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Enttäuscht? Zufrieden? Dynamo Dresdens Robert Koch, Christian Fiel und Lars Jungnickel (v.l.) holten einen Punkt gegen Hansa Rostock
Enttäuscht? Zufrieden? Dynamo Dresdens Robert Koch, Christian Fiel und Lars Jungnickel (v.l.) holten einen Punkt gegen Hansa Rostock

Sturmflaute bei Dynamo

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Dresden - Das magere 1:1-Heimremis gegen den Ostrivalen Hansa Rostock zeigte es deutlich: Dynamo Dresden hat ein Sturmproblem. Sportdirektor Steffen Menze sucht weiter fieberhaft nach neuen Angreifern, die aber möglichst nichts kosten sollen.

Obwohl die Sachsen im Duell mit dem Mitaufsteiger von der Küste in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft waren und sich mehrere hochkarätige Chancen erspielten, ging es ohne Tore in die Kabine. "Marcel Heller war am Anfang vom Gegner kaum zu halten", hatte Dresden-Trainer Ralf Loose beoachtet. "Leider hat er die Chancen nicht in Treffer umgemünzt." Tatsächlich hätte der flinke Offensivmann, der praktisch als zweiter Stürmer neben Pavel Fort agierte, die "Gelb-Schwarzen" im Alleingang zum Sieg führen können.

Chancentod Heller selbstkritisch

Der erstligaerfahrene Neuzugang aus Frankfurt war nach der Partie selbstkritisch: "Mit den Chancen, die wir hatten, müssen wir effektiver umgehen. Gerade auch ich bei meinen zwei Riesenchancen." Man tut dem 25-Jährigen wohl nicht unrecht, wenn man seine vergebene Möglichkeit aus der 24. Minute als Bewerbung für den Frank-Mill-Gedächtnispreis wertet: Erst traf Heller den linken Pfosten, der Abpraller kam erneut zum früheren U21-Nationalspieler, doch statt den Ball aus wenigen Metern ins leere Tor zu schieben, schoss er rechts am Gehäuse vorbei. "So viel Pech hatte ich wohl noch nie", gab sich der Flügelfitzer hinterher ratlos. "Ich kann mir das selbst nicht erklären."

Fort trifft erstmals

"Ein Zähler ist natürlich zu wenig bei einem Heimspiel", erklärte der unglückliche Heller nach der Partie, "drei Punkte waren hier eingeplant." Immerhin traf der einzige echte Stürmer im Dynamo-Kader, Ex-Armine Pavel Fort, in der 76. Minute zum Ausgleich. Doch das Tor kam mehr als glücklich zustande. Der Tscheche schoss Hansa-Innenverteidiger Michael Wiemann an, von dem prallte die Kugel ans Bein von Rostocks Keeper Müller und von dort ins Tor. "Ich freue mich besonders für Pavel Fort, dass er den verdienten Ausgleich erzielt hat", so Loose. In der Pause hatte der Dresdner Trainer seinen Stürmer noch kritisiert, weil "er in der ersten Halbzeit zu weit weg vom Tor agiert hat."

Doch es bleibt dabei: Dynamo ist im Sturm unterbesetzt. Das zeigen auch die 18 Torschüsse, von denen 17 ungenutzt blieben. Das sieht auch Loose so: "Wir haben nur die zwei Optionen: Entweder mit Pavel Fort vorne und einem schnellen Mann an seiner Seite. Oder aber Fort alleine vorne und dazu schnelle Flügelspieler." Ein zweiter Knipser muss her.

Kandidaten im Test

Zwar soll Sportdirektor Steffen Menze mit Hochdruck an der Verpflichtung weiterer Stürmer arbeiten, doch Geld ist wenig vorhanden und richtig aufgedrängt hat sich noch kein Kandidat. Der zuletzt gehandelte kamerunische Testspieler Didier Tayou (22, zuletzt in Saudi-Arabien aktiv) konnte noch nicht endgültig überzeugen. Der Brasilianer José-Ricardo dos Santos (27) sollte ebenfalls noch weiter getestet werden, ist jetzt aber verletzt.

Auch die nächsten Gegner offenbaren die Dringlichkeit des Dresdner Sturmproblems. Am Samstag kommt im DFB-Pokal mit Bayer Leverkusen der deutsche Vize-Meister, der in der letzten Saison die viertbeste Abwehr im Oberhaus stellte. Eine Woche später geht es in der 2. Bundesliga nach Fürth. Die Franken haben zuletzt bei Union zu Null gespielt, Keeper Max Grün zeigte sich stark formverbessert. Ein Fort alleine wird da wohl nicht reichen.

Aus Dresden berichtet Andre Anchuelo