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Erik Meijer ist seit Jahresbeginn Geschäftsführer Sport bei Alemannia Aachen
Erik Meijer ist seit Jahresbeginn Geschäftsführer Sport bei Alemannia Aachen

"Ruhig sitze ich nicht auf der Tribüne"

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Erik Meijer war schon immer ein gradliniger Typ, einer, der sich Herausforderungen gern stellte - auf dem Rasen und abseits des Platzes. Seit Jahresbeginn tut er dies in einer neuen Position. Meijer ist Geschäftsführer Sport bei Alemannia Aachen.

Im Gespräch mit bundesliga.de erklärt der Niederländer, was ihn an der neuen Aufgabe reizt. Er verrät aber auch, dass es ihm nicht leicht fällt, "nur noch" Zuschauer zu sein. Meijer spricht über die knappe Niederlage bei St. Pauli und das kommende Spiel gegen den Tabellenführer. Außerdem blickt er zu seinem Ex-Team HSV und dessen Neuverpflichtung Ruud van Nistelrooy.

bundesliga.de: Herr Meijer, sie sind jetzt seit rund einem Monat in Ihrem neuen Amt als Geschäftsführer Sport tätig. Was waren die ersten Herausforderungen, die Sie dabei erwartet haben?

Erik Meijer: Viel telefonieren! Normalerweise lade ich meinen Handy-Akku alle zwei bis drei Tage auf. Jetzt zwei Mal am Tag. Und natürlich habe ich viele Gespräche geführt. Ich wollte wissen, was genau ich hier vorfinde.

bundesliga.de: Was reizt Sie an der Aufgabe Geschäftsführer Sport?

Meijer: Die Alemannia liegt mir immer noch am Herzen, ich habe 2006 hier meine Karriere beendet und bin jetzt immer noch beim Club. Ich habe die Möglichkeit, vieles nach meinen Vorstellungen zu gestalten, das ist eine Herausforderung - und die liebe ich.

bundesliga.de: Sie selbst haben 104 Pflichtspiele für Aachen absolviert. Können Sie denn bei jedem Spiel ganz ruhig auf der Tribüne sitzen, oder würden Sie sich ab und an gern noch mal selbst die Fußballschuhe schnüren?

Meijer: Wenn ich unser neues Stadion sehe, wäre ich schon gern noch mal zehn Jahre jünger. Ruhig sitze ich bestimmt nicht auf der Tribüne, aber dennoch mit der nötigen Distanz, um Dinge richtig einordnen zu können.

bundesliga.de: Nach fünf Spielen ohne Niederlage gab es zuletzt bei St. Pauli ein 0:1. Was war ausschlaggebend dafür, dass es diesmal keine Punkte für Aachen gab?

Meijer: Wir haben kein Tor erzielt. Beide Mannschaften haben eine Halbzeit dominiert, nur hat St. Pauli auch Kapital daraus geschlagen.

bundesliga.de: Die Liste der verletzten Spieler der Alemannia wird länger und länger. Dennoch präsentiert sich die Mannschaft seit Wochen in guter Form. Wie schafft es Michael Krüger, das Team immer wieder zu motivieren und richtig aufzustellen?

Meijer: Manchmal liegt in solchen Situationen wie bei uns auch eine Chance, andere Spieler rücken nach und können sich beweisen. Wir sind im Profifußball, da kann ich nicht sagen: Wir haben viele Verletzte, lass uns die Saison in die Tonne treten.

bundesliga.de: Trotz des Lazaretts hat sich Aachen in der Rückrunde noch nicht auf dem Transfermarkt verstärkt. Werden Sie in dieser Hinsicht noch aktiv werden?

Meijer: Warten Sie es ab.

bundesliga.de: Am 20. Spieltag empfängt Aachen den 1. FC Kaiserslautern. Der Tabellenführer ist holprig in die Rückrunde gestartet. Wie schwer wird es dennoch, gegen die Pfälzer zu bestehen?

Meijer: Das hängt auch davon ab, wie schwer wir es denen machen. Sie sind sicher etwas verunsichert und wollen zurück in die Erfolgsspur. Wir werden davor sorgen, dass es nicht allzu gemütlich wird am Montagabend.

bundesliga.de: Aachen liegt 13 Punkte vor Platz 16 und acht Punkte hinter Platz 3 - also irgendwo im "Niemandsland". Was kann die Mannschaft denn in dieser Saison noch erreichen?

Meijer: Ich habe es eben schon mal gesagt: Wir sind Profis und wollen jedes Spiel gewinnen, egal wie die Konstellationen drum herum sind. Die Saison ist noch lang, mal sehen, wie weit wir es schaffen.

bundesliga.de: Zum Abschluss noch ein kurzer Blick in die Bundesliga. Sie haben drei Jahre beim HSV gespielt. Die Hamburger haben gerade Ruud van Nistelrooy an die Elbe geholt. Was bedeutet die Verpflichtung Ihres Landsmanns für den HSV und für die Bundesliga?

Meijer: Der HSV hat mit Holländern tolle Erfahrungen gemacht - Rafael van der Vaart, Huub Stevens, Erik Meijer… Jeder Star tut der Bundesliga gut, und Ruud ist sicher einer der besten Stürmer des letzten Jahrzehnts. Jetzt ist er bei einem der besten Clubs in Deutschland - das passt.

bundesliga.de: Denken Sie, dass die Hamburger mit van Nistelrooy und einem sich lichtenden Lazarett noch einmal ganz oben angreifen können?

Meijer: Warum nicht? Es kommen Spieler mit Qualität in den Kader zurück: Zé Roberto, van Nistelrooy, hoffentlich bald auch Paulo Guerrero. Sie können sicher ein Wörtchen mitsprechen bei den Plätzen für die Champions League.

Die Fragen stellte Sebastian Stolz