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Claus-Dieter Wollitz zeigt sich in jedem Spiel engagiert an der Außenlinie
Claus-Dieter Wollitz zeigt sich in jedem Spiel engagiert an der Außenlinie

"Wir sind dankbar, dass es die Relegation gibt"

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Für den VfL Osnabrück hat die diesjährige Saison der 2. Bundesliga einen 35. und 36. Spieltag. Der Tabellen-Sechzehnte kämpft in der Relegation mit dem SC Paderborn (Fr. ab 20:15 Uhr im Live-Ticker) aus der 3. Liga um den Verbleib in der 2. Bundesliga.

Vor der Partie am Freitag in Paderborn sprach Trainer Wollitz mit bundesliga.de über die Situation in Osnabrück.

bundesliga.de Herr Wollitz, am Freitag müssen Sie mit Ihrer Mannschaft in der Relegation beim SC Paderborn antreten. Wie ist die Stimmung in der Mannschaft und im Umfeld?

Claus-Dieter Wollitz: Alle waren natürlich niedergeschlagen und enttäuscht, das auch zu Recht. Unser Ziel war es, in den 34. Spieltagen den Klassenerhalt zu schaffen. Wenn man am letzten Spieltag die Chance auf den Klassenerhalt hat, da die anderen Mannschaften für uns gespielt haben, und da 1:4 verliert, dann ist es klar, dass man enttäuscht ist. Sonst wäre das kein Fußball und auch nicht Osnabrück. Die Fans begleiten uns sehr emotional und engagiert. Daher muss man dafür Verständnis haben und es ist auch absolut nachvollziehbar. Dementsprechend war auch die Stimmung in der Mannschaft. Ich sage aber immer, Selbstbemitleiden ist die falsche Wahl. Man hat jetzt die Möglichkeit, das zu korrigieren, was man in 34 Spieltagen nicht geschafft hat.

bundesliga.de Sie haben gesagt, dass es keine Schande ist, in die Relegation zu gehen. Wie haben Sie die Mannschaft aufgebaut?

Wollitz: Diese Relegationsspiele gehören mit zur Saison, und jeder wusste, dass es eine Mannschaft erwischen wird. Der VfL Osnabrück gehörte von Beginn an zu diesem Kreis. Meine Spieler müssen nicht denken, dass sie deshalb unser Ziel nicht erreicht haben. Wo es Sieger gibt, sind auch immer Verlierer. So ist auch in den Relegationsspielen. Es wird die Tagesform und Kleinigkeiten entscheiden, da spielen sehr viele Faktoren eine Rolle. Man darf sich nicht hängen lassen, nur weil irgendwas Negatives passiert ist. Man hat immer noch die Möglichkeit es zu korrigieren. Es sind sicher keine einfachen Spiele, aber man darf jetzt nicht sagen, dass Osnabrück sein Ziel nicht erreicht hat. Dann muss man auch sagen, Paderborn hat sein Ziel nicht erreicht. Jetzt geht es darum, wer kann diese Situation am besten meistern, dass es am Ende noch einen positiven Abschluss gibt. Wenn das nicht der Fall ist, muss ich ganz ehrlich sagen, haben wir es nicht verdient, in der 2. Bundesliga zu spielen.

bundesliga.de Sie sind kein Trainer der sich beklagt oder Ausreden sucht. Aber mit Paul Thomik und Pierre de Wit fallen zwei wichtige Spieler aus. Wie schwer wiegt dieser Rückschlag?

Wollitz: Das sollten Außenstehende für ihre Analysen nehmen, ich mache das nicht. Verletze oder gesperrte Spieler gehören einfach dazu. Ich arbeite mit den Spielern, die mir am Freitag und Montag zur Verfügung stehen, und werde mit diesen Jungs das Beste herausholen. Klar hätte ich gerne alle Spieler dabei, aber dann könnte ich auch die ganze Saison nehmen. Paul Tomik, Thomas Reichenberger, Thomas Cichon, oder Darlington Omodiagbe sind in dieser Saison lange ausgefallen. Aber das ist mit zu einfach und auch nicht ausschlaggebend für die beiden Spiele.

bundesliga.de Würden Sie in dieser Situation gerne den Spieler Wollitz in den Reihen haben - einer der die Kollegen mitreißt? Wer kann diese Rolle übernehmen?

Wollitz: Speziell mit Reichenberger und Cichon haben wir sehr erfahrene Spieler, oder auch Matthias Surman, Matthias Heidrich oder Nico Frommer. Aber auch talentierte junge Spieler wie Andreas Schäfer oder Konstantin Engel. Omodiagbe hat bereits Erfahrung im Abstiegskampf. Von der Erfahrung her sollte es reichen, aber es muss die Mischung stimmen. Das haben wir hier in Osnabrück mit unseren Mitteln in den letzten Jahren gut hinbekommen.

bundesliga.de Konnten Sie Ihren Gegner überhaupt beobachten? Paderborns Trainer André Schubert saß am Sonntag in Duisburg auf der Tribüne.

Wollitz: Wir beschäftigen uns die ganze Zeit mit der 3. Liga, um möglichst früh gute Spieler aus dieser Liga nach Osnabrück zu holen. Es war klar, dass es die Relegation gibt, daher hat sich einer aus unserem Trainerteam am Samstag immer ein Spiel angesehen. Zudem haben wir uns ständig mit Union Berlin, Düsseldorf, Unterhaching, Braunschweig oder Paderborn beschäftigt und mehrmals beobachtet. Wir sind also bestens informiert über die Mannschaft und die Spieler. Es wird aber nicht ausschlaggebend sein, wer mehr oder weniger weiß, sondern wer mit dieser Situation umgehen kann.

bundesliga.de Ist es ein Vorteil, dass der VfL im Rückspiel am Montag ein Heimspiel hat?

Wollitz: Es ist dann ein Vorteil, wenn wir am Freitag alles richtig machen und ab der ersten Sekunde zeigen, dass wir zwei Jahre Erfahrung in der 2. Bundesliga haben und schon einiges erlebt haben. Wenn wir ein gutes Ergebnis erzielen und es am Freitag richtig angehen, dann kann es am Montag ein Vorteil sein.

bundesliga.de Wie sehen Sie die Wiedereinführung der Relegationsspiele?

Wollitz: Wir müssen dankbar sein, dass die Relegation wieder eingeführt wurde, da wir als Drittletzter in der letzen Saison noch abgestiegen wären. Allerdings wäre aber auch Nürnberg direkt aufgestiegen. Aber wie ich schon gesagt habe, es gehört einfach zu dieser Saison dazu. Für die neutralen Zuschauer ist es sicher eine tolle Sache. Das macht doch richtig Spaß, denn es geht um richtig was. Ich hatte eigentlich geplant am Donnerstag nach Cottbus zu fahren, Freitag das Relegationsspiel zwischen 3. und 2. Liga zu schauen, Samstag in Berlin das DFB-Pokal Finale, dann die Rückspiele und am Mittwoch in den Urlaub zu fliegen. Das geht jetzt natürlich nicht. Allerdings fehlt den betreffenden Vereinen wichtige Zeit in punkto Kaderplanung und Saisonplanung.

Das Gespräch führte Mark Schnell