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Tobias Schweinsteiger (l.) schoss das wichtige Tor gegen Jena - einer seiner 14 Saisontreffer
Tobias Schweinsteiger (l.) schoss das wichtige Tor gegen Jena - einer seiner 14 Saisontreffer

"Müssen nicht im Hinspiel alles entscheiden"

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München - Dank eines 1:1-Unentschiedens am letzten Spieltag der 3. Liga hat sich der SSV Jahn Regensburg für die Relegation zur 2. Bundesliga qualifiziert. Mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 war Tobias Schweinsteiger maßgeblich beteiligt am Punktgewinn.

Für den älteren Bruder von Bayerns Bastian Schweinsteiger ist es die erfolgreichste Saison seiner Laufbahn - das erklärt er im Interview mit bundesliga.de. Tobias Schweinsteiger war mit 14 Treffern erfolgreichster Torjäger des Jahn und fungierte zudem als Mannschaftskapitän.

Im Interview spricht er darüber, wie die Saison 2011/12 für ihn persönlich lief und warum es sein größter Wunsch ist, mit Regensburg aufzusteigen. Er erklärt, welche Bedeutung das erste Relegationsspiel gegen den Karlsruher SC vor heimischer Kulisse hat. Und natürlich kommt er auch an einer Frage zu seinem Bruder nicht vorbei...

bundesliga.de: Herr Schweinsteiger, herzlichen Glückwunsch zum Erreichen der Relegation. Dies soll natürlich nur eine Zwischenstation in Richtung 2. Bundesliga sein - dennoch: Wie froh sind Sie schon jetzt über das Erreichte?

Tobias Schweinsteiger: Wir sind sehr froh und stolz darauf, die Relegation erreicht zu haben. Jetzt wollen wir natürlich mehr!

bundesliga.de: Am letzten Spieltag der regulären Saison musste Regensburg aber nochmal zittern, 1:1 hieß es am Ende gegen Jena. Es hatte den Anschein, als wollten beide Teams nach dem Ausgleich der Jenaer nichts mehr riskieren. Stimmt das?

Schweinsteiger: Man muss bedenken, dass es eine lange Saison war und beiden dieses Ergebnis gereicht hat. Da will natürlich keiner mehr einen Fehler machen, da es für alle auch um Arbeitsplätze geht. Dann entsteht halt so ein Spiel.

bundesliga.de: Sie selbst haben das wichtige 1:0 erzielt gehabt. Es war Ihr zweiter Treffer in der Liga seit dem 17. Spieltag. Warum lief es in der zweiten Saisonhälfte vorm Tor nicht mehr so effektiv wie in der Hinrunde für Sie?

Schweinsteiger: Weil ich mir in der Vorbereitung alle Bänder im Sprunggelenk gerissen und den Knorpel abgesprengt habe. Normalerweise bedeutet diese Verletzung das Saison-Aus. Aber ich wollte unbedingt nochmal spielen und der Mannschaft helfen. Ich musste bis Anfang März auf Krücken gehen und bin dann nach drei Wochen Reha zurück gekommen. Und im Endeffekt war mir klar, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Vielleicht nicht mehr mit der Leistungsstärke der Hinrunde, aber mit anderen Sachen. Und das hat geklappt!

bundesliga.de: Dennoch sind Sie mit bislang 14 Treffern erfolgreichster Torschütze der Regensburger. Gehört diese Saison zu den stärksten in Ihrer Karriere als Profi?

Schweinsteiger: Der Herbst war sicher sehr gut, wobei ich mich persönlich als Kapitän weiterentwickeln konnte, was mir sehr gut tat. So wie die ganze Saison gelaufen ist, war das bisher die tollste meiner Laufbahn.

bundesliga.de: So ein wichtiger Treffer wie der gegen Jena weckt sicher wieder neue Kräfte. Wie selbstbewusst gehen Sie in die zwei Relegationsspiele gegen Karlsruhe?

Schweinsteiger: Ich gehe mit einem guten Gefühl in die Spiele. Ich fühle mich von Woche zu Woche besser und hoffe, dass das anhält.

bundesliga.de: Zum Auftakt der Relegation spielen Sie zuhause. Da hat der Jahn aber nur zwei der vergangenen sechs Spiele gewinnen können. Was muss das Team für einen Erfolg vor heimischer Kulisse tun?

Schweinsteiger: Wir dürfen uns nicht verrückt machen lassen. Wir sind Außenseiter und müssen nicht im Hinspiel alles entscheiden. Vor allem auch, weil wir auswärts die beste Mannschaft der 3. Liga sind.

bundesliga.de: Gewinnt das Heimspiel an Wichtigkeit angesichts der Tatsache, dass der KSC seine letzten vier Heimspiele gewonnen und dabei kein einziges Gegentor kassiert?

Schweinsteiger: Nein, aufgrund der vorgenannten Tatsache.

bundesliga.de: Nach jedem Spiel singen die Spieler mit den Fans einen ganz besonderen Song: "Wir haben kein Strom, wir haben kein Geld, wir haben das geilste Team der Welt." Trifft denn das auf Regensburg zu?

Schweinsteiger:(lacht) Das ist eine Anekdote von vor drei Jahren, als kurzzeitig der Strom abgestellt wurde. Der Rest aber definitiv!

bundesliga.de: Für Sie sind es die beiden letzten Spiele im Trikot des Jahn. Wie wichtig ist es Ihnen als Mannschaftskapitän persönlich, sich mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga in Richtung München verabschieden zu können?

Schweinsteiger: Wichtig ist es nicht. Aber es ist mein größter Wunsch! Weil es seit meinem Comeback mein großes Ziel war. Und was gibt es Schöneres, als sich mit dem Aufstieg zu verabschieden!

bundesliga.de: Abschließend darf eine Frage natürlich nicht fehlen: DFB-Pokal-Finale, Champions-League-Finale und Europameisterschaft. Wie viele Pokale wird Ihr kleiner Bruder in dieser Saison noch gewinnen?

Schweinsteiger: Ich hoffe alle drei. Obwohl die Chancen auf den Pokal- und den Champions-League-Sieg 50:50 stehen. Und die EM steht ja erst noch vor der Tür.

Die Fragen stellte Sebastian Stolz