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Riesige Erleichterung bei den Kölner Spielern, nachdem Kacper Przybylkos später Treffer gegen Aalen dem FC drei Punkte rettet
Riesige Erleichterung bei den Kölner Spielern, nachdem Kacper Przybylkos später Treffer gegen Aalen dem FC drei Punkte rettet

Nicht in den Schaukelstuhl setzen

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Köln - Der 1. FC Köln bleibt in der Rückrunde der Spezialist für späte Siege. Bereits zum dritten Mal konnten die Domstädter im Jahr 2013 ein Heimspiel beinahe in letzter Sekunde doch noch gewinnen. Dieses Mal war der Aufsteiger VfR Aalen an der Reihe, den Köln in der Nachspielzeit durch ein Jokertor von Kacper Przybylko mit .

Stanislawski scherzt: "Die wollen mich loswerden"

Es war ein ebenso glücklicher wie dringend notwendiger Sieg für den Bundesliga-Absteiger, der durch die eingefahrenen drei Punkte aussichtsreich im Rennen um den Relegationsplatz bleibt. Die Kölner überholten zumindest vorübergehend wieder den 1. FC Kaiserslautern, der allerdings schon mit einem Punktgewinn im Montagabendspiel in Aue wieder Platz 3 übernehmen kann.



Für die "Geißbock-Elf" zählte nach einer äußerst zähen Partie gegen den sehr defensiv eingestellten Aufsteiger nur der Sieg. Wie schon zuvor gegen Aue oder Regensburg verlor die Elf von Holger Stanislawski nie die Geduld und nutzte dann die letzte Gelegenheit, um eiskalt zuzuschlagen.

So abgebrüht, wie sein Team zu sein scheint, ist der Coach dagegen nicht. "Die wollen mich loswerden, dass sie das so spannend machen. Leck mich am A...", stöhnte Stanislawski, als er unmittelbar nach dem Schlusspfiff in die Mannschaftskabine entschwand.

Matchwinner Przybylko



Auf der Pressekonferenz fiel seine Analyse dann sachlicher aus. "Zweitliga-Fußball, das sind immer enge Partien, die durch Kleinigkeiten entschieden werden", referierte der Kölner Trainer. "Es gibt keine Bundesliga-Ergebnisse wie 9:2, 7:0 oder 6:1. Alle Spiele sind mühsam und zäh. Uns hat die Leichtigkeit gefehlt, der Rucksack wurde immer schwerer. Es ist dann relativ egal, ob du am Ende den Sieg verdient hast oder nicht. Und wann das Tor fällt, ist völlig wurscht. Die Jungs haben es erzwungen."

Zum Mann des Tages wurde schließlich der zehn Minuten vor Schluss eingewechselte Przybylko, der mit einem strammen Linksschuss aus gut 16 Metern Entfernung genau in den Winkel des Aalener Kastens traf und sein Glück anschließend kaum fassen konnte. "Endlich ist der Knoten geplatzt", jubelte der aus Polen stammende Youngster. Sein Tor hatte ihm interessanterweise vor dem Spiel sein Teamkollege Christian Clemens vorhergesagt.

Clemens sagte Treffer voraus



"Ich saß mit Christian Clemens auf der Physiobank und wir haben ein bisschen gequatscht. Er meinte dann zu mir: Du kommst rein und machst das entscheidende Ding", verriet 20-jährige Matchwinner, zu dessen großen Fans seit Sonntag auch FC-Vizepräsident Toni Schumacher zählt, der von der Ehrentribüne aufs Spielfeld eilte um dem Torschützen mit den Worten "ich zähle auf Dich" persönlich zu gratulieren.

"Er darf sich jetzt aber, nur weil er ein Tor geschossen hat, nicht in den Schaukelstuhl setzen und davon ausgehen, dass er im nächsten Spiel spielt", mahnte Stanislawski. Allerdings stehen Przybylkos Chancen auf einen Platz in der Startelf im kommenden Spiel beim MSV Duisburg nicht schlecht, da der etatmäßige Mittelstürmer Anthony Ujah wegen der fünften Gelben Karte gesperrt ist.

Druck auf Kaiserslautern erhöht



Die Kölner scheinen nun für den Schlussspurt gut gerüstet. Die 0:3-Klatsche in Kaiserslautern aus der Vorwoche wurde abgeschüttelt, der Druck auf den Konkurrenten wieder erhöht. Nach fünf Heimsiegen in Folge ist der FC im eigenen Stadion eine Macht geworden. Jetzt müssten die Kölner auswärts in Duisburg nachlegen.

Es wird eine schwere Aufgabe bei der drittbesten Rückrundenelf. Überhaupt hat es das Restprogramm der Rheinländer in sich. Die Kölner empfangen anschließend noch 1860 München und Hertha BSC und gastieren beim FC Ingolstadt und beim VfL Bochum. Es bleibt weiter spannend.

Aus Köln berichtet Tobias Gonscherowski