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Dani Schahin (M.) legte Robert Koch den Ball zum Dresdner Ausgleich auf
Dani Schahin (M.) legte Robert Koch den Ball zum Dresdner Ausgleich auf

Offenes Visier im Rückspiel

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Dresden - Minutenlang feierten die Fans von Dynamo Dresden nach Spielschluss ihre Mannschaft. Dabei hatte es für die Sachsen im Relegations-Hinspiel um den Aufstieg in die 2. Bundesliga gegen den VfL Osnabrück nur zu einem 1:1 gereicht.

"Das war eine Stimmung wie im Europapokal. Absolut Bundesligatauglich. Das war der Dank der Fans für unsere famose Rückrunde und dafür dass wir den Traum vom Aufstieg am Leben erhalten", erklärte Dynamos Torhüter Benjamin Kirsten im bundesliga.de-Interview nach dem Schlusspfiff.

"Können besser Fußball spielen"

Die Gäste aus Niedersachsen ließen sich aber zumindest zu Beginn nicht von der Atmosphäre einschüchtern und spielten munter mit. Doch schon bald ging dem VfL die spielerische Linie verloren. "Wir sind jeweils gut in die Halbzeiten gestartet, haben es dann aber versäumt, Anspielmöglichkeiten zu schaffen. Wir haben oft nicht so gespielt, wie wir es uns vorgestellt hatten. Wir können besser Fußball spielen", analysierte Osnabrücks Trainer Heiko Flottmann den Auftritt seiner Mannschaft.

Dass die "Lila-Weißen" letztlich mit dem Remis und dem Auswärtstor die wohl bessere Ausgangslage fürs Rückspiel mit auf die Heimreise nehmen durften, haben sie einem Gastgeschenk zu verdanken. Lars Jungnickel bugsierte das Leder nach einer Ecke zur überraschenden Führung des VfL in die eigenen Maschen - es war der erste Treffer für einen Zweitligisten in der Relegation nach der Wiedereinführung 2008/09. "Das ist ganz bitter. Auch wenn ich nichts dafür kann, so ist das ein ganz blödes Gefühl", sagte der Pechvogel der Partie nach Spielschluss leidend.

Ausgleich erzwungen

Doch angetrieben von den Fans steckten die Dresdner nicht auf und erspielten sich zum Ende der Partie Chancen am Fließband. Robert Koch war es dann, der eine Hereingabe von Dani Schahin zum erlösenden Ausgleich über die Linie drückte. Ein weiteres Tor wollte aber nicht mehr fallen. Richtig freuen konnte sich auf Seiten der Hausherren dann auch niemand. "Wir waren klar überlegen und haben einfach zu wenig Tore gemacht. Und jetzt stehen wir mit dem 1:1 da", sagte Jungnickel.

Auch Dynamo-Coach Ralf Loose zeigte sich über das Resultat wenig erbaut. "Ich bin mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Wir waren die Mannschaft, die 90 Minuten nach vorne gespielt hat, wir waren taktisch und spielerisch überlegen", ist Loose der Meinung. Er fügte aber hinzu: "Das Unentschieden ist für Osnabrück schmeichelhaft, lässt uns aber für Dienstag noch eine kleine Chance."

So einig, wie sich die Kontrahenten in der Bewertung des ersten Teils der Relegation waren, so einig sind sie sich auch im Bezug auf die Prognosen für das Rückspiel in Osnabrück. "Wenn ein Team 4:0 gewonnen hätte, wäre die Entscheidung natürlich schon da. Aber so ist für das Rückspiel noch alles offen", meinte Osnabrücks Matthias Heidrich, der 2008/09 mit dem VfL in der Relegation gegen den SC Paderborn unterlegen war.

Dynamo wittert seine Chance

Dass sich der Zweitligist nun in der osnatel-Arena einmauern und auf ein 0:0 spielen wird, verwies Osnabrücks Kapitän und Torwart Tino Berbig in das Reich der Fabeln: "Wir spielen vor heimischem Publikum nie auf ein 0:0. Das ist einfach nicht möglich. Von daher erwarte ich wieder ein intensives Spiel."

Die "Schwarz-Gelben" wittern nicht nur deshalb weiter ihre Chance. "Sie haben genau gesehen, was wir draufhaben. Das Spiel am Dienstag ist weiter offen. Die Osnabrücker haben jetzt auf jeden Fall den Heimdruck", sagte Kirsten. Und der Torschütze machte ebenfalls Mut. "Das 1:1 war der gerechte Lohn für unsere Mühen. Wenn wir in Osnabrück genauso auftreten, dann müssen wir uns - glaube ich - keine Sorgen machen", gab sich Koch zuversichtlich.

Die Fans von Dynamo gaben die Marschroute nach Spielschluss auf jeden Fall schon einmal vor. "Auswärtssieg, Auswärtssieg", skandierten sie und verabschiedeten ihre Helden damit in die Nacht.

Aus Dresden berichtet Michael Reis


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