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MSV-Sportdirektor Bruno Hübner mit Trainer Milan Sasic
MSV-Sportdirektor Bruno Hübner mit Trainer Milan Sasic

"Viel besser kann man nicht spielen"

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Duisburg - Am Freitag wird Bruno Hübner 50 Jahre alt. Das passende Geschenk hat der MSV Duisburg seinem Sportdirektor schon gemacht - mit dem Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale.

Entsprechend gelöst gab sich Bruno Hübner nach dem 2:0-Erfolg über Kaiserslautern im Exklusiv-Interview mit bundesliga.de. Der MSV-Sportchef spricht über ein "saugutes" Gefühl, pure Leidenschaft und einen kleinen Wermutstropfen.

bundesliga.de: Bruno Hübner, der MSV Duisburg steht im Halbfinale des DFB-Pokals. Hört sich gut an, oder?

Bruno Hübner: (lacht) Das hört sich sogar saugut an! Ich war vorher schon vorsichtig optimistisch. Wenn die Mannschaft ihr Potenzial abruft, ist so eine Leistung gegen einen Erstligisten in einem Spiel möglich. Das haben wir ja schon in Köln bewiesen. Diese Mannschaft hat Charakter. Und sie wusste, um was es hier für den Verein geht.

bundesliga.de: Was war aus Ihrer Sicht der Schlüssel zum Erfolg?

Hübner: Die Mannschaft hat von der ersten Sekunde an den Pokalfight angenommen. Wir haben Kaiserslautern mit unseren Mitteln beherrscht - also vor allem kämpferisch, taktisch und mit großem Willen. Wir haben kaum Chancen des Gegners zugelassen und trotzdem selbst nach vorne gespielt. Es war ein hochverdienter Sieg - viel besser kann man zuhause nicht spielen.

bundesliga.de: Haben Sie sich selbst gewundert, dass Kaiserslautern so wenige Chancen hatte?

Hübner: Der Gegner war offenbar überrascht, wie wenig Räume wir zugelassen haben und wie willensstark wir an diesem Abend waren. Vielleicht hat Lautern das auch ein bisschen blockiert.

bundesliga.de: Hat ein Stückweit diesmal auch die Leidenschaft den Unterschied ausgemacht?

Hübner: Man hat gesehen, dass dieses Pokalspiel bei uns Leidenschaft pur war. Auch die Stimmung auf den Rängen war fantastisch. Unsere Fans haben uns über 90 Minuten nach vorne gepeitscht und uns so den einen oder anderen Meter auch leicht gemacht.

bundesliga.de: Ist es da der einzige Wermutstropfen, dass das Stadion nicht ausverkauft war?

Hübner: Das stimmt! Wenn man so ein Spiel hat und so eine Leistung zeigt, dann wünscht man sich natürlich um die 30.000 Zuschauer, und nicht nur 23.000. Das ist wirklich schade, vor allem auch für die Mannschaft. Aber vielleicht haben wir ja jetzt im Halbfinale noch einmal die Chance auf ein ausverkauftes Haus.

bundesliga.de: Welchen Gegner hätten Sie denn jetzt gerne auf dem Weg nach Berlin?

Hübner: Natürlich wäre es gut, wenn wir ein Heimspiel hätten. Und gerne auch gegen Cottbus. Das ist eine Mannschaft, die mit uns auf Augenhöhe ist. Aber wir nehmen es, wie es kommt. Das Schlimmste wäre, wenn wir nach München fahren müssen. Bayern ist gerade zuhause einfach eine Übermacht.

bundesliga.de: Haben Sie sich schon einmal den Gedanken erlaubt, dass in der nächsten Saison Sevilla und Tottenham ihre Visitenkarte in Duisburg abgeben könnten?

Hübner: (lacht) Nein, dafür ist es wirklich noch zu früh. Wir genießen jetzt den Moment. Und wir wollen die Stimmung und die Euphorie mitnehmen.

bundesliga.de: Glauben Sie, dass es der Mannschaft schwer fällt, am Wochenende wieder auf Zweitligafußball umzuschalten?

Hübner: Das glaube ich eigentlich nicht. Natürlich war der Pokalfight ein Höhepunkt, und jetzt wartet wieder der Alltag auf uns. Aber darauf müssen wir uns jetzt konzentrieren. Schließlich wollen wir in der Liga auch eine gute Rolle spielen und auf unsere gute Hinrunde aufbauen. Mal schauen, was dabei herauskommt.

bundesliga.de: Wenn Sie am Saisonende wählen könnten: Pokalfinale oder Aufstiegsplatz?

Hübner: Ganz klar Aufstiegsplatz!

Das Gespräch führte Dietmar Nolte