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Marcel Risse umkurvte beim Führungstreffer gegen Union den Berliner Torhüter Daniel Haas
Marcel Risse umkurvte beim Führungstreffer gegen Union den Berliner Torhüter Daniel Haas

Kölns neuer Mister Doppelpack

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Köln - Die Stimmung könnte beim 1. FC Köln in diesen Tagen nicht besser sein. Nach dem überzeugenden haben sich die Domstädter an der Tabellenspitze kurz vor Beginn der närrischen fünften Jahreszeit etwas von der Konkurrenz absetzen können. Wegbereiter für den ein ersten "Dreier" gegen einen direkten Konkurrenten war der agile offensive Mittelfeldspieler Marcel Risse.

"Er ist sehr wichtig für uns"

Im eigenen Stadion trifft der 23-Jährige in dieser Saison nur doppelt. Gegen die "Eisernen" aus der Hauptstadt gelang Marcel Risse bereits seit dritter Doppelpack. Sieben Treffer stehen bereits auf seinem Konto, hinzu kommt das "goldene Tor" beim überraschenden 1:0-Auswärtssieg im Pokal beim Bundesligisten Mainz 05.



Von den Rheinhessen war Marcel Risse zur neuen Saison in seine Geburtsstadt Köln gewechselt. Im Vergleich zu anderen Transfers wie Anthony Ujah oder Patrick Helmes war der Blondschopf ein Schnäppchen. Doch mit seinen sieben Meisterschaftstoren traf Risse bereits öfter als die beiden namhaften Angreifer zusammen.

Überhaupt präsentiert sich Marcel Risse in diesem Halbjahr torhungriger und treffsicherer als in seiner gesamten Karriere zuvor. In Mainz hatte er in drei Jahren in 56 Bundesliga-Spielen exakt vier Mal eingenetzt. Warum es derzeit so gut läuft, kann er sich selbst nicht erklären. "So viele Tore habe ich vorher noch nie gemacht. Ich hinterfrage mich jetzt aber auch gar nicht. Ich versuche einfach, meine Leistung zu bringen und fürs Team zu arbeiten", bleibt Risse bescheiden.

Die Mannschaftskollegen halten ihr Lob dagegen nicht zurück. "Er ist sehr wichtig für uns. Wir wissen alle, was für eine Schussqualität er hat. Und wenn er frei zum Schuss kommt, wird es für jeden Gegner schwer", attestiert ihm Yannick Gerhardt. Dabei hatte es zuletzt auch einige Kritik nach durchwachsenen Leistungen Risses gegeben. "Er hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet", freut sich Teamkollege Matthias Lehmann.

Lob von Schmadtke



"Es gibt zwischendurch immer mal ein paar Spiele, in denen es nicht so läuft, wie man sich das vorstellt", weiß auch Marcel Risse. "Die hatte ich in den letzten zwei, drei Spielen. Ich habe dennoch im Training immer Gas gegeben. Dafür wurde ich gegen Union belohnt."

Das Vertrauen des Trainer und Sportdirektors bekommt er. Sie wissen, was sie an Marcel Risse haben. "Er hat ein gutes Spiel gemacht. Das war wichtig für ihn, weil er in Bielefeld nicht so prickelnd gespielt hat. Aber das ist ganz normal. Damit ist er vernünftig umgegangen. Schon im Training war klar zu sehen, dass er wieder richtig in Schwung ist", sagt Sportdirektor Jörg Schmadtke.

Karnevalistischer Anreiz



Mit dem Lob weiß Marcel Risse umzugehen. Er ist nicht der Typ, der nach einem guten Spiel abzuheben droht. Meistens antwortet er auf Fragen in kurzen, knappen Sätzen. "Es ist immer schön, Tore zu schießen. Aber im Endeffekt ist es egal, wer die bei uns macht. Hauptsache, wir gewinnen das Spiel", sagt er. Oder angesprochen auf die Aufstiegsambitionen: "Träumen können wir immer. Wir müssen aber auch etwas dafür tun, dass wir uns die Träume auch erfüllen."

Am Sonntag kann der 1. FC Köln in Bochum den nächsten Schritt Richtung Bundesliga-Rückkehr machen. "In Bochum wollen wir vor dem 11.11. ein weiteres Ausrufezeichen setzen", kündigte Marcel Risse nach dem Sieg gegen die Berliner an, der übrigens in eigens für dieses Spiel angefertigten Kölner Karnevalstrikots errungen wurde. Gewinnt der FC auch in Bochum, winkt den Spielern die offizielle Feiererlaubnis des Trainers für den Beginn der Karnevalszeit am kommenden Montag. Wenn das keine zusätzliche Motivation ist.

Tobias Gonscherowski