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Es geht zur Sache am 20. Spieltag - © DFL/Getty (1), imago (2)
Es geht zur Sache am 20. Spieltag - © DFL/Getty (1), imago (2)
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20. Spieltag im Fokus: Darüber spricht die Bundesliga

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Thomas Müller beim FC Bayern München in Rekordlaune und die Bayern-Verfolger Borussia Dortmund und 1. FC Union Berlin siegen weiter - die Themen des 20. Spieltags.

1) Dortmund feiert als wär' es 2012

Borussia Dortmund schwimmt 2023 weiter auf der Erfolgswelle. Im sechsten Pflichtspiel feierte das Terzic-Team den sechsten Sieg. Eine makellose Bilanz, wie sie sonst nur der 1. FC Union Berlin aufweist. Beim 2:0-Erfolg in Bremen war wieder einmal die starke Bank maßgeblich am Sieg beteiligt. Jamie Bynoe-Gittens war keine zwei Minuten auf dem Feld, als er den Ball mit links in den Winkel schweißte und damit den Bann brach. Es war der zehnte Dortmunder Joker-Treffer in dieser Spielzeit. Kein anderer Club verströmt so viel Torgefahr von der Bank.

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Diese Qualität der zweiten Garde machte auch Julian Brandt, der in seiner Geburtsstadt groß aufspielte und mit dem zweiten Tor für die Entscheidung sorgte, als entscheidenden Faktor aus. "Wir haben seit dem Winter alle Mann an Bord und können sehr gut nachschießen mit überragenden Spielern. Es ist ein extremes Plus", so der offensive Mittelfeldspieler, der mit sechs Saisontreffern nun gemeinsam mit Youssoufa Moukoko die interne Torschützenliste anführt.

Anders als im Hinspiel, als der BVB ein 2:0 gegen Werder in der Schlussphase noch aus der Hand gab, spielte Dortmund es diesmal sehr souverän herunter. "Wenn wir momentan in Führung gehen, ist es für die Gegner sehr schwer", analysierte Brandt treffend. In 2023 hieß es bei Dortmunder Führung für die Gegner jedenfalls immer 'Game Over'. Dank dieser Steher-Qualitäten der Dortmunder startete Schwarzgelb erstmals seit 2012 wieder mit fünf Siegen in ein Jahr. Damals wurde der Grundstein für die bis heute letzte Meisterschaft gelegt. In der jetzigen Verfassung ist das Dortmund auch 2023 durchaus zuzutrauen.

2) Müller in Rekordlaune: Thomas knipst und holt "Bomber" Gerd ein

Es müllerte mal wieder in der Allianz Arena. Thomas Müller, der den FC Bayern beim 3:0 gegen den VfL Bochum in Abwesenheit des verletzten Manuel Neuer erneut als Kapitän aufs Feld führte, erreichte gegen den Revierclub einen Meilenstein: Mit nun 428 Bundesliga-Einsätzen zog er in der vereinsinternen Rangliste an Namensvetter Gerd Müller vorbei auf Rang drei. Einzig die Torhüter Oliver Kahn (429) und Sepp Maier (473) liegen in dieser Kategorie noch vor dem 33-Jährigen.

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Der historische Anlass schien den zweifachen Triple-Sieger besonders zu motivieren: Nach einer Minute lief er Bochum-Keeper Manuel Riemann im Strafraum an, blockte dessen Schlag ins Seitenaus ab und peitschte die Fans auf den Rängen mit rudernden Armen ein. Knapp vierzig Minuten später nutzte er einen Fehler von Saidy Janko aus und traf aus 20 Metern mit links ins leere Tor - kein Müller-Feiertag ohne eines dieser typischen Müller-Tore mit Schmunzelfaktor.

In der Pause blieb der Rekordjäger in der Kabine - eine Aktion im Hinblick auf das Dienstag anstehende Kracher-Duell in der Champions League gegen Paris Saint-Germain. Nachdem Müller den Tabellenführer mit seinem 141. Bundesligator auf die Siegerstraße gebracht und sich damit auf Platz 19 der ewigen Torjägerliste geschoben hatte, brachten seine Kollegen die PSG-Generalprobe auch ohne ihren Chef-Dirigenten im Schongang nach Hause. Platz eins in der Bundesliga, Thomas Müller in Top-Form - die Bayern scheinen bereit für die entscheidenden Wochen der Saison.

3) Union Berlin bleibt erster Bayern-Jäger

So langsam muss jeder, der den 1. FC Union Berlin nicht als ernsthaften Kandidaten auf den Meistertitel angesehen hat, seine Meinung ändern. Denn die Eisernen ließen sich auch von einem Rückstand im Spitzenspiel beim so heimstarken RB Leipzig nicht aufhalten. Auf den Führungstreffer von Benjamin Henrichs (24.) antworteten die Eisernen nach der Pause durch Treffer von Janik Haberer (61.) und Robin Knoche (72.) per Handelfmeter. Der fünfte Sieg im fünften Bundesliga-Spiel des FCU im Jahr 2023.

Die Tabelle der Bundesliga

Union-Trainer Urs Fischer zeigte sich nach dem Spiel regelrecht begeistert von seinem Team: "Was die Mannschaft wieder für eine Moral und Mentalität gezeigt hat, verdient großen Respekt. Leipzig geht mit der ersten Chance in Führung, aber wir hatten unseren klaren Plan für Hälfte Zwei. Dass die Mannschaft das Spiel am Ende noch drehen konnte, spricht für die Solidarität und das Unermüdliche."

Und auch Torschütze Haberer ergänzte: "Die Moral der Mannschaft hat einfach wieder gestimmt. Wir lassen nicht nach und wollten uns in der zweiten Halbzeit belohnen. Am Ende denke ich, dass der Sieg nicht unverdient ist." Der Rückstand auf Tabellenführer München beträgt damit weiterhin nur einen Punkt. Spätestens in zwei Wochen wird sich zeigen, ob die Berliner wirklich bereit für den ganz großen Wurf sind. Denn dann reisen sie zum FC Bayern.

4) Grifo sorgt für einen besonderen Derby-Sieg

Die schwerste Aufgabe stand für Vincenzo Grifo erst nach Abpfiff an. Als Matchwinner hatte der Spielmacher des Sport-Clubs Freiburg nur ein Ziel – zu den Fans und mit dem Megafon die "Humba" ansagen. Danach ging im Europa-Park Stadion die Party so richtig los. Und besonders für Grifo. Der Deutsch-Italiener hatte zuvor das Spiel gegen den VfB Stuttgart mit zwei verwandelten Elfern gedreht und das Derby zugunsten der Breisgauer mit 2:1 entschieden.

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Zweimal war der italienische Nationalspieler eiskalt geblieben vom magischen Punkt. Und hatte damit sein Torkonto in dieser Saison auf elf Treffer erhöht, mehr als jemals zuvor in seiner Bundesliga-Karriere. Gleichzeitig steht er nun bei sechs verwandelten Elfern in dieser Saison (bei sieben Versuchen) und insgesamt bei 19 von 21. "Er ist auf dem Platz extrem wichtig, in der Kabine vielleicht noch wichtiger. Auf allen Ebenen tut er uns richtig gut", lobte Freiburgs Sportvorstand Jochen Saier seinen Matchwinner.

Aber damit war der Reigen der besonderen Momente und Rekorde für die Breisgauer noch nicht aufgezählt. Es war der sechste Bundesliga-Sieg des SC gegen Stuttgart in Folge. Eine solche Serie war dem Sport-Club noch nie gegen einen Verein gelungen – und nun klappte es ausgerechnet im Derby gegen den großen Nachbarn. Freiburg ist damit seit 13 Heimspielen ungeschlagen. Und es war der erste Sieg ohne Chefcoach Christian Streich seit dessen Amtsantritt. Der Trainer durfte wegen einer Sperre nicht mitmischen. In den drei vorherigen Partien ohne Streich gab es ein Remis und zwei Niederlagen. Jetzt passt es auch ohne den Chef auf der Bank.

5) Die "Alte Dame" lebt: Hertha setzt ein Ausrufezeichen im Abstiegskampf

Bei Hertha BSC gab es am Sonntag einiges zu feiern: Zum einen den ersten Dreier des Jahres, der die Hauptstädter einen Rang nach oben, auf Platz 16 hievte. Zum anderen feierte Marton Dardai seinen 21. Geburtstag – und wie! Der Innenverteidiger brachte die Blau-Weißen in der 52. Minute mit einem sensationellen Strich von einem Linksschuss, der aus knapp 25 Metern wuchtig von der Unterkante der Latte ins Tor flog, mit 2:1 in Führung. "Es war für mich der schönste Geburtstag bislang", sagte Dardai.

Die Zahlen zum 20. Spieltag

"Er ist perfekt im Winkel gelandet. Es war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung", ergänzte das Geburtstagskind. Der 4:1-Sieg war nicht nur so wichtig, weil ein direkter Abstiegsplatz verlassen wurde und erstmals in 2023 gewonnen wurde: Das Wie war mindestens ebenso bedeutsam. Die Gladbacher gingen in der 17. Minute in Führung – die Siegwahrscheinlichkeit der Herthaner lag da nur noch bei zwölf Prozent. Doch Treffer von Jessic Ngankam (30.), Dardai (52.), Derry Scherhant (90.+1) und Dodi Lukebakio (90.+7), resultierend aus einer enormen Energieleistung, sorgten für den vierten Saisonsieg.

"Wir haben die drei Punkte dringend gebraucht", sagte Winter-Neuzugang und Rückkehrer Tolga Cigerci nach den ersten Zählern des Jahres. "Oh wie ist das schön!", sangen die Berliner Fans in der Ostkurve und feierten nach der Partie ihre Spieler für deren Darbietung auf dem Rasen. "Wir haben sehr guten, aktiven Fußball gespielt", befand dann auch Hertha-Coach Sandro Schwarz zu Recht. So kann und muss es für die Abstiegskämpfer aus Berlin weitergehen. Nächsten Sonntag geht es zu formstarken Dortmundern.