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FC Schalke 04 euphorisiert vor Duell mit den Bayern: "Wir können jeden ärgern"

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Beim FC Schalke 04 herrscht Euphorie! Das schien noch vor wenigen Monaten undenkbar, doch nach zwei Siegen in Serie mit jeweils ganz späten entscheidenden Treffern ist der Glaube an den Klassenerhalt bei den Königsblauen größer denn je. Und selbst das Auswärtsspiel in München macht den Akteuren nun keine Angst mehr. Greift S04 damit sogar in den Meisterkampf ein?

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Wer gedacht hätte, dass sich die Geschehnisse des 30. Spieltags nicht toppen ließen, der sah sich nur eine Woche später getäuscht. Nachdem der FC Schalke 04 im Heimspiel gegen den SV Werder Bremen einen 0:1-Rückstand noch gedreht und in der zweiten Minute der Nachspielzeit das entscheidende 2:1 durch Dominick Drexler erzielt hatte, setzten die Königsblauen am 31. Spieltag in Mainz dem Wahnsinn die Krone auf! Zweimal ging S04 in Führung, zweimal glichen die Gastgeber aus. Und dann, tief in einer Nachspielzeit, die aufgrund mehrerer Unterbrechungen zweistellig ausfiel, zeigte Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck auf den Elfmeterpunkt.

Anthony Caci hatte Marius Bülter am Trikot gezogen, nach Ansicht der Video-Bilder am Seitenrand entschied der Unparteiische auf Strafstoß. Und natürlich verwandelte der aktuell in Topform befindliche Bülter diesen zum 3:2 in der zwölften (!) Minute der Nachspielzeit. Es war der späteste Bundesliga-Treffer, seit diese Daten genau erhoben werden (1992). Bislang war das Tor von Lewis Holtby am 25. August 2017 der späteste Treffer - er traf in Minute 100 zum 3:1-Endstand für den HSV in Köln (2. Spieltag 2017/18).

Bülter macht's wie Burgstaller

Was folgte, war grenzenloser Jubel im Gästeblock und darüber hinaus, denn es hatten zahlreiche Schalke-Fans den Weg nach Mainz angetreten, um ihre Mannschaft in diesem so schweren Auswärtsspiel zu unterstützen. "Es sind besondere Momente, wenn man sieht, wie die Fans förmlich ausrasten", freute sich Tom Krauß, Torschütze zum zwischenzeitlichen 2:1, nach der Partie. Er hatte nach 21 torlosen Spielen wieder getroffen und sich damit selbst belohnt. "Ich habe mir vorgenommen, torgefährlicher zu werden. Dass es mir in solch einem wichtigen Spiel gelungen ist, freut mich extrem", erklärte Krauß.

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Der große Held war allerdings einmal mehr Marius Bülter. Denn der 30-Jährige zeichnete nicht nur für den Elfmeter verantwortlich, sondern er hatte auch das 1:0 für Schalke erzielt. Es war sein vierter Doppelpack in der Bundesliga (zwei für Union, zwei für Schalke). Bülter steht nun bei elf Saisontoren, der bisher letzte Schalker mit so vielen Treffern war Guido Burgstaller 2017/18. Der stand allerdings am Ende der Saison bei elf, Bülter hat noch drei Partien übrig. In dieser entscheidenden Saisonphase ist der Angreifer ein echter Trumpf im Kampf um den Klassenerhalt.

Tom Krauß jubelt über sein Tor in Mainz - IMAGO/Patrick Scheiber/IMAGO/Jan Huebner

Schalke 04 muss beim FC Bayern antreten

Zwar sieht das Restprogramm der Königsblauen richtig schwer aus, schließlich warten noch Auswärtsspiele in München und Leipzig sowie ein Heimspiel gegen Frankfurt auf S04, doch die Knappen haben gerade erst bewiesen, dass sie sich vor keinem Gegner verstecken und dazu bereit sind, um jeden Punkt zu kämpfen, selbst wenn die Aufgabe unlösbar erscheint. "Wenn wir uns als Mannschaft und mit dem Support der Fans hochpushen, können wir jeden Gegner ärgern", ist sich Krauß sicher und zeigte damit deutlich, wie groß die Euphorie im Lager der Königsblauen ist.

Plötzlich scheint damit selbst die Partie am 32. Spieltag beim FC Bayern München keine so klare Sache zu sein, wie man es im Normalfall annehmen müsste. Die Bayern sind nicht in ihrer Bestform, Schalke hingegen könnte kaum besser drauf sein. Greift Königsblau am Ende mit einem Punktgewinn (oder gar Sieg) in München dem Revierrivalen Borussia Dortmund im Meisterschaftskampf unter die Arme? Das wird sich am kommenden Samstag zeigen. In jedem Fall können sich die Schalker, die nun bei 30 Punkten stehen, noch lange nicht ausruhen. Oder wie es Krauß ausdrückte: "Jeder Punkt ist wichtig, aber wir sind noch nicht am Ende."