Bülter lässt Schalke feiern, Gnabry und Adeyemi glänzen im Titelrennen - © /
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31. Spieltag im Fokus: Darüber spricht die Bundesliga

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Gnabry knipst Bayern auf Titelkurs, Dortmund setzt ein Ausrufezeichen und Bülter trifft historisch spät - hier gibt's die Top-Themen des 31. Spieltags!

1) Gnabry knipst Bayern auf Meisterkurs

Mit Eric Maxim Choupo-Moting fehlt dem FC Bayern München im Meisterrennen weiterhin sein Stoßstürmer. Gegen Werder Bremen schlüpfte nun aber zum zweiten Mal erfolgreich Serge Gnabry in die Rolle des zentralen Angreifers. Bei seinem Ex-Verein knipste der 27-Jährige zum 1:0, stellte damit die Weichen für den 2:1-Auswärtssieg des Rekordmeisters. "Er hat genau das gemacht, was er machen muss", lobte FCB-Sportvorstand Hasan Salihamidzic. "Richtig gut. Er hat ein gutes Spiel gemacht."

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Joker Leroy Sane erhöhte auf 2:0, Niklas Schmidts Sonntagsschuss am Samstagabend brachte die Münchner an der Weser nicht mehr ins Wanken. Unter dem Strich stand ein knapper, aber verdienter Erfolg für das Team von Thomas Tuchel, der anschließend die Marschroute für die letzten drei Spieltage vorgab: "Die letzten drei Spiele gibt es kein Ego mehr, das Ego muss jetzt draußenbleiben. Aber jetzt gilt es nur noch, dass wir es über die Ziellinie bringen. Das sind wir uns schuldig."

Nachdem Borussia Dortmund mit dem 6:0-Sieg gegen Wolfsburg zum Abschluss des 31. Spieltags nachzog, beträgt Bayerns Vorsprung an der Tabellenspitze weiterhin einen Punkt. Nächste Woche empfängt der Serienmeister im ersten der maximal drei "Endspiele" um die Meisterschale Aufsteiger Schalke 04.

2) Leipzig schiebt sich auf Platz drei vor

Timo Werner musste erst einmal tief durchatmen, dann erst konnte sich der Stürmer von RB Leipzig richtig freuen. „Das war eine Big Week“, gab der Nationalspieler zu Protokoll. Wie am Dienstag im DFB-Pokal (5:1) hatten seine Leipziger auch im Bundesliga-Match beim Sport-Club Freiburg 1:0 gewonnen – und damit den dritten Tabellenplatz erobert. „Wir haben das Spiel kontrolliert und verdient gewonnen. Wir haben uns das am Ende erkämpft“, meinte Werner über den Triumph, den erst ein Geniestreich von Kevin Kampl möglich gemacht hatte.

Für RB war es der zweite Sieg in Folge und der vierte in den jüngsten fünf Spielen. Vor allem aber war es ein ganz großer Schritt im Rennen um den Einzug in die Champions League. Denn nicht nur räumten die Sachsen den SC aus dem Weg und überholten ihn. Auch die übrige Konkurrenz im Rennen um die europäische Königsklasse ließ Federn. Nachdem Bayer Leverkusen schon am Freitag gegen Köln 1:2 verloren hatte, kassierte auch Union Berlin in Augsburg eine 0:1-Niederlage.

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Leipzig hat sich damit auf Platz drei vorgeschoben, liegt einen Punkt vor Freiburg und Union. Leverkusen dürfte bei neun Punkten und sieben Toren Rückstand auf RB drei Spiele vor Schluss kaum noch gefährlich werden. Union und Freiburg, das in dieser Saison alle sechs Spiele gegen die Bayern, Dortmund und Leipzig verloren hat, fielen nicht nur auf die Plätze vier und fünf zurück, sondern verpassten es auch, sich vorzeitig sicher für die Europa League zu qualifizieren. Ein Sieg hätte beiden gereicht, um Leverkusen definitiv auf Abstand zu halten. Nun kommt es kommenden Samstag zum direkten Duell zwischen Union und Freiburg. "Wenn wir die Punkte in Berlin holen, haben wir immer noch die Chance, etwas Unglaubliches in dieser Saison zu schaffen", sagt Freiburgs Vicenzo Grifo. Egal wie, es bleibt spannend.

Nach Bülters Siegtor in der zwölften Minute der Nachspielzeit kennt der Schalker Jubel keine Grenzen - Alex Grimm/Getty Images

3) Schalke vor Bayern-Spiel euphorisiert

Wer dachte, dass der FC Schalke 04 am 30. Spieltag mit dem späten Sieg gegen Bremen bereits die größtmögliche Euphorie im Abstiegskampf entfacht hatte, wurde am 31. Spieltag eines Besseren belehrt. Da schoss Marius Bülter in der zwölften (!) Minute der Nachspielzeit das späteste Bundesliga-Tor seit Beginn der Datenerfassung 1992 und zugleich den entscheidenden Treffer zum 3:2-Sieg in Mainz. Was folgte, war unbändiger Jubel in Königsblau, der den Glauben an den Klassenerhalt bis an die Grenze zur Gewissheit wachsen ließ. Drei Runden vor Schluss steht S04 nun zwei Punkte vor dem Relegationsplatz auf Rang 15.

Die Bundesliga-Tabelle

Vor dem Auswärtsspiel am 32. Spieltag in München ist die Schalker Brust so breit wie es nur geht. "Wenn wir uns als Mannschaft und mit dem Support der Fans hochpushen, können wir jeden Gegner ärgern", sagte beispielsweise Tom Krauß nach dem Erfolg bei den Rheinhessen. Dass die Königsblauen mit einem Punktgewinn (oder gar Sieg) in München dem Revierrivalen aus Dortmund im Meisterschaftskampf Schützenhilfe leisten könnte, dürfte Krauß und Co. im Erfolgsfall ausnahmsweise egal sein.

4) Die Hertha lebt noch: Berlin ringt den VfB nieder

Verlieren verboten! Das war ganz klar das Motto für Hertha BSC und den VfB Stuttgart vor dem Kellerduell im Berliner Olympiastadion. Vor allem, weil Schalke am Freitag mit einem Dreier in Mainz vorgelegt hatte. "Das Wichtigste ist, dass die Jungs untereinander Vertrauen ausstrahlen, unser Publikum ist ohnehin immer da", war sich Pal Dardai vor der Partie sicher. Das Selbstvertrauen des Ungarn war vor dem Duell mit dem VfB ohnehin groß: "Gewinnen ist wichtig – nicht erzählen. Vier Spiele, vier Siege – nach diesem Motto leben wir!"

Und die Berliner Jungs lieferten. Marc-Oliver Kempf brachte die Hauptstädter gegen seinen Ex-Club mit seinem ersten Treffer im Hertha-Dress in Führung. Auch der zwischenzeitliche Ausgleich der Stuttgarter durch Serhou Guirassy konnte Berlin nicht schocken, kurz vor der Halbzeit sorgte Florian Niederlechner für das 2:1. Eine neue Berliner Stärke scheint geboren: Beide Treffer der Herthaner fielen nach Standardsituationen.

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Eine altbekannte Stärke wurde hingegen nochmals deutlich hervorgehoben: Vor den eigenen Fans haben die Berliner 20 ihrer jetzt 25 Zähler geholt. Auf Rang 16 sind es nur noch drei Zähler Rückstand für die Dardai-Truppe. Der erste Sieg nach acht Spielen ohne Dreier – eine Kampfleistung! 5,3 Kilometer lief die Hertha mehr am Samstag, gewann zudem mehr Zweikämpfe (108 zu 88) und machte es den Schwaben mit ihrer konzentrierten Abwehrarbeit extrem schwer. Nicht einfach wird es allerdings, Dardais Zwölf-Punkte-Plan zu erfüllen: Kommenden Freitag geht es nach Köln, dann steht das direkte Duell mit dem Tabellen-17. Bochum zu Hause an. Ehe es am 34. Spieltag nach Wolfsburg geht. Sicher bleibt: Gewinnen ist wichtig – nicht erzählen. Verlieren bleibt verboten.

Adeyemi überspringt Guilavogui und köpft zum ersten von sechs BVB-Toren ins Wolfsburger Netz - IMAGO/pepphoto / Horst Mauelshagen/IMAGO/pepphoto

5) Spektakulärer BVB jagt die Bayern

Diese Antwort saß. Nach dem Bayern-Sieg in Bremen stand Borussia Dortmund beim Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg unter Druck - und hielt ihm von der ersten Minute an stand. Mit einem teilweise rauschhaft herausgespielten 6:0-Sieg gegen die chancenlosen Gäste aus Niedersachsen untermauerte der BVB seine Titelambitionen, rückte in der Tabelle wieder bis auf einen Punkt an den Ersten aus München heran.

Das sagen die Trainer zu den Partien des 31. Spieltags

"Wir haben heute einfach ein Top-Spiel gezeigt, haben immer wieder die Tiefe gefunden. Dann ist es schwer gegen uns", analysierte Edin Terzic nach Abpfiff. "Wir sind mit der Leistung und dem Spielverlauf sehr zufrieden: Von Anfang bis Ende eine Top-Leistung."

Aus dem starken Borussen-Ensemble ragte Karim Adeyemi noch heraus. Der 1,80 m große Nationalspieler eröffnete den Torreigen mit einem für ihn untypischen Kopfballtor, schnürte nach knapp einer Stunde einen Doppelpack und hätte sogar fast seinen ersten Bundesliga-Hattrick feiern können. Einen Foulelfmeter jagte der Sommerneuzugang als Salzburg allerdings über den Wolfsburger Kasten. Kurz darauf verließ der gefeierte Mann des Tages ernsthaft frustriert den Platz und sendete mit dieser Einstellung auch ein Zeichen nach München: Der BVB will mehr!