Patrik Schick schießt und verwandelt den 5000. Elfmeter der Bundesliga-Geschichte - © DANIEL ROLAND/AFP via Getty Images
Patrik Schick schießt und verwandelt den 5000. Elfmeter der Bundesliga-Geschichte - © DANIEL ROLAND/AFP via Getty Images
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Patrik Schick mit 5000. Elfmeter der Bundesliga-Geschichte: Rekorde und Anekdoten zu Strafstößen

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Der Schiedsrichter zeigt auf den Punkt! Exakt 5000 Mal war das in der Bundesliga bisher der Fall, Patrik Schick verwandelte beim Elfmeter-Jubiläum souverän im direkten Duell gegen den Torwart. Wer schoss aber die meisten Elfmeter, wer verwandelte die meisten? Wer stand bei Strafstößen am häufigsten im Tor, wer parierte die meisten?

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Zu Elfmeter Nummer eins war am 1. Spieltag der Bundesliga-Spielzeit eins im Jahr 1963 zwischen Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Kaiserslautern der Rote Teufel Jürgen Neumann angetreten - und brachte das Tornetz zum Zappeln. Eine Runde später vergab mit Alfons Stemmer von 1860 München erstmals ein Strafstoßschütze, den insgesamt vierten Elfer der Historie.

Die ersten beiden Spieltage überhaupt gaben mit drei von vier verwandelten Elfern bemerkenswerterweise bereits ziemlich genau das zukünftige Kräfteverhältnis zwischen Schütze und Torwart vor: 74,9 Prozent (also 3.744) aller Elfmeter fanden ihren Weg in den Kasten, 25,1 Prozent (1256) nicht.

920 Strafstöße wurden pariert, 151 gingen an Pfosten oder Latte und nur 185 neben oder über das Tor.

Die Torwahrscheinlichkeit für einen Elfmeter beträgt bekanntlich 77 Prozent.

Kaiserslautern Jürgen Neumann (l.), der erste Elferschütze überhaupt, im Jahr 1966 - IMAGO / Ferdi Hartung

Müller, Kaltz, Lewandowski

Patrik Schick war es also vergönnt, den 5000. Elfmeter zu schießen und zu verwandeln. Und der Tscheche sorgte damit noch ein weiteres Jubiläum: Er ist der 1000. Strafstoßschütze überhaupt. In der laufenden Bundesliga-Saison standen sechs der 21 unterschiedlichen Strafstoßschützen erstmals in der Bundesliga am Punkt (Emre Can, Raphael Guerreiro, Dominik Szoboszlai, Manuel Riemann, Omar Marmoush und Patrick Schick).

Am häufigsten versuchte sich der legendäre "Bomber der Nation" Gerd Müller vom FC Bayern München, der bei 51 von 63 Elfmetern erfolgreich war. Mehr Strafstöße brachte nur Manfred Kaltz im Netz unter, der Verteidiger des Hamburger SV traf bei 60 Elfern 53 Mal.

Die Rekorde der Bundesliga

Unter den Mannschaften führt der FC Bayern beide Kategorien an, mit 344 erhaltenen Elfmetern und 273 verwandelten. Auch bei den aktuellen Akteuren liegt je ein Münchner vorne, wenig überraschend FIFA-Weltfußballer Robert Lewandowski mit 42 Elferversuchen und dabei 38 Toren - was geschichtlich je dem 5. Platz entspricht.

Vier Spieler im 100-Prozent-Club

Der Spieler mit den meisten verwandeltem Strafstößen ist Hans-Joachim Abel. Der Torjäger - einst in Diensten des FC Schalke 04, des VfL Bochum und von Fortuna Düsseldorf - netzte 16 Mal vom Punkt ein. Neben ihm gibt es lediglich drei Akteure, die mindestens zehn Elfer schossen und ebenfalls eine 100-Prozent-Quote aufweisen: Ludwig Nolden (dabei 15 Treffer), Otto Rehhagel (zwölf) und Mehmet Scholl (elf).

Den Rekord für die meisten erfolgreichen Strafstöße in Folge teilen sich Lewandowski und der berühmt-berüchtigte Torwart-Elferschütze Hans-Jörg Butt, der für den HSV, Bayer 04 Leverkusen und Bayern antrat. Unter den Clubs kommt der 1. FSV Mainz 05 auf die beste Elfmeterserie, seit Mai 2013 ließen die Rheinhessen bei 32 Erfolgen keine Gelegenheit per Elfer mehr aus.

Ein gewohntes ungewohntes Bild: Torwart Hans-Jörg Butt beim Strafstoß - Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images

Casteels bei Elfern stark - Riemann bislang unbezwingbar

Bei den Schlussmännern sah sich Eike Immel im Trikot von Borussia Dortmund und dem VfB Stuttgart am häufigsten einer Strafstoßsituation ausgesetzt, parierte elf von 88 Elfmetern. Die historisch meisten Strafstöße hielt Rudi Kargus (in der Bundesliga für Hamburg, den 1. FC Nürnberg, den Karlsruher SC und Düsseldorf aktiv) mit 23 gehaltenen Elfern auf. Bei dem einzigen Torhüter, der mindestens zehnmal bei Elfmetern gefordert war und mindestens jeden zweiten parierte, handelt es sich um Thomas Ernst (in der Bundesliga in Diensten Frankfurts, Bochums, Stuttgarts und Kaiserslauterns).

Unter den aktuellen Keepern stand bei Elfern am häufigsten Oliver Baumann von der TSG Hoffenheim und vorher Freiburg im Tor (53 Mal). Auf die stärkste Erfolgsquote mit 30 Prozent kommt bei mindestens zehn Strafstößen gegen sich Koen Casteels vom VfL Wolfsburg (37 Elfer gegen sich, 11 pariert, zwei wurden ohne sein Zutun verschossen). Gar jedes Elfmeter-Duell entschied Bochums derzeitige Nummer eins Manuel Riemann für sich, er musste sich aber auch erst zweimal beweisen.

Fünf Elfmeter sind Rekord für ein Spiel

Den Spieltag mit den meisten Strafstößen gab es am 12. Spieltag 1971/72, als gleich zwölf Strafstöße ausgesprochen wurden. Die zehn verwandelten Strafstöße dieses Spieltags sind ebenfalls historischer Bundesliga-Rekord.

Und dann gab es da noch zwei Partien mit jeweils drei Elfmetern: Der Ex-Stuttgarter Michael Nushöhr ist der einzige Spieler der Bundesliga-Geschichte, dem drei Strafstoß-Tore in einer Partie gelangen - am 8. Februar 1986 bei einem 7:0 des VfB gegen Hannover gab es dieses Kuriosum.

Der einzige weitere Spieler der Liga-Geschichte, der in einem Spiel zu drei regulären Strafstößen (ohne Strafstoß-Wiederholungen) antrat, war am 15. April 1987 Fritz Walter. Obwohl Walter damals seinen zweiten Strafstoß verschossen hatte, trat er in der 89. Spielminute beim Stand von 3:3 erneut an den Punkt und verwandelte zum 4:3-Sieg. Das ist die einzige Partie mit vier Elfmetern für ein Team - und zwar Waldhof Mannheim.

Der Rekord für die meisten Elfmeter in einer Partie steht bei fünf. Beim 4:5 zwischen Mönchengladbach und Dortmund am 5. Spieltag 1965/66 gab es gleich fünf Elfer (drei für Gladbach und zwei für den BVB). Die ersten vier wurden verwandelt (Emmerich, Milder, Netzer, Emmerich) und in der 78. Spielminute hätte Egon Milder für Gladbach vom Punkt auf 5:5 stellen können und vergab.