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Wie der große Bruder spielt Rani Khedira auf der Sechs. Bei RB Leipzig hat er sich aus dem Schatten von Weltmeister Sami heraus gespielt
Wie der große Bruder spielt Rani Khedira auf der Sechs. Bei RB Leipzig hat er sich aus dem Schatten von Weltmeister Sami heraus gespielt

Typen der Hinrunde: Rani Khedira

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Nürnberg - Im Sommer wechselte er von der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart zum Zweitliga-Neuling RB Leipzig. Auf Anhieb wurde der 20-Jährige dort zum Stammspieler und Leistungsträger.

Der Wechsel war hilfreich

Fast sieben Jahre Altersunterschied liegen zwischen ihnen, dennoch wird Rani Khedira oft mit seinem älteren Bruder Sami verglichen. Nicht nur von der Statur her ähneln sich die beiden Söhne einer Deutschen und eines Tunesiers. Sie spielen beide auch zumeist im defensiven Mittelfeld. Und beide begannen ihre Karriere in der Jugend des VfB Stuttgart.

Doch anders als Sami Khedira, der mit seinen 27 Jahren bei Real Madrid spielt und mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft, der Champions League sowie der deutschen und spanischen Meisterschaft schon fast alles erreicht hat, steht Rani noch ganz am Anfang seiner Profikarriere. Dafür war der Wechsel vom VfB nach Leipzig im vergangenen Sommer offenbar sehr hilfreich. Zwar hatte Rani in Stuttgart bereits mehrere Bundesliga-Einsätze bekommen, seine Perspektive dort war aber unklar. So kam dem deutschen Junioren-Nationalspieler das Angebot von Zweitliga-Aufsteiger Leipzig gerade recht.

Zusätzlicher Vorteil des Wechsels: Rani wird nicht mehr als "Bruder von Sami" wahrgenommen. "Es ist schon ein schönes Gefühl, als eigenständige Person gesehen zu werden", sagte er kürzlich in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung und erläuterte: "Ich werde als Rani gehandelt und nicht als der Bruder von Sami."

Sein Topfakt:

    Der Weltmeister-Bruder ist Leipzigs zweikampfstärkster Mittelfeldspieler (57 Prozent gewonnene Duelle).

Sofort Stammspieler bei den Sachsen

Auch sportlich hat sich der Wechsel ausgezahlt. Rani Khedira wurde bei den Sachsen sofort zum Stammspieler. Von den 19 Partien vor der Winterpause verpasste er eine einzige wegen einer Gelbsperre. Ansonsten stand er auf der im modernen Fußball so wichtigen Position als Sechser immer in der Startelf - das schaffen auch in der 2. Bundesliga nicht viele Spieler seines Alters.

Physisch ist Khedira schon top. Sein Offensivspiel lässt teilweise aber noch zu wünschen übrig. Trotz seiner bereits 83 Ligaspiele als Profi in der 3. Liga bis zur Bundesliga erzielte Khedira erst ein einziges Tor. Bei RB wartet der Mittelfeldspieler noch auf einen Treffer und seine einzige Torvorlage verbuchte der 1,88-Meter-Mann erst im letzten Spiel vor der Winterpause.

Dürftige Torausbeute

"Gerade auf meiner Position im defensiven Mittelfeld habe ich Aufgaben, die wichtiger sind als das bloße Toreschießen", sagte Khedira zu der Problematik kürzlich in einem Interview mit Spox.com und fügte an: "Dem Trainer und mir ist es wichtig, dass dies zufriedenstellend erledigt wird." Dass dies tatsächlich recht gut gelingt, zeigt ein Blick auf die Tabelle der 2. Bundesliga. Der verrät, dass RB zwar insgesamt nur Siebter ist, aber in punkto Gegentore Erster - lediglich zwölf Mal klingelte es im Leipziger Gehäuse.

"Aber klar, unsere Torausbeute ist schon dürftig", räumt Khedira ein. "Der Trainer fordert in den Abschlusssituationen von mir, noch mehr Willen zu entwickeln und mit aller Macht die Bude auch erzielen zu wollen." Sollte ihm das nach der Winterpause gelingen, dürfte Rani Khedira trotz seines Wechsels von Stuttgart nach Leipzig demnächst noch mehr mit Vergleichen zu seinem großen Bruder konfrontiert werden. Der ist zwar auch nicht gerade ein Goalgetter, erzielte auf dem Weg zu seinen zahlreichen großen Titeln aber doch den einen oder anderen Treffer.

André Anchuelo