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Auch Daniel Adlung (l., gegen David Solga) konnte die 1:2-Niederlage von Energie nicht verhindern
Auch Daniel Adlung (l., gegen David Solga) konnte die 1:2-Niederlage von Energie nicht verhindern

Turbulente Tage in Cottbus

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Dresden - Das Spiel eins nach Ende der Ära Claus-Dieter Wollitz brachte noch nicht die erhoffte Besserung: Der FC Enerige Cottbus verlor bei Dynamo Dresden mit 1:2. Damit holten die Lausitzer aus den letzten sieben Partien nur einen Sieg.

Im ersten Spiel unter Interimscoach Markus Feldhoff kombinierte sich der FCE zwar gefällig durchs Mittelfeld. Doch der letzte Pass kam viel zu selten, das einzige Tor durch Dimitar Rangelov, das den Cottbusern zwischenzeitlich noch einmal Hoffnung auf einen Punktgewinn gab, war eher der individuellen Klasse des Bulgaren geschuldet. Bezeichnend: Der FC Energie hatte mehr Ballbesitz (54 zu 46 Prozent), aber nach Torschüssen stand es am Ende sieben zu 18 aus Sicht der Gäste.

Feldhoff der "Anti-Wollitz"

Der ehemalige Bundesligaspieler Feldhoff (158 Einsätze für Uerdingen, Leverkusen, Mönchengladbach, Wolfsburg und Cottbus) war 2009 gemeinsam mit "Pele" Wollitz als dessen Assistent vom VfL Osnabrück an die Spree gewechselt. Seit der am Donnerstag vergangener Woche verkündeten einvernehmlichen Trennung von Energie Cottbus und Wollitz, der voraussichtlich wieder als Trainer nach Osnabrück zurückkehren wird, fungiert der frühere Offensivspieler als Interimscoach. Trotz der langjährigen Zusammenarbeit mit Wollitz ist Feldhoff im Gegensatz zu seinem ehemaligen Chef ein ruhiger Vertreter seiner Zunft, seine Halbzeitansprache in Dresden sei entsprechend weniger laut gewesen, äußerten die Energie-Spielern hernach.

Nach der Niederlage in Dresden sagte Feldhoff: "Wir sind sehr enttäuscht." Zwar lobte der 37-Jährige den Auftritt seines Teams. Vor allem im ersten Durchgang habe seine Elf "so agiert, wie ich es mir gewünscht habe. Sehr diszipliniert, immer nah am Ball." Dennoch musste auch der gebürtige Oberhausener konstatieren: "Wir schaffen es derzeit nicht, uns für ordentliche Auswärtsauftritte auch mal zu belohnen." Den "Schalter", den Wollitz zuletzt bei seinen Spielern "nicht mehr gefunden" hatte, scheint auch Feldhoff noch zu suchen.

Bommer kommt erst 2012

Klar war von vornherein, dass der ehemalige Stürmer nur eine Zwischenlösung sein wird. Ab 1. Januar wird Rudi Bommer neuer Cottbuser Cheftrainer. Am Wochenende war spekuliert worden, ob der ehemalige deutsche Nationalspieler (sechs Länderspiele), der sich die Partie in Dresden vor Ort ansah, schon diese Woche sein neues Amt übernimmt. Der 417-malige Bundesligaspieler (Düsseldorf, Uerdingen, Frankfurt) steht bis Jahresende noch beim Drittligisten Wacker Burghausen unter Vertrag.

Nach Burghausens 4:2 gegen Carl Zeiss Jena am Sonnabend kam es einer bizarren Pressekonferenz, auf der sich Bommer hitzige Wortgefechte mit Wacker-Vizepräsident Klaus Schultheiss geliefert hatte, eine vorzeitige Trennung schien nicht mehr abwegig. Doch am Montag stellte der Burghausener Vereinschef Hans Steindl klar: Bommer bleibt bis Jahresende.

Neues Selbstvertrauen durch Bommer?

Der 54-Jährige, dessen bisherige Trainerstationen neben Burghausen auch Duisburg, Saarbrücken und 1860 München waren, steht mit den Salzachstädtern aktuell auf Platz 7 der 3. Liga, mit nur drei Zählern Rückstand auf Rang 3. Mit seiner Erfahrung und Routine soll Bommer, der wie Felix Magath in Aschaffenburg geboren wurde, den Lausitzern wieder neues Selbstvertrauen geben.

Für das letzte Spiel im Kalenderjahr 2011, am Sonntag gegen den MSV Duisburg, geht es nur noch darum, den Kader voll zu bekommen und den leidgeplagten FCE-Fans möglichst "ein vernünftiges Weihnachtsgeschenk" zu machen, wie Kapitän Marc Andre Kruska forderte. In Dresden fehlten verletzungs- und krankheitsbedingt mit Thorsten Kirschbaum, Uwe Hünemeier, Markus Brzenska, Christopher Schorch, Martin Fenin, Dennis Sörensen und Marco Kurth sage und schreibe sieben Akteure.

Ob von diesen schon jemand für die Partie gegen den MSV zurückkehrt, ist fraglich. Zudem waren Leonardo Bittencourt, Dimitar Rangelov und Ivica Banovic zuletzt angeschlagen. Zu allem Überfluss handelten sich in Dresden mit Christian Müller und Daniel Adlung auch noch zwei Spieler ihre fünfte gelbe Karte ein und fallen damit gegen die "Zebras" aus. Sollten die Lausitzer gegen Duisburg nicht punkten, würden sie definitiv auf einem zweistelligen Tabellenplatz überwintern.

Aus Dresden berichtet André Anchuelo