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Matthias Langkamp ist seit Sommer 2009 beim Karlsruher SC
Matthias Langkamp ist seit Sommer 2009 beim Karlsruher SC

"Wir wollen kein Endspiel"

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Karlsruhe - Beim Top-Spiel am vergangenen Montagabend hätte der Karlsruher SC dem FC Augsburg beinahe ein Bein gestellt - beinahe. Am Ende half den Badenern alles Anrennen nicht; der FC Augsburg nahm die drei Punkte mit nach Hause.

Im Interview mit bundesliga.de erklärt KSC-Innenverteidiger Matthias Langkamp, warum dieses Ergebnis, was aufgrund des Tabellenstandes vorauszuahnen war, dennoch schmerzlich ist. Weiterhin schaut er auf das Saison-Finale seines Clubs voraus und analysiert die Chancen auf den Klassenerhalt.

bundesliga.de: Herr Langkamp, gegen den FC Augsburg hat es am Montag ein knappes 0:1 gegeben. Wie schwer wiegt diese Niederlage?

Matthias Langkamp: Wenn man das Spiel gesehen hat, kommt man zu dem Schluss, dass wir nicht hätten verlieren müssen. Allerdings steht am Samstag schon das nächste Spiel an, weswegen wir uns gar nicht so lange damit beschäftigt haben. Direkt nach der Partie gegen Augsburg war es schon enttäuschend, weil einfach mehr drin gewesen wäre.

bundesliga.de: Aber jetzt sind Sie gedanklich schon bei der Vorbereitung auf die nächste Begegnung.

Langkamp: Ja. Das Spiel in Oberhausen ist sehr wichtig für uns, deswegen müssen wir uns gut darauf vorbereiten.

bundesliga.de: Ihr Team war gegen Augsburg ja durchaus offensiv, ist aber nicht belohnt worden. War das einfach fehlendes Glück?

Langkamp: Sicherlich hat das teilweise auch ein wenig mit Glück zu tun. Augsburg hat aber auch geschickt verteidigt und was die Chancen in der ersten Halbzeit angeht, so waren sie sicherlich nicht so klar, als dass man sagen muss: Die hätten drin sein müssen. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann zwar mehr Ballbesitz und haben alles versucht, konnten uns aber keine weiteren Torchancen herausspielen. Von daher muss man sagen, dass ein Unentschieden in Ordnung gewesen wäre, mehr aber auch nicht.

bundesliga.de: Wie schwer wiegt dieser verdiente, aber nicht geholte Punkt im Abstiegskampf dennoch?

Langkamp: So ist Fußball. Augsburg ist eine sehr gute Mannschaft, die zu Recht aufsteigen wird. Das hat man daran gesehen, dass sie die einzige Torchance genutzt und dann hinten dicht gehalten haben. Das gelingt uns leider bisher zu selten. Deswegen stehen wir unten drin, was unseren Ansprüchen und unserer Qualität aber sicherlich nicht entspricht.

bundesliga.de: 64 Gegentore hat der KSC bereits kassiert. Das ist der Top-Wert in der 2. Bundesliga. Inwiefern ist das für jede Partie zusätzlicher Ballast?

Langkamp: Es ist kein Ballast mehr. Mit dem Trainerwechsel haben wir einen großen Schritt nach vorne gemacht. Die Mannschaft ist gefestigter und steht kompakter als zuvor. Die Zeiten, in denen wir zum Teil sehr schlecht gestanden und viele Tore kassiert haben, sind vorbei. Das Spiel gegen Augsburg ist ein gutes Beispiel. Der FCA hatte ja nur ein oder zwei Möglichkeiten. Da hat sich schon etwas verändert.

bundesliga.de: Am kommenden Samstag geht es nach Oberhausen, ein Duell gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Wie entscheidend ist diese Partie?

Langkamp: Sie ist sicherlich sehr wichtig. Wenn man dann noch sieht, dass Osnabrück ein Heimspiel hat, das es durchaus gewinnen kann, muss man sagen, dass wir gegen RWO am besten dreifach punkten müssen. Dennoch dürfen wir nicht den gesamten Fokus auf nur dieses eine Spiel legen. Wir haben insgesamt noch vier Partien und somit genügend Zeit, den Klassenerhalt zu schaffen. Nichtsdestotrotz wollen wir in Oberhausen gewinnen.

bundesliga.de: Worauf muss sich Ihr Team konzentrieren, damit es mit dem "Dreier" auch wirklich klappt?

Langkamp: Für Oberhausen ist es mit die letzte Chance und so werden sie auch auftreten. RWO kommt weniger über das Spielerische, kann aber kämpfen. Außerdem muss sie etwas machen, denn sie muss gewinnen. Deswegen ist es für uns erst mal wichtig, kompakt zu verteidigen und dann durch einzelne Konter gefährliche Nadelstiche zu setzen und vielleicht so auch ein Tor zu schießen.

bundesliga.de: Kommt es Ihnen in dieser Situation denn entgegen, dass man als Gastmannschaft nicht das Spiel machen muss oder ist es ein Nachteil für den KSC, dass diese Partie auswärts stattfindet?

Langkamp: Ich denke nicht, dass es ein Nachteil ist. In den Auswärtsspielen in Bochum und in Aue, bei zwei Aufstiegsaspiranten, haben wir sehr gut mitgehalten und waren zum Teil sogar besser. Daher spielt es für uns im Moment keine Rolle, ob wir auswärts oder zuhause spielen, weil wir im Moment sowohl als auch eine gute Figur abgeben. Und uns werden viele Fans begleiten.

bundesliga.de: Nach Oberhausen stehen noch Düsseldorf, Bielefeld und Union Berlin auf dem Programm. Sind das lösbare Aufgaben oder eher schwere Brocken?

Langkamp: Es ist sicherlich ein Vorteil, dass wir gegen Mannschaften spielen, für die es eigentlich um nichts mehr geht. Bielefeld ist abgestiegen und für Düsseldorf und Union geht weder nach oben noch nach unten noch etwas. Darauf verlassen dürfen wir uns aber nicht. Insgesamt kann man sagen, dass das Spiele sind, die man gewinnen muss.

bundesliga.de: Glauben Sie denn, dass der KSC bis zum letzten Spieltag kämpfen muss oder wird die Rettung schon eher geschafft sein?

Langkamp: Ich hoffe, dass wir nicht bis zum letzten Spieltag zittern müssen und dann gegen Union ein Endspiel haben. Das könnte auch gelingen, sollten wir die nächsten beiden Spiele positiv gestalten.

Das Gespräch führte Gregor Nentwig