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Thomas Meggle (M.) und Mark Rzatkowski (l.) können sich am Ende der Fangala "Ein Kessel Braun-Weißes" über den Sieg freuen - © © Ariane Gramelspacher
Thomas Meggle (M.) und Mark Rzatkowski (l.) können sich am Ende der Fangala "Ein Kessel Braun-Weißes" über den Sieg freuen - © © Ariane Gramelspacher

St. Pauli feiert Ewald Lienen und sich selbst

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Köln - Es gibt Konstellationen im Fußball, die passen einfach perfekt zueinander. Die Verbindung des FC St. Pauli zu seinem Trainer Ewald Lienen ist so eine. Nach nicht einmal zwölf Monaten im Amt ist der 61-Jährige schon eine absolute Kultfigur des Kiezclubs. Wie groß die Liebe der Fans zu ihrem Trainer ist, wurde auf der Fangala "Ein Kessel Braun-Weißes" deutlich, als mehr als 1.000 Anhänger Lienen frenetisch feierten. Aber der Reihe nach.

Club-Legende als Schiedsrichter

Autor und St. Pauli-Fan Christoph Nagel führte am 13. November durch einen launigen Abend, bei dem zwei Teams in einem "Schlag den Raab" ähnlichen Modus gegeneinander antraten. Sowohl "Team Braun" mit Jan-Philipp Kalla, Dennis Rosin, Nico Empen, Marc Rzatkowski und Sportdirektor Thomas Meggle als auch "Team Weiß" mit Robin Himmelmann, Svend Brodersen, Sören Gonther, Andrej Startsev und Co-Trainer Abder Ramdane waren exzellent besetzt. Beide Mannschaften wurden jeweils durch drei Fans komplettiert.

Um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten wurde mit Ralph Gunesch eigens ein St. Pauli-Idol aus Ingolstadt eingeflogen. "Felgen-Ralle", der von 2003-2006 und 2007-2012 für die Kiezkicker die Schuhe schnürte, wurde begeistert empfangen und gab den warmen Empfang direkt zurück: "Es ist jedes Mal wie nach Hause kommen, wenn ich hier bin", erklärte der ehemalige Verteidiger.

Im ersten Spiel des Abends, einer Ausgabe von "Wer wird Milieunär", setzte sich Team Braun um "Schnecke" Kalla durch. Das anschließende Bilderrätselspiel, in dem es galt Verantwortliche des FC St. Pauli anhand von Kinderbildern zu erkennen, triumphierte Team Weiß. Ein Kopf an Kopf Rennen bahnte sich an.

Dann hatte Ewald Lienen seinen großen Auftritt. Schon auf dem Weg zur Bühne wurde der erfahrene Fußballlehrer lautstark besungen. Dazu wurde der Klassenerhaltssong von Fettes Brot und Niels Frevert kurzerhand umgedichtet. Statt "Ewald Lienen, es reicht, wenn wir auf Platz 15 stehn - Ewald Lienen, wenn’s mehr wär: Könnt ich eh nicht mit umgehn", hieß es nun "Ewald Lienen, es reicht wenn wir auf Platz 2 stehen – Ewald Lienen, wenn’s mehr wär: Könnten wir eh nicht mit umgehen." So schnell ändern sich die Zeiten am Millerntor.

"Movember"-Experte Ewald Lienen

Passend zum "Movember" sollte Lienen alte Weggefährten allein an der Gesichtsbehaarung erkennen. Eine nicht immer leichte Aufgabe, die der Coach der Kiezkicker aber souverän absolvierte. Vier von acht Bildern löste er korrekt auf. Team Weiß hatte diese Quote zuvor exakt vorhergesagt und heimste die nächsten Punkte ein. Vorteil Himmelmann, Gonther und Co.

Das "Sprücheduell", bei dem sich Mannschaftskapitän Sören Gonther (Team Weiß) und U23-Stürmer Nico Empen (Team Braun) mit legendären Weisheiten der Clubhistorie duellierten, endete unentschieden. Selbst das Zitat "Wir schlagen den HSV auch auf dem Mond" von Thomas Meggle aus dem Jahr 2002 brachte Team Weiß keinen Vorteil.

Also musste im letzten Spiel des Abends die Entscheidung fallen. Im Pfandbecher wettstapeln stellten sich beide Teams ein wenig unglücklich an. Beide Bauwerke stürzten kurz vor dem Ende der Zeit in sich zusammen. Bei Team Weiß blieb aber zumindest eine kleine Ruine stehen. Das reichte Schiedsrichter Gunesch, um Thomas Meggle und seine Crew zu den Siegern zu erklären. Gewonnen haben an diesem Abend vor allem das Projekt "Viva con Agua" und die Museumsinitiative "1910 e.V.", denen die Einnahmen des Abends zu Gute kommen. Und Ewald Lienen, dem die Halle zu Füßen lag.

Florian Reinecke