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Dreikampf in der Bundesliga: Rick van Drongelen, Daniel Didavi und Andreas Voglsammer - © DFL Deutsche Fußball Liga
Dreikampf in der Bundesliga: Rick van Drongelen, Daniel Didavi und Andreas Voglsammer - © DFL Deutsche Fußball Liga
2. Bundesliga

Darum sind der VfB Stuttgart, der Hamburger SV und Arminia Bielefeld so stark

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In der 2. Bundesliga hat sich nach sieben Spieltagen ein Trio abgesetzt. Tabellenführer VfB Stuttgart (17 Punkte), der Hamburger SV (16) sowie der DSC Arminia Bielefeld (15) belegen die ersten drei Plätze und haben schon einen kleinen Vorsprung auf den ersten Verfolger 1. FC Heidenheim 1846 (11). bundesliga.de zeigt die Stärken der drei Spitzenteams auf.

VfB Stuttgart

Nach dem Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth, der VfB Stuttgart hatte mit 2:0 gewonnen, blickte Tim Walter auf die vor ihm und seinem Team liegende Woche. Das war nichts Ungewöhnliches, schließlich galt es, nach der verteidigten Tabellenführung das Augenmerk auf den nächsten Gegner zu lenken, der den Platz an der Spitze der 2. Bundesliga ganz sicher streitig machen möchte. Doch Walter bemühte sich nicht, seine Erwartung an die folgenden Tage diplomatisch zu verklausulieren. "Montag ist frei, am Dienstag geht es wieder los, dann fliegen wir am Donnerstag und am Freitagabend gewinnen wir in Bielefeld. So sieht's aus. Was soll ich sonst sagen? Ich bin von meinen Jungs überzeugt, auch wenn sie den Ansprüchen anderer mal nicht genügen."

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Der 43-Jährige sagte das Ganze mit einem Augenzwinkern, so lapidar hätte er sonst sicher nicht über das anstehende Spitzenspiel bei der Arminia gesprochen. Dass der Fußball-Lehrer in seiner Mannschaft das Potential sieht, einen weiteren großen Schritt Richtung Wiederaufstieg zu tun, ist allerdings kein großes Geheimnis. Denn der VfB steht zu Recht da oben. Und er steht zu Recht mit Trainer Walter dort, wo er steht. Denn der Erfolg ist unter anderem auch an seinem Namen festzumachen.

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Tim Walter weiß, wie er mit seinen Spielern umzugehen hat. Hier ist er im Gespräch mit Torhüter Fabian Bredlow - imago images/Pressefoto Baumann

Walter gilt als empathisch, als ein Mann klarer und präziser Worte. Einer, der den Spielern seine Idee von einem offensiven Spielstil nicht nur erklären, sondern implementieren kann. Die Umsetzung klappt bislang schon gut, obschon er sagt: "Das ist ein Prozess und der dauert an. Wir sind erst zehn Wochen zusammen." Die Qualität des Trainers ist jedoch noch kein alleiniger Auslöser für die starke Frühform der Schwaben. Im Kader des VfB tummeln sich - für Zweitliga-Verhältnisse ist das sicher ungewöhnlich - Akteure mit Länderspiel-Erfahrung. Mario Gomez lief 78 Mal für die deutsche Nationalelf auf, Holger Badstuber absolvierte 31, Gonzalo Castro immerhin fünf Partien für die DFB-Auswahl.

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Kurzum: Beim VfB greifen die Räder ineinander, die Rädchen müssen es noch lernen. Das gehört zum Prozess, über den Walter spricht. Schließt er auch ihn erfolgreich ab, wird es schwierig sein, die Schwaben vom Zweitliga-Thron zu stoßen. Arminia Bielefeld wird am Freitag (18.30 Uhr) dennoch den Versuch unternehmen.

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Daniel Didavi lässt sich für sein Tor gegen Greuther Fürth feiern - imago images/Sportfoto Rudel

Hamburger SV

Es mag nicht so recht ins Bild passen, dass der Hamburger SV ausgerechnet im Stadtderby gegen den FC St. Pauli die erste Niederlage der Saison kassierte. Schließlich lastet eine gehörige Portion Prestige auf dieser Begegnung. Nach dem 0:2 rutschte der HSV von Platz eins auf zwei, liegt damit aber immer noch auf einem Aufstiegsrang. Einen Schönheitsfleck aber haben die Hanseaten: Als einziges Team des Spitzen-Trios sind sie nicht ungeschlagen.

Doch unter Trainer Dieter Hecking hat sich die Mannschaft im Vergleich zur Vorsaison stark verbessert. Auffällig war das zuletzt beim 4:0-Erfolg über den FC Erzgebirge Aue. In dieser Partie benötigten die Hamburger für ihre Ausbeute neun Torschüsse. In der Vergangenheit hatte sich der Club deutlich ineffizienter präsentiert.

Josha Vagnoman feiert mit seinen Teamkollegen das Tor gegen Erzgebirge Aue. Der Hamburger SV zeigt sich beim 4:0 besonders treffsicher - imago images/Picture Point LE

Und dann sind da noch die starken Einzelspieler wie zum Beispiel Rick van Drongelen, der sich gegenüber der vergangenen Spielzeit bemerkenswert entwickelt hat. Der 20 Jahre alte Innenverteidiger nimmt sich mehr Zeit für seine eröffnenden Pässe, tritt deutlich reifer und überlegter auf. Dass er aus der Abwehrkette heraus das Spiel eröffnen kann, ist seiner Historie zu verdanken. "Früher habe ich im Mittelfeld gespielt", begründet er seine Fähigkeit für gefährliche Bälle auf die Hamburger Offensivspieler, "Ich muss den Mut haben für diese Bälle. Aber es müssen auch Räume dafür da sein." Gegen Aue waren sie da, und der Niederländer wusste sie perfekt zu nutzen: Das 2:0 durch Lukas Hinterseer legte er indirekt mit einem Anspiel auf Vorbereiter Martin Harnik auf, anschließend setzte er ihn beim 3:0 als Torschützen in Szene. "Ricks Bälle waren überragend", sagte Harnik nach dem Spiel.

HSV schlägt Aue 4:0

Und auch Harnik ist einer der wichtigen Erfolgsparameter für den HSV. Seine Läufe in den Rücken der Abwehr markieren einen entscheidenden Unterschied im Vergleich zur Vorsaison, in der dieses taktische Mittel nur selten zu sehen war. Daran nehmen sich die übrigen Offensivspieler ein Beispiel: Auch Hinterseer und Aaron Hunt versuchen sich immer wieder mit Tiefenläufen. Van Drongelen gefällt das: "Wir haben viel Bewegung im Mittelfeld und im Angriff."

Im prestigeträchtigen Duell mit dem FC St. Pauli kassierte der HSV seine bisher einzige Niederlage - Oliver Hardt/Bundesliga/Bundesliga Collection via Getty Images

DSC Arminia Bielefeld

Im Osten Westfalens hat man die Aussagen von Stuttgarts Trainer Tim Walter mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aufgenommen. Eine Reaktion auf die Siegessicherheit des Kontrahenten am kommenden Freitag hat es bisher nicht gegeben. Aber vermutlich würden Trainer Uwe Neuhaus und seine Spieler darauf genauso stoisch antworten, wie sie in Wiesbaden mit der für sie neuen Situation, plötzlich in Rückstand zu geraten, umgegangen sind. Da bog der DSC Arminia Bielefeld nach einem Blitzstart des Aufsteigers ein 0:1 in ein 5:2 um und untermauerte damit nicht nur den Anspruch, zur Zweitliga-Spitze zu gehören.

5:2 in Wiesbaden: Arminia Bielefeld festigt Spitzenplatz

In dieser Partie offenbarte sich auch, welche Offensivkraft dem Neuhaus-Team innewohnt. Und diese für alle Gegner beängstigende Statistik von 19 Treffern nach sieben Spieltagen hat ein Gesicht. Besser gesagt: Zwei Gesichter, denn Fabian Klos und Andreas Voglsammer besorgten gemeinsam bisher schon zehn Treffer für Bielefeld, das über den stärksten Angriff der 2. Bundesliga verfügt.

Beim Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden drehte Arminia Bielefeld zuletzt ein 0:1 in ein 5:2. Hier freuen sich die Ostwestfalen über den Treffer zum 1:1 - imago images/Jan Huebner

Rang drei in Liga zwei, bisher noch ungeschlagen - und dabei auch noch schwierig auszurechnen. Joan Simun Edmundsson erzielte schon drei Tore und legte zweimal vor, Marcel Hartel glänzte bereits viermal als Vorbereiter. Manuel Prietl (zwei Tore, ein Assist) kann ebenfalls gefährlich werden. Das sind Argumente, die gegen den scheinbar unumstößlichen Optimismus von Stuttgart-Trainer Tim Walter sprechen.

Arminia Bielefeld funktioniert so, wie Trainer Neuhaus sich das vorstellt. "Ein sehr ereignisreiches Spiel mit vielen Aktionen und tollen Momenten", sagte er etwa über das 5:2-Spektakel beim SV Wehen Wiesbaden. Und obschon Neuhaus sich an den beiden Gegentreffern störte: Die Ostwestfalen haben sich schon früh zu einer Spitzenmannschaft entwickelt. Das liegt auch daran, dass die Neuzugänge sich hervorragend integriert haben. Auch sie können mit dazu beitragen, dass der DSC lange in der Gruppe der Top-Teams mithalten kann.

Dominik Hamers

Marcel Hartel ist ein weiterer gefährlicher Mann in der Bielefelder Offensive - imago images/Jan Huebner