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Das Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern
Das Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern

Wo die Leidenschaft zuhause ist

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Nur die wenigsten werden noch das "Stade Monsabert" kennen: Es war im Jahr 1945, als die französische Besatzungsmacht den Betzenberg zu Ehren von General Goislard de Monsabert, dem Befehlshaber der Streitkräfte, umbenannte.

Dies war jedoch nur von kurzer Dauer und noch im Winter des gleichen Jahres erhielt Kaiserslautern den schwer beschädigten Betzenberg zurück und begann auch umgehend mit der Wiederherstellung der Sportanlage.

Diese wurde am 13. Mai 1920 als Sportplatz Betzenberg mit einem Spiel gegen den FC Pfalz Ludwigshafen eröffnet. Damals konnte noch niemand erahnen, dass hier der Grundstein für ein legendäres Stadion gelegt wurde.

Stetige Stadionerweiterung und Modernisierung

Da das Spielfeld nicht die vom DFB vorgeschriebenen Maße hatte, entschied man sich 1953 neben der Spielfeldanpassung außerdem für die erste größere Stadionerweiterung von 18.000 auf 30.000 Zuschauer. Es folgten weitere Umbauten und Erweiterungen in den sechziger und siebziger Jahren.

Am 2. November 1985 ehrte der FCK dann den größten Spieler seiner Vereinsgeschichte: Anlässlich des 65. Geburtstags des Ehrenspielführers der Nationalmannschaft wurde der Betzenberg umbenannt und trägt seit diesem Tag den Namen "Fritz-Walter-Stadion". Zunächst schien nach seiner Umbenennung ein Fluch auf dem "Betze" zu liegen, denn die ersten sechs Heimspiele im "Fritz-Walter-Stadion" konnte Kaiserslautern nicht gewinnen.

Bedingungslose Leidenschaft

Im Jahr darauf wurden auch eine Rasenheizung und die neue Westkurve eingeweiht; jene Fankurve, die in ganz Deutschland berühmt ist für ihre Stimmung und bedingungslose Leidenschaft.

Der letzte Umbau erfolgte im Hinblick auf die WM 2006, nachdem Kaiserslautern den Zuschlag als WM-Spielstätte erhalten hatte. Das Fassungsvermögen steht seitdem bei 48.500 Zuschauern.

Von 1:4 zum 7:4!

Ein unvergessenes Spiel erlebte der damalige Betzenberg in der Saison 1973/74, als die Bayern dort gastierten: 4:1 führten die Münchner nach 57 Minuten, doch in einer sensationellen Schlussphase drehten die "Roten Teufel" das Spiel und gewannen mit 7:4!

Paul Breitner ließ sich in dieser Zeit zu dem Satz hinreißen: "Wir brauchen nicht mehr nach Kaiserslautern zu fahren, die Punkte können wir gleich mit der Post hinschicken." Selbst der bekannte Fangesang "Zieht den Bayern die Lederhosen aus" soll in den 80er Jahren auf dem Betzenberg erfunden worden sein.

Die Schmach der Königlichen

Legendär war auch im März 1982 der 5:0-Sieg über Real Madrid im UEFA-Cup-Viertelfinale. Tore von Friedhelm Funkel (2), Eilenfeldt, Bongartz und Geye sorgten für einen denkwürdigen Europacupabend. Die Schmach der Königlichen ist bis heute die höchste Europapokalniederlage der Madrilenen.

Schmerzvoll hingegen war das Ausscheiden aus dem Europapokal der Landesmeister in der Saison 1991/92, als man bis zur Schlussminute gegen den ruhmreichen FC Barcelona mit 3:0 führte (nach einem 0:2 im Hinspiel), ehe ein Kopfballtreffer von Bakero in allerletzter Sekunde das Fritz-Walter-Stadion in ein Jammertal verwandelte.

Bis heute erstrahlt in 286,5 m Höhe die Spielstätte der "Roten Teufel" über der Stadt Kaiserslautern. Und wie sagte Jürgen "Atze" Friedrich (Ex-FCK-Spieler und -Präsident): "Ohne dieses Stadion wären wir nie Meister geworden - weil der FCK davor schon drei Mal abgestiegen wäre!".