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Die SG Dynamo Dresden muss den bitteren Gang in die 3. Liga antreten (© Imago)
Die SG Dynamo Dresden muss den bitteren Gang in die 3. Liga antreten (© Imago)

Unter Tränen runter

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Dresden - Es war das Ende einer von Anfang an verkorksten Saison. Trainer Peter Pacult war nach der Relegation gegen Osnabrück fast schon entlassen, bekam dann aber doch noch eine Chance. Diese währte genau vier Spiele, dann stand auf dem Konto noch immer kein Sieg, aber eine Trainerentlassung. Unter dem als Interimscoach eingesprungenen Sportdirektor Steffen Menze folgten dann zwei weitere Partien ohne Dreier. Am 4. September trat dann der neue Cheftrainer Olaf Janßen sein Amt an - und begann, na klar, mit drei sieglosen Spielen.

Janßen bewegt nicht viel

Als Dynamo schließlich am zehnten Spieltag erstmals in dieser Spielzeit wieder eine Partie gewann (2:0 gegen Aalen), war das erste Drittel der Saison praktisch schon vorbei. Und die SGD stand dort, wo sie auch am Ende ins Ziel einlaufen sollte: Auf einem direkten Abstiegsplatz.

Unter Janßen, für den es der erste richtige Job als Cheftrainer war, wurde die Mannschaft zwar körperlich fitter, aber fußballerisch bewegte sich kaum etwas. Am Ende fehlte den Dresdner im Abstiegskrimi gegen Arminia Bielefeld ein Törchen, um die Relegation zu erreichen.

Nun muss der achtmalige DDR-Meister, der von 1991 bis 1995 in der Bundesliga gespielt hatte, wieder den Gang in die Drittklassigkeit antreten. Von dort war der Club aus der Elbstadt 2011 per Relegation gegen den VfL Osnabrück aufgestiegen. Vor einem Jahr hatten die Schwarz-Gelben, ebenfalls gegen Osnabrück in der Relegation, die Klasse gerade noch halten können und waren damit zum ersten Verein avanciert, der sich als klassenhöheres Team in der Relegation zwischen 2. Bundesliga und 3. Liga durchsetzen konnte. Nun hat es nicht einmal zu Platz 16 gereicht.

Fünf Siege sind zu wenig

"Der direkte Abstieg ist enttäuschend, das hatte ich nicht erwartet. Ich habe gedacht, dass wir das Spiel gewinnen würden", gestand Dynamo-Legende Hans-Jürgen "Dixie" Dörner. "Mit nur fünf Siegen aus 34 Spielen muss man einfach absteigen", räumte der 63-Jährige ein. Langjährige und verdiente Dynamo-Spieler wie Benjamin Kirsten oder Robert Koch schlichen nach dem Spiel gegen Bielefeld unter Tränen vom Platz und fanden kaum Worte für das Drama.

Schon drei Monate zuvor musste auch Sportdirektor Steffen Menze, der seinen Abgang zum Saisonende ohnehin schon angekündigt hatte, vorzeitig seinen Hut nehmen. Genau wie der kaufmännische Geschäftsführer Christian Müller wurde Menze Anfang Februar freigstellt. Menzes Nachfolger wurde Ralf Minge, dessen Vorgänger er war.

Neuanfang notwendig

Auf Minge und den neuen kaufmännischen Geschäftsführer Robert Schäfer wartet jetzt eine Herkulesaufgabe. Viele Spielerverträge haben für die 3. Liga keine Gültigkeit, einen neue Mannschaft muss zusammengestellt werden. Aus Sicht von Dixie Dörner aber eher ein Vorteil: "Wir können und müssen jetzt einen Neuanfang machen", so das SGD-Aufsichtsratsmitglied. Allerdings, das ist schon jetzt klar, wird der Neuanfang unter schwierigsten finanziellen Bedingungen stattfinden. Ein direkter Wiederaufstieg ist nicht unbedingt zu erwarten.

Andre Anchuelo