Staunen bis zum Abpfiff auch nicht mehr heraus.
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Genau 24 Minuten hatte Rothe, der in der Partie mit 10,7 Kilometern schließlich die größte Laufdistanz aufwies und beim BVB die meisten Zweikämpfe gewann (zwölf), für seinen Premierentreffer als Profi gebraucht. Mit einem Kopfball nach einer Ecke eröffnete der 17-Jährige, der bei der Dortmunder U19 in Bundesliga West, UEFA Youth League, DFB-Pokal der Junioren und Ligapokal West vor allem immer wieder als Torvorlagengeber überzeugt, die 6:1-Gala des BVB gegen Wolfsburg.
Haaland wieder voll da - Reus und Brandt in Topform
Noch vor der Pause erhöhten Axel Witsel, Manuel Akanji sowie Emre Can - und "endlich" auch wieder Erling Haaland, der für ihn im BVB-Trikot historische fünf Duelle in Folge ohne Treffer geblieben war. Vorher bereitete der schwarzgelbe Topstar, wie in der letzten Woche beim 2:0 gegen den VfB Stuttgart, schon ein Tor vor. Und nach Wiederanpfiff legte er nach.
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Doch nicht nur Rothe und Haaland stachen in Sachen Leistung heraus, BVB-Kapitän Marco Reus und Julian Brandt - einer am vergangenen Spieltag Treffervorbereiter und einer als Joker doppelt erfolgreich - überzeugten mit starken Offensivauftritten und je zwei Assists zu Toren. Wie Haaland meldete sich auch das Duo nach einigen Wochen mit schwächeren Leistungen in den zurückliegenden Runden nachhaltig zurück.
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"Es hat einfach alles gepasst"
Die Zuschauerinnen und Zuschauer im SIGNAL IDUNA PARK sahen eine beeindruckende Teamleistung mit eindrucksvollen Einzelauftritten. "Ich war schwer angetan von der Atmosphäre. Wir hatten schon vor dem Spiel ein gutes Gefühl", sagte BVB-Trainer Marco Rose unmittelbar nach dem Schlusspfiff. "Es hat einfach alles gepasst. Mit sechs Toren zu Hause kann man gut Ostern feiern."
Tom Rothe ist da und mit ihm kam das Staunen, das die BVB-Fans in dieser Saison ab einem gewissen Punkt - und vor allem in den letzten Wochen - so sehr vermisst haben. Erling Haaland, Marco Reus und Julian Brandt sind zurück - und mit ihnen eben dieses. Die Aufgabe, die vor Dortmund liegt, sollte der FC Bayern München wieder Deutscher Meister werden: dieses Gefühl mit in die nächste Spielzeit nehmen.
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