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Mannschaft und Fans feiern gemeinsam den ersten Bundesliga-Aufstieg in der Historie des FC Augsburg
Mannschaft und Fans feiern gemeinsam den ersten Bundesliga-Aufstieg in der Historie des FC Augsburg

"Wir freuen uns riesig auf die Bundesliga"

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Köln - Diese Frage wäre ganz sicher eine der schwierigeren für die TV-Sendung "Wer wird Millionär": Wie viele Fanclubs hat der Bundesliga-Aufsteiger FC Augsburg rechts des Flusses Lech, der mitten durch Augsburg fließt? Die korrekte Antwort lautet: keinen! Die Gründe für diese verblüffende Antwort finden sich in der geografischen Besonderheit der drittgrößten Stadt Bayerns.

"Der FC Augsburg ist ein schwäbischer Verein mit Fanclubs bis ins Allgäu. Aber das Gebiet rechts des Lechs ist fest in der Hand der FC Bayern-Fans", erklärt Walter Sianos, der seit 2001 als Fanbeauftragter für den FC Augsburg arbeitet. Doch für Sianos ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann dieser "weiße Flecken" auf der Augsburger Fanclub-Landkarte verschwindet. Denn mit dem ersten Aufstieg in die Bundesliga weicht auch die sonst vornehm-übliche Zurückhaltung der Augsburger.

Wechselvolle Geschichte des FC Augsburg

"Der FC Augsburg bestimmt zunehmend das Stadtbild. Man merkt, dass viele Leute sehr stolz auf den Verein und den Aufstieg sind. Auch an Nicht-Spieltagen tragen viele jüngere Leute Fanartikel, an den Autos sieht man immer öfter FCA-Aufkleber. Das hat es früher nicht gegeben", meint Sianos.

Der Fanbeauftragte hat die wechselvolle Geschichte des FC Augsburg schon lange persönlich begleitet. In den achtziger und neunziger Jahren war der Club in der Drittklassigkeit verschwunden, der Lizenzentzug im Jahr 2000 bedeutete sogar den Abstieg in die viertklassige Bayernliga!

Mehr als 5.000 FCA-Fans nach Berlin

"238 Zuschauer hatten wir im ersten Bayernliga-Jahr gegen ASV Neumarkt. In der Hinrunde haben Fans eine Benefizveranstaltung organisiert, um der Mannschaft das Winter-Trainingslager zu finanzieren", weiß Sianos. Der Zwangsabstieg sorgte aber auch für einen "Jetzt-erst-recht-Effekt" in Augsburg, dem der FCA mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung verdankte. Neue Fanclubs bildeten sich, heute sind es offiziell 45. "Und es werden in Kürze noch mehr dazukommen. Wir haben in den letzten Tagen und Wochen viele Anfragen bekommen, wie man einen Fanclub gründet", so Sianos.

Doch ob organisiert im Fanclub, als Einzelner oder in der Gruppe mit Freunden: Die nächsten Tage stehen für Augsburgs Fußballfreunde ganz klar im Zeichen der Bundesliga-Aufstiegsfeiern. Zum letzten Saisonspiel in der 2. Bundesliga am Sonntag, 15. Mai bei Mit-Aufsteiger Hertha BSC Berlin fahren mehr als 5.000 FCA-Fans.

Feier auf dem Augsburger Rathausplatz

Der Höhepunkt steigt aber selbstverständlich einen Tag später in Augsburg. Auf dem Rathausplatz beginnen am Montagnachmittag die Feierlichkeiten, am frühen Abend wird sich die Mannschaft mit Cheftrainer Jos Luhukay dann wohl auf dem Rathausbalkon zeigen.

"Diese Feiern werden wir alle genießen. Und wir freuen uns schon alle riesig auf die Bundesliga. Dass wir jetzt mit dem FC Bayern in einer Liga spielen, ist der Wahnsinn. Wir sehen das aber alles schwäbisch-realistisch; wir sind im nächsten Jahr der absolute Underdog", meint Sianos.

Fußball-Idole ganzer Generationen hervorgebracht

Doch wer weiß: Vielleicht gelingt es dem FC Augsburg, der in Europameister Bernd Schuster, im dreimaligen WM-Teilnehmer Helmut Haller oder im 54er Weltmeister Ulrich Biesinger Fußball-Idole ganzer Generationen hervorgebracht hat, auch eine erfolgreiche Bundesliga-Ära einzuläuten? Dann natürlich mit der Unterstützung des ersten FCA-Fanclubs rechts des Lechs.