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"Er weiß, wie er mich anzupacken hat": Thomas Reichenberger führt seine Treffsicherheit auch auf seinen Coach Pele Wollitz zurück
"Er weiß, wie er mich anzupacken hat": Thomas Reichenberger führt seine Treffsicherheit auch auf seinen Coach Pele Wollitz zurück

Personifizierter Torjubel in Lila-Weiß

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Wer nach dem Motto "Man lebt nur einmal" lebt, der gibt in der Regel vor, alles und nichts in seinem Leben verpassen zu wollen, gewisse Risiken einzugehen und dabei nur selten eine Entscheidung zu bereuen.

Auf der Vereinsseite des VfL Osnabrück findet man das Credo im Steckbrief des Spielers mit der Nummer 9.

Reichenbergers Städtetour

Thomas Reichenberger ist 33 Jahre alt. Und in dieser Zeit hat der vielgereiste Stürmer schon eine ganze Menge erlebt. Los ging's über die Jugendvereine Hassia Bingen, Eintracht Bad Kreuznach und den SV Wehen. Mit 21 Jahren wechselte Reichenberger 1996 zu den Amateuren von Bayer Leverkusen.

Zwei Jahre später war es dann soweit: Am 2. Spieltag der Saison 98/99 wurde der Offensivmann von Christoph Daum in der 83. Minute gegen den SC Freiburg auf die Bundesliga-Reise geschickt. Und die Koffer blieben gepackt.

Endstation Osnabrück?

Nach vier Spielen für die Werkself zog es Reichenberger während der Saison 99/00 nach Frankfurt. Er blieb bis 2002 am Main, ehe ihn sein Weg zur Rückrunde der laufenden Saison nach Cottbus führte. Nach insgesamt 21 Einsätzen für die Lausitzer löste der Angreifer für die Saison 2002/03 das Ticket nach Uerdingen in die Regionalliga Nord.

Die Spielklasse blieb auch in der darauffolgenden Saison dieselbe, aber der Arbeitgeber wechselte erneut. Beim VfL Osnabrück ist die Reise des Stürmers nun vorerst zu Ende. Und eigentlich gibt es für Reichenberger auch keinen Grund, erneut die Koffer zu packen.

Ladehemmungen? - Unbekannt.

20, 17, 17, 16: Die bisherige Torbilanz Reichenbergers in vier Spielzeiten für den VfL! Diese beachtliche Quote führte er im Gespräch mit bundesliga.de auf seinen Trainer Claus-Dieter "Pele" Wollitz zurück.

"Er holt schon irgendwie aus mir heraus, was herauszuholen ist. Er weiß wohl, wie er mich anzupacken hat."

16 + das Tor nach oben

Nicht nur aufgrund der Quantität von 17 Toren (darunter ein Hochgeschwindigkeits-Hattrick in 14 Minuten gegen Erfurt) in der Aufstiegssaison war der Routinier maßgeblich an der Rückkehr der Lila-Weißen in den Profi-Fußball beteiligt.

Am letzten Spieltag der Saison 2006/07 lag der VfL bis zur 80. Minute gegen Ahlen mit 0:1 hinten. Dann traf Thomas Cichon zum Ausgleich. Der Punkt allein hätte jedoch noch nicht gereicht. Erst Thomas Reichenberger packte den "ungeplanten" Aufstieg mit seinem Tor in der 86. Minute in trockene Tücher.

Überragendes Understatement

"Man kann vielleicht sagen: 'Die Bundesliga war eine Nummer zu groß, in der Regionalliga trifft er ab und zu mal, vielleicht ist die 2. Bundesliga, die, in die er hingehört'", analysiert Reichenberger gegenüber bundesliga.de seine eigene Karriere mit einem Schuss Selbstironie und Understatement. "Vielleicht ist das die Liga, die du spielen kannst, in der du ein Guter bist, wenn auch kein Überragender."

Aber wann hat sich ein Spieler für sein Team und innerhalb der 2. Bundesliga das Prädikat "überragend" eigentlich verdient? Wann überragt ein 1,74 Meter großer Spieler die Konkurrenz?

In 132 Einsätzen für Osnabrück in Regionalliga und 2. Bundesliga traf Reichenberger überragende 82 Mal! Zuletzt gegen den SC Freiburg. Mit Finesse und Schlitzohrigkeit, mit Torriecher, Technik und der Hacke. Kurz: mit einem seiner vielen überragenden Momente im Dress des VfL.

Michael Wollny